Lisa Endesfelder

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Lisa Endesfelder († nach 1952) war eine ostdeutsche Leichtathletin. Sie wurde ab 1950 nicht mehr zu Frauenwettkämpfen zugelassen, nachdem ihre Intergeschlechtlichkeit festgestellt worden war.

Sportliche Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lisa Endesfelder startete für die SG Burkhardtsdorf. Sie wurde mehrfache Ostzonenmeisterin und Sächsische Meisterin in der Leichtathletik.[1]

  • 1948 Ostzonenmeisterschaften
    • 100 Meter Siegerin
    • Weitsprung Zweite
    • 80 Meter Hürden Dritte
  • 1949 Sächsische Meisterschaften, vier Titel, darunter 200 Meter[2]
  • 1949 Ostzonenmeisterschaften
    • 100 Meter Siegerin
    • 200 Meter Siegerin
    • Weitsprung Siegerin
    • 80 Meter Hürden Zweite

Sie gehörte damit zu den leistungsstärksten Leichtathletinnen in der Sowjetischen Besatzungszone.[3]

Bei medizinischen Untersuchungen in Budapest vor den Wettkämpfen zu den Weltjugendspielen im August 1949 wurde ihre Intergeschlechtlichkeit festgestellt, die vorher offiziell nicht bekannt war.[4] Danach wurde sie für die Wettbewerbe gesperrt und durfte auch nicht mehr in der DDR starten. Alle ihre Titel wurden ihr rückwirkend aberkannt. Sie erscheinen seitdem nur noch in den Fußnoten der Ergebnisse der Wettkämpfe.

Auch ihre Schwester Erna, die bei den Ostzonenmeisterschaften 1948 und 1949 drei Medaillen gewonnen hatte, wurde lebenslang gesperrt und alle Platzierungen aberkannt (möglicherweise wegen Mitwisserschaft).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. DDR-Meisterschaften Leichtathletik Sport-Records, mit Angaben unter den einzelnen Sportdisziplinen
  2. Neues Deutschland, vom 6. Juli 1949, S. 6 Artikelanfänge; Vier Titel für Lisa Endesfelder, ( überragend die Zonenmeisterin Lisa Endesfelder)
  3. Neues Deutschland vom 4. August 1949, S. 6; hier wurde sie als eine der besten Sportlerinnen vor den Wettkämpfen in Budapest genannt
  4. Die Tschudina kam, in Spiegel vom 22. Juli 1952 online, die Sperre danach gab es tatsächlich, einige Hintergrund-Details können eventuell übertrieben oder sogar erfunden sein, wie es in dieser Zeit im Kalten Krieg üblich war