Lichtenburgpreis des Musikantenlandes

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Lichtenburgpreis des Musikantenlandes wird in Anerkennung besonderer Leistungen auf dem Gebiete der Pflege und Weiterentwicklung der Westpfälzer Musikantentradition verliehen.

Über den Preis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gestiftet wird der Preis durch den Landkreis Kusel, dessen Kreistag auch das Statut verabschiedete, welches die Grundlage für den Preis darstellt. Er wird in der Regel an einen Komponisten verliehen, dem es gelingt, volkstümliche Musik im Geiste der westpfälzer Musikanten zu schreiben, die für die verschiedenartig besetzten Laienmusikensembles im westpfälzischen Raum spielbar ist.[1] In Sonderfällen kann die Auszeichnung auch an Personen verliehen werden, die sich in besonderen Maße um das Musikantentum in der Westpfalz verdient gemacht haben.

Die Kompositionen können

  • freie Kompositionen sein, die sich stilistisch an der Literatur der Wandermusikanten orientieren,
  • Werke sein, die an Zitate aus Eigenkompositionen westpfälzischer Wandermusikanten gebunden sind, oder
  • Bearbeitungen tradierter Werke oder Werkfragmente komponierender Wandermusikanten sein.

Der Preisträger wird durch den „Burgrat“ ausgewählt. Dessen Mitglieder werden durch den Landrat des Landkreises Kusel berufen, davon drei Mitglieder auf Vorschlag des Kreistages. Die Entscheidungen des Burgrates werden mit einfacher Mehrheit getroffen;[2] sie sind nicht anfechtbar.

Der Lichtenburgpreis des Musikantenlandes wird nicht öffentlich ausgeschrieben; eine Bewerbung um diesen Preis ist daher ausgeschlossen. Vorschläge für den zu berufenden Komponisten können jederzeit und von jedermann eingereicht werden.[2] Sie sind in schriftlicher Form an den Vorsitzenden des Burgrates zu richten.

Der Preisträger erhält eine Zuwendung von 7500 Euro und eine Einladung des Landkreises Kusel zu einem vierwöchigen Aufenthalt auf Burg Lichtenberg.[2]

Seit dem Jahr 2005 soll der Preis laut Statut alle drei Jahre verliehen werden (vorher zwei Jahre), Abweichungen von dieser Regelung sind aber möglich.[2] Nachdem bereits die Amtszeit von Leonhard Paul auf dessen Wunsch hin verlängert wurde, verzögerte sich die Entscheidung bei seinem Nachfolger Martin Folz noch deutlicher. Zunächst für 2020 anvisiert,[3] erfolgte sie endgültig erst im Jahr 2023.[4] Der Burgrat wählte mit Nicole Johänntgen erstmalig eine Frau zur Preisträgerin.[5] Mit ihrer Amtseinführung am 20. Mai 2023 im Rahmen einer Open-Air Veranstaltung auf der Unterburg der Burg Lichtenberg löste sie als 14. Preisträgerin ihren Vorgänger ab.[6][7]

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Amtszeit Preisträger[8] Wohnort
1 1984–1986 Ernst Kochan (verstorben)
2 1986–1988 Paul Engel Kusel
3 1988–1990 Emmerich Smola (verstorben)
4 1990–1992 Wendelin Müller-Blattau (verstorben)
5 1992–1994 Manfred Schneider (verstorben)
6 1994–1996 Hermann Kahlenbach (verstorben)
7 1996–1998 Elmar Wolf (verstorben)
8 1998–2000 Gary James Kehaulani Sapp USA
9 2000–2005 Kees Vlak (eigentl. Cornelis Vlak) (verstorben)
10 2005–2008 Roland Vanecek Winnweiler
11 2008–2011 Bernhard Vanecek Limburgerhof
12 2011–2015 Leonhard Paul Wien
13 2015–2018
(000–2023)
Martin Folz Wasserliesch bei Konz
14 seit 2023 Nicole Johänntgen Schweiz

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lichtenburg-Preis des Musikantenlandes (Memento vom 9. April 2016 im Internet Archive). Landkreis Kusel, abgerufen am 2. November 2019.
  2. a b c d Der Lichtenburgpreis des Musikantenlandes. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 4. Dezember 2014, abgerufen am 28. April 2024.
  3. Klaudia Gilcher: Wer wird Nachfolger von Martin Folz als Musikantenland-Preisträger? In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 31. Oktober 2019, abgerufen am 28. April 2024 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  4. Susanne Cahn: Musikantenland-Preis: Vorschläge bis Ende Februar möglich. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 9. Februar 2023, abgerufen am 28. April 2024 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  5. Musikantenland-Preis an Nicole Johänntgen vergeben. In: Jazz-Fun.de. Jacek Brun, Soltau, 3. April 2023, abgerufen am 28. April 2024.
  6. Kreisverwaltung Kusel: Nicole Johänntgen folgt Martin Folz. In: Wochenblatt-Reporter.de. SÜWE Vertriebs- und Dienstleistungsgesellschaft mbH & Co.KG, Ludwigshafen, 19. Mai 2023, abgerufen am 28. April 2024.
  7. Anja Stemler: Musikantenlandpreis geht an Nicole Johänntgen. In: Wochenblatt-Reporter.de. SÜWE Vertriebs- und Dienstleistungsgesellschaft mbH & Co.KG, Ludwigshafen, 30. Mai 2023, abgerufen am 28. April 2024.
  8. Preisträger:in „Lichtenburgpreis des Musikantenlandes“. Kreisverwaltung Kusel, abgerufen am 28. April 2024.