Liste der Bischöfe und Erzbischöfe von Paderborn

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Wappen des Bistums Paderborn nach Siebmachers Wappenbuch von 1605

Die folgenden Personen waren Bischöfe, Fürstbischöfe (weltliche Landesherren des Hochstifts Paderborn) oder Erzbischöfe des (Erz-)Bistums Paderborn seit 806:

Bischöfe 806–1321[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bild Name von bis Bemerkungen
Hathumar 806 815 in Würzburg zum Geistlichen erzogener Sachse[1]
Badurad 815 862
Luithard 862 887
Biso 887 900
Theoderich I. 900 917
Unwan 918 935
Dudo 935 959
Volkmar OSB 959 983
Rethar 983 1009
Meinwerk 1009 1036 Immedinger
Rotho OSB 1036 1051
Imad 1051 1076 Billunger
Poppo 1076 1083
Heinrich I., von Assel 1083 1090 vom Gegenkönig Hermann von Salm eingesetzt, konnte sich in Paderborn nicht halten
Heinrich II. von Werl 1084 1127
Bernhard I., von Oesede 1127 1160
Evergis 1160 1178
Siegfried 1178 1188 von Hallermund?
Bernhard II., von Ibbenbüren 1188 1203
Bernhard III., von Oesede 1204 1223
Thomas Olivier gen. der Sachse 1223 1225
Wilbrand von Oldenburg 1225 1228
Bernhard IV., zur Lippe 1228 1247
Simon I., zur Lippe 1247 1277
Otto von Rietberg 1277 1307
Günther I., von Schwalenberg 1307 1310
Dietrich II. von Itter 1310 1321

Fürstbischöfe 1321–1802/03[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab Bernhard V. zur Lippe gelten die Paderborner Bischöfe als Fürstbischöfe im modernen Sinn, während das Hochstifts Paderborn schon seit der Rückgabe der Hochvogtei der Grafen von Schwalenberg 1190 über eine selbständige Herrschaft verfügte.

Wappen des Stifts Paderborn, wie es überwiegend gebraucht wurde
Bild Name von bis Bemerkungen
Bernhard V., zur Lippe Bernhard V., zur Lippe 1321 1341
Balduin von Steinfurt Balduin von Steinfurt 1341 1361
Heinrich III., von Spiegel zum Desenberg OSB Heinrich III., von Spiegel zum Desenberg OSB 1361 1380
Simon II., von Sternberg 1380 1389
Grabplatte Ruprecht von Berg Ruprecht von Berg 1389 1394
Johann I., von Hoya Johann I., von Hoya 1394 1399 1399–1424 Bischof von Hildesheim
Bertrando d’Arvazzano 1399 1401 Einziger italienischer Bischof.
Wilhelm I., von Berg Wilhelm I., von Berg 1401 1414
Dietrich III., von Moers Dietrich III., von Moers 1415 1463 1414–1463 Erzbischof von Köln
Simon III., zur Lippe Simon III. (Paderborn) 1463 1498
Hermann I., von Hessen Hermann I., von Hessen 1498 1508 1480–1508 als Hermann IV. Erzbischof von Köln
Erich von Braunschweig-Grubenhagen Erich von Braunschweig-Grubenhagen 1508 1532 1508–1532 Bischof von Osnabrück, 1532 auch Bischof von Münster
Hermann II., von Wied Hermann II., von Wied 1532 1547 1515–1547 Erzbischof von Köln
Rembert von Kerssenbrock Rembert von Kerssenbrock 1547 1568
Johann II., von Hoya Johann II., von Hoya 1568 1574 1553–1574 Bischof von Osnabrück, 1566–1574 Bischof von Münster, Administrator
Salentin von Isenburg Salentin von Isenburg 1574 1577 1567–1577 Erzbischof von Köln, Administrator, eine Bischofsweihe erlangte er nie.
Heinrich IV. Heinrich IV., von Sachsen-Lauenburg 1577 1585 protestantisch, Administrator, er hat die päpstliche Admission nicht erlangt, Domkapitel erwartete päpstliche Drohung der Exkommunikation bei der Wahl von Heinrich IV.
Dietrich IV., von Fürstenberg Dietrich IV., von Fürstenberg 1585 1618 Bischof der Gegenreformation, stammte anders als seine Vorgänger nicht vom reichsfürstlichen Adel ab, Vertreter des tridentinischen Reformkatholizismus
Ferdinand I., von Bayern Ferdinand I., von Bayern 1618 1650 1612 zum Koadjutor gewählt
Dietrich Adolf von der Recke Dietrich Adolf von der Recke 1650 1661
Ferdinand II., von Fürstenberg Ferdinand II., von Fürstenberg 1661 1683
Hermann Werner von Wolff-Metternich zur Gracht Hermann Werner von Wolff-Metternich zur Gracht 1683 1704
Franz Arnold von Wolff-Metternich zur Gracht Franz Arnold von Wolff-Metternich zur Gracht 1704 1718 ab 1706 auch Fürstbischof zu Münster
Clemens August I. von Bayern Clemens August I., von Bayern 1719 1761
Wilhelm Anton von der Asseburg Wilhelm Anton von der Asseburg 1763 1782
Friedrich Wilhelm von Westphalen Friedrich Wilhelm von Westphalen 1782 1789 1773 zum Koadjutor gewählt
Franz Egon von Fürstenberg Franz Egon von Fürstenberg 1789 1825

Franz Egon war der letzte in der Reihe der Fürstbischöfe von Paderborn, da das Hochstift Paderborn während seiner Amtszeit seinen Status als selbständiges Territorium des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation verlor.

Bischöfe 1802/03–1930[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fürstbischof Franz Egon änderte die Farben des Stiftswappens in rot-gold, Farben seiner Familie von Fürstenberg, gilt heute als Wappen der Region Hochstift[2]
Bild Name von bis Bemerkungen
Franz Egon von Fürstenberg Franz Egon von Fürstenberg 1789 1825
Friedrich Klemens von Ledebur-Wicheln Friedrich Klemens von Ledebur-Wicheln 1825 1841
Richard Dammers Richard Dammers 1841 1844
Franz Drepper Franz Drepper 1845 1855
Konrad Martin Konrad Martin 1856 1879 durch die preußische Regierung 1875 abgesetzt
Sedisvakanz 1879 1882 Wegen des Kulturkampfes blieb der Paderborner Bischofsstuhl nach dem Tode Konrad Martins bis 1882 unbesetzt.
Franz Kaspar Drobe Franz Kaspar Drobe 1882 1891
Hubert Theophil Simar Hubert Theophil Simar 1891 1899 von 1899 bis 1902 Erzbischof von Köln
Wilhelm II. Schneider 1900 1909
Karl Joseph Kardinal Schulte 1910 1920 1920 bis 1941 Erzbischof von Köln

Erzbischöfe seit 1930[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen des Erzbistums Paderborn
Bild Name von bis Bemerkungen
Caspar Klein Caspar Klein 1920 1941 erster Erzbischof ab 1930
Lorenz Jaeger Lorenz Kardinal Jaeger 1941 1973
Johannes Joachim Kardinal Degenhardt Johannes Joachim Kardinal Degenhardt 1974 2002 zuvor seit Juli 1973 Kapitularvikar
Hans-Josef Becker Hans-Josef Becker 2003 2022 zuvor seit 2002 Diözesanadministrator
Sedisvakanz 2022 2024 Diözesanadministrator: Michael Bredeck
Udo Markus Bentz Udo Bentz 2024 zuvor Weihbischof und Generalvikar im Bistum Mainz

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Uwe Lobbedey: Der Paderborner Dom: Vorgeschichte, Bau und Fortleben einer westfälischen Bischofskirche. Deutscher Kunstverlag, München 1990, ISBN 3-422-06063-4, S. 15.
  2. Drewes: 1997: 41

Koordinaten: 51° 43′ 8,2″ N, 8° 45′ 21,8″ O