Liopropoma

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Liopropoma

Liopropoma aberrans, die Typusart der Gattung

Systematik
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Familie: Liopropomatidae
Unterfamilie: Liopropomatinae
Gattung: Liopropoma
Wissenschaftlicher Name
Liopropoma
Gill, 1861

Liopropoma (von griechisch leio ‚glatt‘, pro ‚vor‘, sowie poma und --atos ‚Abdeckung‘, ‚Operculum‘) ist eine Gattung kleinwüchsiger Barschartiger (Perciformes), die im tropischen Indopazifik (ca. 2/3 der Arten), im Ostpazifik (2 Arten), im tropischen Westatlantik (ca. 1/3 der Arten) und im Ostatlantik bei den Kapverdischen Inseln (1 Art) vorkommt. Wegen ihrer geringen Größe werden die Fische im deutschen oft als Zwergzackenbarsche bezeichnet, wurden beim Update von Eschmeyer's Catalog of Fishes Classification, einer Onlinedatenbank zur Fischsystematik, vom Januar 2022 zusammen mit anderen kleinwüchsigen Barschgattungen aber in eine eigenständige Familie gestellt, die Liopropomatidae.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liopropoma eukrines
Liopropoma olneyi
Liopropoma rubre
Liopropoma santi

Liopropoma-Arten sind kleine Zackenbarsche, spitzmäulig, relativ langgestreckt und erreichen Längen von 6 bis 27 cm. Ihre Farbe ist oft rötlich oder bräunlich, einfarbig oder mit dunklen oder gelblichen Längsstreifen. Als diagnostische Merkmale der Gattung gelten eine Kombination der folgenden Merkmale. Die Rückenflosse ist durchgehend oder geteilt und wird von 8 Stacheln und 11 bis 14 Weichstrahlen gestützt. Bei der Afterflosse sind es 3 Stacheln und 8 bis 11 Weichstrahlen. Der Körper ist mit schwachen Kammschuppen bedeckt. Die Seitenlinie ist durchgehend und verläuft oberhalb der Bauchflossen bogenförmig. Die Anzahl der mit Poren versehenen Seitenlinienschuppen liegt zwischen 43 und 67. Beide Kiefer sind mit einer Reihe bürstenartiger (villiformer) Zähne besetzt. Fangzähne fehlen. Auf dem Kiemendeckel finden sich drei Stacheln.[2][3]

Liopropoma aurora
Liopropoma swalesi

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung enthält über 30 Arten:

Atlantische Arten:

Indopazifische Arten:

Ostpazifische Arten:

Bathyanthias mexicanus

Bei der Erstbeschreibung von Liopropoma santi wurden auch die Verwandtschaftsverhältnisse verschiedener Liopropoma-Arten untersucht. Dabei zeigte sich, dass die westatlantischen Arten zusammen mit der in der Karibik und an der Küste Brasiliens vorkommenden Gattung Bathyanthias eine monophyletische Gruppe bildet.[4] Die Gattung Liopropoma müsste also entweder auch die drei Bathyanthias-Arten umfassen oder, da Liopropoma aberrans, die Typusart der Gattung, in der Karibik vorkommt, nur die westatlantischen Arten umfassen, während für die pazifischen Kladen neue Gattungen eingeführt würden.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. R. Fricke, W. N. Eschmeyer, R. Van der Laan (Hrsg.): Eschmeyer's Catalog of Fishes Classification. 2021. (calacademy.org)
  2. a b Takeshi Kon, Tetsuo Yoshino, You Sakurai: Liopropoma dorsoluteum sp. nov., a new serranid fish from Okinawa, Japan. In: Ichthyological Research. Vol. 46, Nr. 1, 15. Februar 1999. doi:10.1007/BF02674949, ISSN 1341-8998 (link.springer.com)
  3. a b Hudson T. Pinheiro, Bart Shepherd, Brian D. Greene, Luiz A. Rocha: Liopropoma incandescens sp. nov. (Epinephelidae, Liopropominae), a new species of basslet from mesophotic coral ecosystems of Pohnpei, Micronesia. In: ZooKeys. Nr. 863, S. 97–106. doi:10.3897/zookeys.863.33778
  4. a b Carole C. Baldwin, D. R. Robertson: A new Liopropoma sea bass (Serranidae, Epinephelinae, Liopropomini) from deep reefs off Curaçao, southern Caribbean, with comments on depth distributions of Western Atlantic liopropomins. In: ZooKeys. Nr. 409, 2014, S. 71–92. doi:10.3897/zookeys.409.7249

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Liopropoma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien