Lilly Steinschneider

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Lilly Helene Steinschneider-Wenckheim (* 13. Jänner 1891 in Budapest; † 28. März 1975 in Nizza)[1] war eine ungarische Pilotin.

Als zweite Frau Österreich-Ungarns machte sie im August 1912 bei Karl Illner in Wiener Neustadt den Pilotenschein. Vor ihr war es nur die böhmische Fliegerin Božena Laglerová. In Ungarn erhielt sie den Pilotenschein mit der Nummer vier.

Steinschneider-Wenckheim flog eine Etrich Taube. Zuvor nahm sie lediglich als „Ballast“ bei Leistungsflügen, etwa mit Joseph Sablatnig auf einem Distanzflug und mit Hans Vollmöller in einem Dauerflug, teil, da zu jener Zeit Passagiere in manchen Disziplinen vorgeschrieben waren.

Aufsehen erregte sie durch ihre Teilnahme als Frau beim Flugtreffen 1913 am Flugplatz Aspern. Neben ihr nahm ebenfalls erstmals die Französin Mme. Palliers teil.[2]

Verheiratet war sie mit Johann Graf Coudenhove-Kalergi.[3] Nach ihrer Heirat beendete sie die Fliegerei und lebte mit ihrem Mann einige Zeit im Schloss Ronsperg in Böhmen (Tschechien), bevor sie als Jüdin nach Südfrankreich und in die Schweiz fliehen musste.

Ihr zu Ehren ist die Lilly-Steinschneider-Gasse in Wiener Neustadt benannt.

Der Schriftsteller Bernhard Setzwein beschreibt sie und ihre Ehe mit Johann Graf Coudenhove-Kalergi in seinem 2017 erschienenen Roman Der böhmische Samurai.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. FLUG-Informationen 59. Jg., Folge III+IV/2009
  2. 2. Internationales Flugmeeting (Memento vom 3. Mai 2011 im Internet Archive)
  3. Gräfin Mitsuko (Maria Thekla) Coudenhove-Kalergi (Memento vom 27. Dezember 2015 im Internet Archive) im Stadtmuseum Mödling abgerufen am 29. November 2009
  4. Setzwein, Bernhard (2017). Der böhmische Samurai. Innsbruck: Haymon.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lilly Steinschneider – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien