Lichtensteiner Kopf-Tunnel

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Lichtensteiner-Kopf-Tunnel
Nutzung Eisenbahntunnel
Verkehrsverbindung Bahnstrecke Mannheim–Saarbrücken, Pfälzische Ludwigsbahn
Ort Neidenfels
Länge 92 mdep1
Anzahl der Röhren 1
Bau
Bauherr Pfälzische Ludwigsbahn-Gesellschaft
Baubeginn 1845
Betrieb
Betreiber Deutsche Bahn
Freigabe 25. August 1849
Lage
Lichtensteiner Kopf-Tunnel (Rheinland-Pfalz)
Lichtensteiner Kopf-Tunnel (Rheinland-Pfalz)
Koordinaten
Nordportal 49° 23′ 28,8″ N, 8° 2′ 25″ O
Südportal 49° 23′ 26,8″ N, 8° 2′ 28,5″ O

Der Lichtensteiner Kopf-Tunnel ist einer von insgesamt zwölf Tunneln der aus der Pfälzischen Ludwigsbahn hervorgegangenen Bahnstrecke Mannheim–Saarbrücken und mit 92 Metern nach dem Eisenkehl- sowie dem Franzosenwoog-Tunnel ihr drittkürzester.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Tunnel befindet sich auf der Gemarkung der Ortsgemeinde Neidenfels unweit von deren nordwestlichen Siedlungsrand. Er dient der Abkürzung einer Schlaufe des Hochspeyerbach zur Unterquerung eines Ausläufers des namensgebenden Lichtensteiner Kopf. In unmittelbarer Nähe des Tunnels steht die Ruine der Burg Lichtenstein. Sowohl vor dem Nord- als auch vor dem Südportal werden dieser sowie die parallel zu ihm verlaufende Bundesstraße 39 mittels einer Brücke überquert. Unweit des Brückenbauwerks beim Südportals schließt sich der Gleisanschluss eines Unternehmens für Feinpapier an.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 21. Dezember 1837 erteilte der bayerische König Ludwig I. dem Bau einer Magistrale in Ost-West-Richtung von der Rheinschanze nach Bexbach grünes Licht.[2] Zwischen Neustadt und Frankenstein musste für den Anstieg zahlreiche Hügel und Ausläufer von Bergen überwunden werden. Unter ihnen befand sich auch der Lichtensteiner Berg, von dem sich zwei Ausläufer wie ein Keil der geplanten Strecke entgegenstellten. Einer von ihnen befand sich unweit der Burg Lichtenstein. Dies erforderte in diesem Bereich den Bau eines insgesamt 92 Meter langen Tunnels. Bereits seit 1847 war der Verkehr von Ludwigshafen nach Neustadt eröffnet worden, 1848 folgte in zwei Etappen der Abschnitt Homburg–Frankenstein. Am 25. August 1849 folgte der Lückenschluss zwischen Frankenstein und Neustadt einschließlich des Lichtensteiner Kopf-Tunnels.[3] Zuvor hatten Kutschen den Verkehr zwischen den beiden Streckenteilen übernommen.[4] Im Juli 1856 war die Ludwigsbahn dann durchgehend zweigleisig befahrbar.[5]

Da die Magistrale von Mannheim nach Saarbrücken schon immer für den Fernverkehr eine große Bedeutung besaß, wurde sie ab 1960 schrittweise elektrifiziert. Der Lichtensteiner Kopf-Tunnel musste für die Elektrifizierung aufgeweitet werden. Dies verzögerte die Fertigstellung des elektrischen Betriebs, der schließlich ab dem 12. März 1964 auf gesamter Länge aufgenommen werden konnte.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen (= Veröffentlichungen der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften. Band 53). Neuausgabe. pro MESSAGE, Ludwigshafen am Rhein 2005, ISBN 3-934845-26-6.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. eisenbahn-tunnelportale.de: Strecke 3280: Lichtensteiner Kopf-Tunnel. Abgerufen am 21. November 2013.
  2. Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 53.
  3. Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 96.
  4. Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 113 ff.
  5. Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 146.
  6. Fritz Engbarth: Von der Ludwigsbahn zum Integralen Taktfahrplan – 160 Jahre Eisenbahn in der Pfalz. 2007, S. 23 f.