Liste der Gerechten unter den Völkern aus Lettland

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Der Garten der Gerechten unter den Völkern

Die Liste der Gerechten unter den Völkern aus Lettland führt in alphabetischer Reihenfolge diejenigen Letten und Lettinnen auf, die von der Gedenkstätte Yad Vashem mit dem Titel Gerechter unter den Völkern geehrt wurden.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lettland, das nach dem Ersten Weltkrieg am 18. November 1918 seine Unabhängigkeit erklärt und diese im Lettischen Unabhängigkeitskrieg durchgesetzt hatte, erlebte die Besetzung durch die Sowjetunion im Juli 1940.[1] Mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion begann am 22. Juni 1941 die deutsche Besatzung Lettlands als Teil des „Reichskommissariats Ostland“ unter dem Reichskommissar Hinrich Lohse. Es kam nun auch in Lettland zu zahlreichen Massenverbrechen an Juden, Roma, als „Kommunisten“ Betrachteten, Angehörigen der feindlichen „Banden“, Gefängnisinsassen und Geisteskranken. Nachdem 15.000 Juden vor der NS-Herrschaft in die unbesetzte Sowjetunion hatten fliehen können, verblieben in Lettland zum Zeitpunkt des Einmarschs noch 70.000, von denen bis Ende 1941 mehr als 90 Prozent ermordet wurden und mit dem Ende der Besatzung nur noch 3.000 lebten.[2] Hinzu kamen 20.000 Juden, die aus dem Deutschen Reich und den besetzten Gebieten nach Lettland deportiert worden waren, von denen etwa 1.000 überlebten.[3]

Etwa 80.000 Letten gehörten während des Zweiten Weltkrieges der lettischen SS-Legion an, weitere 30.000 wurden in der lettischen Polizei eingesetzt. Beide Gruppen waren an den zahlreichen Verbrechen der Deutschen gegen die Menschlichkeit beteiligt.[4] Eine Hauptrolle bei der „Endlösung der Judenfrage“ spielte das von Viktor Arajs geführte 400-köpfige Mord-Kommando, dem etwa 30.000 jüdische Letten zum Opfer fielen. Im Herbst 1944 wurde Lettland von der Roten Armee erobert und erneut als Lettische SSR der Sowjetunion angegliedert.[5]

Israel hat nach der Staatsgründung 1948 den Ehrentitel Gerechter unter den Völkern (hebräisch חסיד אומות העולם Chassid Umot ha-Olam) eingeführt, um nichtjüdische Einzelpersonen zu ehren, die unter nationalsozialistischer Herrschaft während des Zweiten Weltkriegs ihr Leben einsetzten, um Juden vor der Ermordung zu retten.[6]

138 Lettinnen und Letten erhielten bisher für die Rettung jüdischer Mitbürger den Titel Gerechter unter den Völkern.[7]

Liste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Liste ist alphabetisch nach Nachnamen geordnet. Hinter dem Namen ist jeweils das Geburtsdatum, das Sterbedatum, der Ort der Rettung, der Grund der Ehrung und das Jahr der Ehrung angegeben.

Name Geboren Gestorben Ort der Rettung Grund der Ehrung Jahr
Sofya Adomyanets 1896 Daugavpils und Svente Sofija Adomyanets aus Daugavpils versteckte im Juni 1941 das fünfjährige jüdische Mädchen Riva Beder in ihrer Wohnung. Sie hatte das Kind zuvor aus dem von den Deutschen in der Stadt eingerichteten Ghetto geholt, wo es getrennt von den Eltern lebte. Nach den zwei Monaten floh Adomyanets mit ihrem Mündel zu Freunden in dem etwa 10 km entfernten Dorf Svente. Dort gaben sich Adomianec und Riva als Mutter und Tochter aus. Beide blieben bis zur Befreiung Ende Juli 1944 in Svente und kehrten dann nach Daugavpils zurück.[8] 1987
Evdokia Afanasiev Krasnoye Die Familie von Piotr Afanasiev – seine Eltern Fadei Afanasiev und Evdokia Afanasiev, sein Bruder Philip Afanasiev und seine Frau Anastasia Afanasiev sowie ihre Tochter Minadora Mikulova – versteckten von Oktober 1943 bis zur Befreiung im Herbst 1944 die Jüdin Bunja Zelikman mit ihrer Tochter Rachel Zelikman in ihrem Haus, teilten ihre spärlichen Lebensmittel mit ihnen und versorgten sie mit Decken und Kleidung.[9][10][11] 1994
Fadei Afanasiev Krasnoye 1994
Anastasia Afanasiev Krasnoye 1994
Philip Afanasiev Krasnoye 1994
Lutsia Afanasiev Krasnoye 1994
Piotr Afanasiev 7. Nov. 1916 Krasnoye 1994
Eizenija Apoga 2. Feb. 1906 1990 Riga Die Schwestern Eizenija Apoga und Katrina Apoga aus Riga, fromme Adventisten, versteckten gemeinsam mit Kristina Viksna ab August 1943 vierzehn Monate lang den jüdischen Jugendlichen Isaak Kleiman. Die Schwestern beherbergten bereits das dreijährige jüdische Kind Josef Abramson, das sie ebenfalls bis zur Befreiung betreuten.[12] 2007
Katrina Apoga 1899 1980 Riga 2007
Anna Balodis 1986 Malini Roberts Balodis aus Malini, ein ehemaliger Patient des jüdischen Chirurgen und Gynäkologen Dr. Binyamin Landa, kam im Herbst 1943 nach Daugavpils und holte Dr. Landa und seine Frau aus dem Ghetto. Balodis brachte seine Schützlinge zu seinem unbewohnten Bauernhof und alle paar Tage besuchten seine Frau Anna Balodis oder ihr Sohn Vilis Balodis das Gehöft und brachten den Flüchtlingen etwas zu essen. Nach sieben Monaten wurde das Ehepaar Landa verhaftet und ins Gefängnis von Elgava gebracht. Das Ehepaar überlebte einen Luftangriff auf das Gefängnis, konnte fliehen und versteckte sich bis zur Befreiung bei Einheimischen.[13] 2007
Roberts Balodis 1996 Malini 2007
Tekla Balodis 1916 Daugavpils Tekla Balodis, ein Kindermädchen aus Daugavpils, versteckte das zweijährige jüdische Kleinkind Moshe-Rachmiel Ichlov, den Sohn ihrer Freundin Sara Zelikovski, von April 1942 bis zur Befreiung in einem Versteck unter ihrem Hühnerstall. Seine Eltern Hirsh Ichlov und Sara Zelikovski starben im Ghetto von Daugavpils.[14] 2008
Malvina Baltov 1905 Maza Zelcova Modest Baltov und seine Frau Malvina Baltova, beide katholischen Glaubens, unterstützten während der gesamten deutschen Besatzungszeit die befreundete Familie Bankovich, die drei jüdische Mitbürger in ihrem Haus versteckte, mit der Zulieferung von Lebensmitteln. Im Frühjahr 1942, als die Gefahr von Durchsuchungen wuchs, nahmen sie vorübergehend die jüdischen Frauen Sonja Minkin und Judif Morein bei sich auf.[15] 1995
Modest Baltov 1901 Maza Zelcova 1995
Alfred Bankovich 1908 12. Jan. 1992 Kārsava, Jēči Alfred Bankovich, einem Litauer deutscher Herkunft aus Kārsava, gelang es, ab August 1941 seine jüdische Frau Rachel Edelman, ihre sechsjährige Nichte Judif Zilber und ihre Freundin Sonja Minkin in seiner Wohnung in der Küche hinter einer falschen Wand zu verstecken. Für den jüdischen Geschäftsmann Lev Udem organisierte er ein Versteck bei der Familie Barkan im Dorf Jēči. Am 15. August 1942 brachte Rachel Edelman in ihrem Versteck ihren gemeinsamen Sohn zur Welt. Auch für ihren neugeborenen Sohn fand Alfred Bankovich ein passendes Versteck bei seiner Nachbarin Helena Spiridowitsch, die zwei Wochen zuvor eine Tochter zur Welt gebracht hatte.[16] 1983
Anton Barkans 1910 Jēči Anton Barkan, ein Bahnarbeiter aus Jēči, und seine Frau Helena Barkan, beide katholisch, versteckten in ihrer Scheune und ihrem Haus von Juli 1941 bis Sommer 1942 den jungen jüdischen Geschäftsmann Lev Udem, der die Liquidation der Juden in seinem Heimatort Kārsava überlebt hatte. Von Sommer bis Herbst 1942 nahmen sie die Jüdinnen Sonja Minkin und Judif Zilber bei sich auf, die zuvor bei Alfred Bankovich versteckt waren.[17] 1995
Helena Barkane 1911 Jēči 1995
Auguste Berzina 10. Nov. 1895 9. Juni 1980 Riga Augusta Berzina, eine Malerin und Krankenschwester aus Riga, und ihr Sohn Juris Berzina versteckten in ihrer kleinen Drei-Zimmer-Wohnung ab Herbst 1941 die beiden Jüdinnen Zara Frenkel und ihre Schwester Regina Rudina, die aus dem Ghetto von Riga geflohen waren. Als klar wurde, dass die Berzinas nicht zwei zusätzliche Personen ernähren konnten, organisierte Augusta Berzina für Regina Rudina ein neues Versteck beim Ehepaar Edgar Ozol und Emilia Ozol. Beide Jüdinnen überlebten die Verfolgungen durch die deutschen Besatzer.[18] 2010
Prof. Juris Berzina 13. Apr. 1928 Riga 2010
Valentina Binkevich 1915 Riga Valentina Binkevich, eine Verkäuferin im Süßwarengeschäft von Mikhail Karavokiros in Riga, versteckte ab 1942 die Jüdin Riva Shepher in ihrem Haus. Am 28. Oktober 1942 wurden Valentina Binkevich und ihre Eltern verhaftet, weil sie auch geflohenen sowjetischen Kriegsgefangenen geholfen hatten. Glücklicherweise hatte sich Riva Shepher zu diesem Zeitpunkt woanders versteckt. Die Binkevichs kamen ins Gefängnis und wurden dann in das Konzentrationslager Ravensbrück verschleppt, wo Valentinas Eltern umkamen. Valentina Binkevich überlebte und kehrte nach dem Krieg nach Riga zurück.[19] 1994
Valentina Birzina 6. Aug. 1921 Riga Valentina Birziņa, ein Mitglied des antifaschistischen Widerstands in Riga, versteckte ab 10. Dezember 1943 für vier Monate in ihrer Wohnung den tschechischen Juden Mikuláš Grošek, der zuvor für eine deutsche Baufirma gearbeitet hatte.[20] 1997
Anna Celmraugs 1888 1. Aug. 1969 Riga Georg Celmraugs und seine Frau Anna Celmraugs aus Riga versteckten von Frühjahr bis Ende 1942 in ihrem Haus die Jüdin Eva Hoff und ihre Kinder Marina Hoff und Leonard Hoff.[21] 2005
Georg Celmraugs 1. Juli 1881 30. März 1971 Riga 2005
Anna Churbanov 1907 Maslovo Ivan und Anna Churbanov, ein älteres religiöses russisches Bauernehepaar aus dem Dorf Gubino, versteckte ab Ende August 1941 Beinis und Icchak Lyakhovsky, zwei der Kinder der befreundeten jüdischen Familie Lyakhovsky aus dem Nachbardorf Maslovo. Die restliche Familie Lyakhovsky wurde im August 1941 von der Polizei verhaftet und später erschossen.[22] 2010
Ivan Churbanov 1903 Maslovo 2010
Manya Ciblis Daugavpils Manya Ciblis, eine Haushälterin aus Daugavpils, arbeitete vor dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion für das jüdische Ehepaar Meir und Tirtza Perelman und deren zwei Kinder Saul und Katriel. Nach der Eroberung von Daugavpils am 29. Juni 1941 durch die Deutschen wurde Meir Perelman ermordet und Tirtza Perelman und ihre zwei Kinder wurden in ein Ghetto deportiert. Manya Ciblis gelang es, Saul Perelman zu retten. Sie holte ihn im Ghetto, gab ihn als ihren Sohn aus, wohnte einige Zeit mit ihm im Haus der Perelmans und organisierte für ihn dann ein Versteck bei Anton und Anna Yunel auf einem Bauernhof in der Nähe von Medumi.[23] 2000
Ansis Didrichson 1962 Riga Ansis Didrichson, der Besitzer einer Schreinerei in Riga, plante und organisierte am 13. Februar 1944 die Flucht der sechs Juden Leizer Rotbart, Shlomo Koblenz, Daniel Koblenz, Aharon Troib, Zigfrid Weinberg und George Fridman, die im Konzentrationslager Kaiserwald interniert waren und als Zwangsarbeiter in einer Fabrik arbeiteten. Er versteckte und ernährte sie bis zur Befreiung acht Monate lang in seiner Schreinerei.[24] 1996
Jeva Dzene Aizpute Jeva Dzene lebte mit ihren drei Töchtern Emīlija Šusters, Elza Pūķis und Anna Pūķis und deren Ehemännern (Gerhards Šusters, Karlis Pūķis und Jānis Pūķis) sowie Jānis Šusters in Aizpute. Zunächst auf dem Dachboden des Hauses von Jeva Dzene, später im Haus des Ehepaares Šusters versteckten sie ab Oktober 1943 die vier jüdischen Zwangsarbeiter Josef Getz, Izak Heifetz, Sholom Uzdin und Leib Uzdin, denen Karlis Pūķis zur Flucht aus einem Arbeitskommando verholfen hatte. Die Rettungsaktion scheiterte, da ein Nachbar des Ehepaares Šusters die Retter denunzierte, das Haus der Šusters durchsucht wurde und Jeva Dzene und ihre Töchter und Schwiegersöhne verhaftet wurden. Die vier Juden, die im Haus der Šusters nicht entdeckt worden waren, begingen am 25. Januar 1944 Selbstmord, nachdem ihr neues Versteck im Wald entdeckt worden war. Gerhards Šusters wurde in Aizpute hingerichtet. Jeva Dzene, Jānis Šusters, Karlis Pūķis und Jānis Pūķis starben im Konzentrationslager Stutthof. Nur Emīlija Šusters, Elza Pūķis und Anna Pūķis überlebten.[25] 1999
Fritz Enins Liepāja Margarita Enins und ihr Sohn Fritz Enins aus Liepāja versteckten in ihrem Haus von Dezember 1941 bis Kriegsende den jüdischen Jugendlichen Abram Fleishman und seinen Freund Israel Alite.[26] 1999
Margarita Enins Liepāja 1999
Anna Fimbauer Liepāja Anna Fimbauer aus Liepāja, eine Hausangestellte der jüdischen Familie Raikin, versteckte ab dem 12. Februar 1942 Berta Raikin und ihren zweijährigen Sohn Gershon Raikin in ihrer Einzimmerwohnung und auf dem Dachboden des Wohnhauses. Ab dem 23. November 1943 versteckte sie zusätzlich Isaak Raikin, der aus dem Ghetto von Riga geflohen war. Unterstützt von ihrer Freundin Emīlija Strelis und ihrer Bekannten Anna Zvirgzdiņa konnten die Raikins bis Ende 1944 bei Anna Fimbauer leben. Als Fimbauer ihre Wohnung Anfang 1945 räumen musste, gelang es ihr, falsche Papiere für die Raikins zu besorgen und gemeinsam mit ihnen aufs Land zu fliehen.[27] 1972
Emilia Gaevskaya 1897 1969 Riga Emilia Gaevskaya und ihre Schwester Marija Karchevskaya, gläubige Katholiken aus Riga, versteckten 1944 die Juden Riva Shepher und Samuil Shepher sowie deren Tante Nina Barinbaum und Onkel Harry Barinbaum. Marija Karchevskaya arbeitete als Hausmeisterin in einem großen Gebäude. Sie brachte ihre Schützlinge heimlich in einer verlassenen Wohnung unter. Gaevskaya und Karchevskaya brachten ihnen dort Essen und kümmerten sich um ihre Grundbedürfnisse.[28] 1994
Arnolds Gludausis Liepāja Arnolds Gludausis aus Liepāja versteckte nach der deutschen Besetzung der Stadt am 29. Juni 1941 bis Anfang 1942 seine ehemalige Klassenkameradin, die Jüdin Ella Solomir, im Keller seines Hauses. Außerdem unterstützte er die Jüdin Frau Brozgal und ihre sechsjährige Tochter Eidija Brozgal, die sich während der Besetzung in Ställen und Kellern verlassener Gebäude versteckten, mit allem Lebensnotwendigen.[29] 1998
Piotr Ignatiev Zalumi Piotr Ignatiev und seine Frau Varvara Ignatiev, Landwirte russischer Herkunft aus Zalumi, sowie ihre Tochter Jefrosinija Petrov und deren Mann Fedot Petrov versteckten auf ihrem Bauernhof vom 30. Oktober 1943 an für zwei Wochen die Juden Moishe Shtein, Roza Fridland und David Stolyar, die zehn Tage vorher vor einem Massaker der Deutschen an Juden in der Festung Daugavpils geflohen waren. Danach brachten sie ihre drei Schützlinge, die sie mit Lebensmitteln und Kleidung versorgten, bis Anfang 1944 in einer Scheune unter und stellten den Kontakt zu russischen Partisanen her, denen sich die drei Juden anschlossen.[30] 1995
Varvara Ignatiev 1903 Zalumi 1995
Janis Kaminski Kleisti Marija Kaminski und Janis Kaminski, deutschbaltische Bauern aus Kleisti, versteckten 1944 die Juden Persy Gurvich, Semyon Peiros und dessen 15-jährigen Sohn Michael Peiros auf ihrem Heuboden. Während ihres Aufenthalts bei den Kaminskis wurden die Juden von Valdis Verdiņš, dem Besitzer eines Lebensmittelgeschäfts in der Nachbarschaft, mit Lebensmitteln versorgt.[31] 1999
Marija Kaminski Kleisti 1999
Maria Karchevskaya 1900 1978 Riga Marija Karchevskaya und ihre Schwester Emilia Gaevskaya, gläubige Katholiken aus Riga, versteckten 1944 die Juden Riva Shepher und Samuil Shepher sowie deren Tante Nina Barinbaum und Onkel Harry Barinbaum. Marija Karchevskaya arbeitete als Hausmeisterin in einem großen Gebäude. Sie brachte ihre Schützlinge heimlich in einer verlassenen Wohnung unter. Gaevskaya und Karchevskaya brachten ihnen dort Essen und kümmerten sich um ihre Grundbedürfnisse.[32] 1994
Herta Karklins 1907 Liepāja Herta Karkliņs und Sofija Ziverts aus Liepāja retteten durch eine Falschaussage das Leben der Jüdin Erika Alperovich und ihrer zwei Söhne Edward Alperovich und George Alperovich. Zīverts und Kārkliņs bestätigten in den ersten Wochen der deutschen Besatzung vor den Behörden, dass ihre Bekannte Erika Alperovich keine Jüdin sei, sondern von einer jüdischen Familie adoptiert worden wäre. Aufgrund dieser Falschaussage erhielten Alperovich und ihre Söhne die Erlaubnis, außerhalb des Ghettos zu leben, und überlebten den Krieg.[33] 1999
Olga Kateneva 1905 2001 Riga Olga Kateneva und ihr Bruder Vladimir Micko, überzeugte Adventisten aus Riga, versteckten ab Dezember 1941 in ihrer Zweizimmerwohnung für drei Jahre das 13-jährige jüdische Mädchen Genia Knoch, das aus dem Ghetto geflohen war und an ihre Tür geklopft hatte. Auf Bitten von Genia Knoch brachten Kateneva und Micko auch Essen ins Ghetto für die Mutter und jüngere Schwester ihres Schützlings.[34] 1991
Arnold Keller Reshni Maria Keller und ihr 12-jähriger Sohn Arnold Keller aus Riga gehörten zu den 25 Helfern von Jānis Lipke, einem Lagerarbeiter aus Riga, der ab Juli 1941 etwa 56 Juden aus dem Rigaer Ghetto schmuggelte und Verstecke für sie im Umland organisierte. Im März 1944 mietete Lipke in Reshni einen Bauernhof an und Maria Keller und Aleksandra Dagarova, die Frau des jüdischen Architekten David Epshtein, erklärten sich bereit, den Bauernhof zu leiten. Nach ihrer Ankunft auf dem Bauernhof bauten sie ein Versteck unter dem Fußboden des Hauses. Im Mai 1944 brachte Lipke eine Gruppe von Juden aus Riga in das neue Versteck, darunter auch Dagarovas Ehemann David Epshtein. Mit ihm zusammen kamen Max Wagenheim, die Brüder Zalman und Isaak Drizin, Harry Icigson und Herman Noim. Sie alle konnten sich bis zur Befreiung im August 1944 auf dem Bauernhof verstecken und wurden von den beiden Frauen und Arnold Keller betreut.[35] 1995
Maria Keller Reshni 1995
Aleksandra Klebais 27. Sep. 1906 Riga Margareta Klebais und ihre Schwester Aleksandra Klebais, beide Krankenschwestern aus Riga und Mitglieder der Siebenten-Tags-Adventisten, waren an der Rettung der Jüdin Frida Michelson beteiligt. Michelson war Ende 1941 beim Massaker an den Juden von Riga im Wald von Rumbula nur verwundet worden und lag bewusstlos im Massengrab. Sie konnte aus dem Massengrab klettern, irrte durch den Wald und wurde von einheimischen Bauern und einer weiteren Familie, ebenfalls Siebenten-Tags-Adventisten, aufgenommen. Diese stellten den Kontakt zu Margareta und Aleksandra Klebais her und bei ihnen konnte sie sich 1942 anderthalb Monate und 1943 einige Wochen verstecken. Frida Michelson überlebte, wanderte nach Israel aus und veröffentlichte in den 1970er Jahren ihre Autobiografie mit dem Titel „Ich habe Rumbuli überlebt“.[36] 1995
Margareta Klebais 9. Mai 1901 Riga 1995
Arseniy Kornilov 14. Feb. 1888 27. Jan. 1972 Ruģeļi Arseniy Kornilov versteckte in Ruģeļi sechs jüdische Mitbürger.[37] 2016
Arturs Krumins Riga Arturs Krumins, ein Professor für Architektur an der Polytechnischen Universität Rīga, seine Frau Erna Krumins und seine Töchter Velta Meters und Ilga Krumins versteckten in ihrem Haus, unterstützt von ihrem Dienstmädchen Lina Pilsroze, von 1941 an für drei Jahre den jüdischen Arzt Oscar Press und dessen Sohn Bernhard Press. Bei der Beschaffung von Lebensmitteln wurden sie außerdem von Elza Mieleike, einer Freundin der Familie Krumins, und deren Mutter unterstützt.[38] 1983
Erna Krumins Riga 1983
Ilga Krumins 1911 10. Jan. 2000 Riga 1983
Pauls Krumins 1892 1965 Daugavpils Prof. Pauls Krumins, ein Musikpädagoge und Direktor des Musikkonservatoriums von Daugavpils, rettete das Leben seiner jüdischen Schülerin Cecilia Gradis, einer hervorragenden Geigerin, und ihrer Schwester Nadya Gradis. Kurz nach der Besetzung von Daugavpils durch die Deutschen, am 26. Juni 1941, versteckte Krumins die beiden Schwestern, die nach der Ermordung ihrer Eltern aus dem örtlichen Gefängnis geflohen waren, für sechs Wochen in seinem Haus. Die Schwestern lebten danach für einige Zeit bei jüdischen Freunden im Ghetto und konnten – als die Lebensbedingungen dort unerträglich wurden – erneut im Haus der Familie Krumins leben. Krumins beschaffte den beiden Frauen in dieser Zeit gefälschte Papiere auf lettische Namen, mit denen sie Daugavpils verlassen konnten. Nach ihrer Abreise wurde Krumins von der Gestapo verhaftet, da er beschuldigt wurde Juden zu helfen und blieb acht Wochen lang inhaftiert.[39] 1989
Olga Kruzmane 1917 Riga Olga Krūzmane aus Rīga versteckte 1941 für mehr als ein Jahr ihren jüdischen Freund Jakov Shneider in ihrer Wohnung. Ende 1941 versteckte sie zusätzlich für zwei Monate zwei weitere Juden: Kopel Shneider, Jakov Shneiders Onkel, und seinen Freund Abraham Shpungin. Im Dezember 1942 brachen fünf Polizisten in Olga Krūzmanes Wohnung ein und verhafteten Shneider und Krūzmane. Krūzmane wurde daraufhin in das Konzentrationslager Salaspils und von dort in das Konzentrationslager Ravensbrück gebracht, wo sie den Krieg überlebte. Shneider verhungerte im Gefängnis in Riga.[40] 1999
Friedrich Kumerow 1904 1992 Riga Friedrich Kumerow, ein Deutschbalte, und seine jüdische Ehefrau Zenja Samberg lebten mit ihren zwei Kindern in Riga. Vom 6. November 1943 bis zur Befreiung Rigas am 13. Oktober 1944 versteckten sie in ihrer Wohnung die fünfjährige Jüdin Aviva Nieburg, die Tochter eines ehemaligen Klassenkameraden von Zenja Samberg.[41] 1981
Erna Kupsis 19. Jan. 1910 Kleisti Peteris Kupsis, ein Förster aus Kleisti, und seine Frau Erna Kupsis versteckten 1944 in ihrem Haus für zwei Wochen die drei Juden Persy Gurvich, Semyon Peiros und seinen 15-jährigen Sohn Michael Peiros.[42] 1999
Peteris Kupsis 22. Sep. 1906 Kleisti 1999
Ivan Lavrenov 28. Juni 1906 1984 Daugavpils Ivan Lavrenov, ein in Litauen geborener Landwirt, arbeitete nach seiner Flucht nach Lettland als Zimmermann im Schloss von Daugavpils. 1942 wurde das Schlossgelände in ein Lager für deportierte Juden umgewandelt. Lavrenov versorgte hier die Jüdin Etta Zilberman und ihre Zellengenossinnen mit Lebensmitteln, versteckte Etta Zilberman und Dora Kobash in einem Holzschuppen des Schlosses und brachte sie dann für kurze Zeit bei Freunden unter. Dann organisierte er ihre Flucht aus Daugavpils. Dora Kobash schloss sich den Partisanen an und Etta Zilberman fand Arbeit auf einem großen landwirtschaftlichen Gut und arbeitete dort bis zur Befreiung.[43] 2007
Nikolai Lazarev 27. Apr. 1908 1970 Riga Nikolai Lazarev aus Riga organisierte für die Frau und die zwei Kinder seines jüdischen Freundes Ilja Dvorkin die Flucht aus dem Ghetto. Musja Lazarev brachte er in das Dorf Dolsala, wo sie bis zur Befreiung unter falscher Identität blieb. Den neunjährigen Israel Lazarev gab er in die Obhut der örtlichen russisch-orthodoxen Kirche und die elfjährige Gita Lazarev verbrachte die gesamte Zeit der deutschen Besatzung im Haus der Lazarevs.[44] 2003
Marta Lieludre 1899 1989 Lieludre Valle Marta Lieludre, eine wohlhabende Bäuerin aus dem Kreis Taurkalnes (heute Valle, Bezirk Bauskas), versteckte auf ihrem Bauernhof von 1943 bis zum Frühjahr 1944 ihren jüdischen Bekannten Solomon Vesterman, der aus dem Ghetto von Riga geflohen war.[45] 2005
Jānis Lipke 1. Feb. 1900 14. Mai 1987 Riga Jānis Lipke, ein Lagerarbeiter aus Riga, schmuggelte ab Juli 1941 Juden aus dem Rigaer Ghetto und organisierte Verstecke für sie im Umland. Auf diese Weise bewahrte er bis zum Einmarsch der Roten Armee im Oktober 1944 etwa 56 Juden vor Ermordung durch die Nazis. In Lipkes Rettungsaktion waren neben seiner Frau Johanna und seinen beiden Söhnen rund 25 weitere Helfer involviert.[46] 1966
Johanna Lipke 1903 1990 Riga 1966
Anna Matusiewich 1885 Rēzekne Anna Matusiewich und ihre Kinder Jan Matusiewich und Jadviga Matusiewich aus Rēzekne versteckten von Juli 1941 bis Juli 1944 ihre jüdischen Freunde und Kunden Chaim Izraelit und Jakov Izraelit in einem leerstehenden Haus auf ihrem Bauernhof.[47] 1989
Jadwiga Matusiewich 1924 2007 Rēzekne 1989
Jan Matusiewich 1906 Rēzekne 1989
Velta Meters Riga Arturs Krumins, ein Professor für Architektur an der Polytechnischen Universität Rīga, seine Frau Erna Krumins und seine Töchter Velta Meters und Ilga Krumins versteckten in ihrem Haus, unterstützt von ihrem Dienstmädchen Lina Pilsroze, von 1941 an für drei Jahre den jüdischen Arzt Oscar Press und dessen Sohn Bernhard Press. Bei der Beschaffung von Lebensmitteln wurden sie außerdem von Elza Mieleike, einer Freundin der Familie Krumins, und deren Mutter unterstützt.[38] 1983
Vladimir Micko 1911 Riga Vladimir Micko und seine Schwester Olga Kateneva, überzeugte Adventisten aus Riga, versteckten ab Dezember 1941 in ihrer Zweizimmerwohnung für drei Jahre das 13-jährige jüdische Mädchen Genia Knoch, das aus dem Ghetto geflohen war und an ihre Tür geklopft hatte. Auf Bitten von Genia Knoch brachten Kateneva und Micko auch Essen ins Ghetto für die Mutter und jüngere Schwester ihres Schützlings.[48] 1991
Elsa Mieleike 15. Sep. 1911 17. Apr. 2007 Riga Arturs Krumins, ein Professor für Architektur an der Polytechnischen Universität Rīga, seine Frau Erna Krumins und seine Töchter Velta Meters und Ilga Krumins versteckten in ihrem Haus, unterstützt von ihrem Dienstmädchen Lina Pilsroze, von 1941 an für drei Jahre den jüdischen Arzt Oscar Press und dessen Sohn Bernhard Press. Bei der Beschaffung von Lebensmitteln wurden sie außerdem von Elza Mieleike, einer Freundin der Familie Krumins, und deren Mutter unterstützt.[49] 1983
Frau Mieleike Riga 1983
Minadora Mikulova-Afanasiev Krasnoye Die Familie von Piotr Afanasiev – seine Eltern Fadei Afanasiev und Evdokia Afanasiev, sein Bruder Philip Afanasiev und seine Frau Anastasia Afanasiev sowie ihre Tochter Minadora Mikulova – versteckten von Oktober 1943 bis zur Befreiung im Herbst 1944 die Jüdin Bunja Zelikman mit ihrer Tochter Rachel Zelikman in ihrem Haus, teilten ihre spärlichen Lebensmittel mit ihnen und versorgten sie mit Decken und Kleidung.[50] 1994
Aleksandra Noim 10. Sep. 1909 1. Aug. 1998 Reshni Aleksandra Noim aus Riga, die damalige Frau des jüdischen Architekten und Designers David Epshtein, gehörte – damals noch unter dem Namen Aleksandra Dagarova – zu den 25 Helfern von Jānis Lipke, einem Lagerarbeiter aus Riga, der ab Juli 1941 etwa 56 Juden aus dem Rigaer Ghetto schmuggelte und Verstecke für sie im Umland organisierte. Im März 1944 mietete Lipke in Reshni einen Bauernhof an und Maria Keller und Aleksandra Dagarova erklärten sich bereit, den Bauernhof zu leiten. Nach ihrer Ankunft auf dem Bauernhof bauten sie ein Versteck unter dem Fußboden des Hauses. Im Mai 1944 brachte Lipke eine Gruppe von Juden aus Riga in das neue Versteck, darunter auch Dagarovas Ehemann David Epshtein. Mit ihm zusammen kamen Max Wagenheim, die Brüder Zalman und Isaak Drizin, Harry Icigson und Herman Noim. Sie alle konnten sich bis zur Befreiung im August 1944 auf dem Bauernhof verstecken und wurden von den beiden Frauen und Arnold Keller betreut. Nach dem Krieg kehrte Aleksandra Dagarova nach Rīga zurück, ließ sich von ihrem Mann scheiden und heiratete Herman Noim.[51] 1995
Anna Ozolin Riga Eduard Ozoliņ, seine Frau Anna Ozoliņ und ihre erwachsenen Söhne Jānis Ozoliņ und Voldemar Ozoliņ aus Rīga, versteckten auf dem Dachboden ihres Hauses von August 1943 bis zur Befreiung von Rīga am 13. Oktober 1944 die Juden Berl Burin und seinen Neffen Aharon Rauchman.[52] 1995
Eduard Ozolin Riga 1995
Janis Ozolin Riga 1995
Voldemar Ozolin Riga 1995
Edgar Ozols Riga Augusta Berzina, eine Malerin und Krankenschwester aus Riga, und ihr Sohn Juris Berzina versteckten in ihrer kleinen Drei-Zimmer-Wohnung ab Herbst 1941 die beiden Jüdinnen Zara Frenkel und ihre Schwester Regina Rudina, die aus dem Ghetto von Riga geflohen waren. Als klar wurde, dass die Berzinas nicht zwei zusätzliche Personen ernähren konnten, organisierte Augusta Berzina für Regina Rudina ein neues Versteck bei Edgar Ozol, einem pensionierten Oberst, und seiner Frau Emilia Ozol. Beide Jüdinnen überlebten die Verfolgungen durch die deutschen Besatzer.[53] 2010
Emilija Ozols Riga 2010
Lina Paich Kuldiga Lina Paich aus der Nähe der Stadt Kuldiga versteckte ab Juli 1944 die junge Jüdin Jevdokija Feldman, die gemeinsam mit Lina Kristapson, einer Verwandten von Lina Paich, dem Konzentrationslager in der Stadt Saldus entkommen war. Lina Paich teilte ihr Bett und ihr karges Essen mit Jevdokija Feldman und verschaffte ihr den Pass einer verstorbenen lettischen Frau.[54] 1985
Ekab Pavels 1895 1979 Liepāja Ekab Pavels und seine Frau Zelma Pavels arbeiteten 1941 als Hausmeister und Putzfrau im Gebetshaus der evangelischen Kirche in Liepaja. Hier lernten sie durch Karlis Eilenberg, den Leiter des Gebetshauses, den jüdischen Bäcker Isaak Klavanski kennen, der den Verfolgungen entgangen war und sich auf dem Dachboden des Gebetshauses versteckte. Klavanski konnte fast zwei Jahre in dem Gebetshaus leben, gemeinsam mit den Pavels zu Abend essen und wurde von ihnen mit allem Lebensnotwendigen versorgt. Im Herbst 1943 zogen die Pavels – aufgrund der Lebensmittelknappheit – aufs Land und schickten ab dann Lebensmittel an Karlis Eilenberg, der diese Vorräte an die untergetauchten Juden weitergab.[55] 2006
Zelma Pavels 4. Okt. 1909 1993 Liepāja 2006
Elza Perkone 12. Aug. 1901 1986 Liepāja Elza Perkone aus Liepaja versteckte von Dezember 1941 für fast drei Jahre in einem Holzschuppen auf ihrem Grundstück das Ehepaar Lev Zeligman und Mikle Zeligman, jüdische Mitbürger aus Liepaja.[56] 2007
Martin Peterson 20. Okt. 1889 1976 Ziedkalni Martin Peterson und seine Frau Milda Peterson, ein Ehepaar mit fünf Kindern aus Ziedkalni, versteckte ab Mai 1944 den 22-jährigen Juden Wilhelm Hofman, der aus dem KZ Kaiserwald geflohen war, in einem Schuppen auf ihrem Grundstück. Hofman konnte bis zur Befreiung des Gebiets im August 1944 bei seinen Rettern bleiben und kehrte dann nach Rīga zurück.[57] 1994
Milda Peterson 30. Nov. 1894 1967 Ziedkalni 1994
Fedot Petrova 1918 Zalumi Piotr Ignatiev und seine Frau Varvara Ignatiev, Landwirte russischer Herkunft aus Zalumi, sowie ihre Tochter Jefrosinija Petrov und deren Mann Fedot Petrov versteckten auf ihrem Bauernhof vom 30. Oktober 1943 an für zwei Wochen die Juden Moishe Shtein, Roza Fridland und David Stolyar, die zehn Tage vorher vor einem Massaker der Deutschen an Juden in der Festung Daugavpils geflohen waren. Danach brachten sie ihre drei Schützlinge, die sie mit Lebensmitteln und Kleidung versorgten, bis Anfang 1944 in einer Scheune unter und stellten den Kontakt zu russischen Partisanen her, denen sich die drei Juden anschlossen.[30] 1995
Yefrosinia Petrova Zalumi 1995
Lina Pilsroze Riga Arturs Krumins, ein Professor für Architektur an der Polytechnischen Universität Rīga, seine Frau Erna Krumins und seine Töchter Velta Meters und Ilga Krumins versteckten in ihrem Haus, unterstützt von ihrem Dienstmädchen Lina Pilsroze, von 1941 an für drei Jahre den jüdischen Arzt Oscar Press und dessen Sohn Bernhard Press. Bei der Beschaffung von Lebensmitteln wurden sie außerdem von Elza Mieleike, einer Freundin der Familie Krumins, und deren Mutter unterstützt.[58] 1983
Anna Alma Pole 1944 Riga Anna Alma Pole, eine lettische Hausfrau aus Riga, versteckte von Sommer 1943 bis August 1944 in ihrem Keller ihren jüdischen Nachbarn und Bekannten Isaak Vange, den Freund ihres Sohnes, sowie sieben weitere Juden, denen die Flucht aus dem Rigaer Ghetto vor dessen Liquidierung gelungen war. Am 24. August 1944 wurden Anna Alma Pole und ihre Schützlinge aufgrund einer Denunziation von Angehörigen der Sicherheitspolizei verhaftet, gefoltert und hingerichtet.[59] 2004
Emma Priede 16. Juli 1899 15. Jan. 1996 Riga Emma Priede, eine Hausmeisterin und Hausverwalterin aus Riga, versorgte den Juden Elmar Rivosh, der in einem Keller des Hauses lebte, von Frühjahr 1942 bis zur Befreiung Rigas durch die russischen Truppen mit Lebensmitteln. Rivosh war zuvor aus einem jüdischen Ghetto geflohen, wo im Dezember 1941 seine Frau und seine beiden kleinen Kinder umgekommen waren, und der Geschäftsmann Rudi Ankravs hatte für ihn den Keller im Wohnhaus angemietet.[60] 2007
Elza Pukis Aizpute Jeva Dzene lebte mit ihren drei Töchtern Emīlija Šusters, Elza Pūķis und Anna Pūķis und deren Ehemännern (Gerhards Šusters, Karlis Pūķis und Jānis Pūķis) sowie Jānis Šusters in Aizpute. Zunächst auf dem Dachboden des Hauses von Jeva Dzene, später im Haus des Ehepaares Šusters versteckten sie ab Oktober 1943 die vier jüdischen Zwangsarbeiter Josef Getz, Izak Heifetz, Sholom Uzdin und Leib Uzdin, denen Karlis Pūķis zur Flucht aus einem Arbeitskommando verholfen hatte. Die Rettungsaktion scheiterte, da ein Nachbar des Ehepaares Šusters die Retter denunzierte, das Haus der Šusters durchsucht wurde und Jeva Dzene und ihre Töchter und Schwiegersöhne verhaftet wurden. Die vier Juden, die im Haus der Šusters nicht entdeckt worden waren, begingen am 25. Januar 1944 Selbstmord, nachdem ihr neues Versteck im Wald entdeckt worden war. Gerhards Šusters wurde in Aizpute hingerichtet. Jeva Dzene, Jānis Šusters, Karlis Pūķis und Jānis Pūķis starben im Konzentrationslager Stutthof. Nur Emīlija Šusters, Elza Pūķis und Anna Pūķis überlebten.[61] 1999
Karlis Pukis Aizpute 1999
Anna Pukis Aizpute Jeva Dzene lebte mit ihren drei Töchtern Emīlija Šusters, Elza Pūķis und Anna Pūķis und deren Ehemännern (Gerhards Šusters, Karlis Pūķis und Jānis Pūķis) sowie Jānis Šusters in Aizpute. Zunächst auf dem Dachboden des Hauses von Jeva Dzene, später im Haus des Ehepaares Šusters versteckten sie ab Oktober 1943 die vier jüdischen Zwangsarbeiter Josef Getz, Izak Heifetz, Sholom Uzdin und Leib Uzdin, denen Karlis Pūķis zur Flucht aus einem Arbeitskommando verholfen hatte. Die Rettungsaktion scheiterte, da ein Nachbar des Ehepaares Šusters die Retter denunzierte, das Haus der Šusters durchsucht wurde und Jeva Dzene und ihre Töchter und Schwiegersöhne verhaftet wurden. Die vier Juden, die im Haus der Šusters nicht entdeckt worden waren, begingen am 25. Januar 1944 Selbstmord, nachdem ihr neues Versteck im Wald entdeckt worden war. Gerhards Šusters wurde in Aizpute hingerichtet. Jeva Dzene, Jānis Šusters, Karlis Pūķis und Jānis Pūķis starben im Konzentrationslager Stutthof. Nur Emīlija Šusters, Elza Pūķis und Anna Pūķis überlebten.[62] 1999
Zanis Pukis Aizpute 1999
Marija Purins 1966 Kleisti Die Landwirte Peter Purins und Marija Purins lebten mit ihrer Tochter Vilma Purins und deren vier kleinen Kindern auf einem Bauernhof in Kleisti, einem Vorort von Riga. Ab Sommer 1944 bis zur Befreiung versteckten sie in ihrem Haus und an verschiedenen anderen Orten des Bauernhofes die Juden Ruvim Michelson und Mogilnikov.[63] 1999
Peter Purins Kleisti 1999
Vilma Purins 31. Mai 1919 Kleisti 1999
Emils Resnais 24. Mai 1886 1950 Riga Emils Resnais, der Leiter eines Kinderheims in Riga, rettete das Leben der 11-jährigen Jüdin Inna Fridman. Das Mädchen wurde im Oktober 1942 in sein Kinderheim eingewiesen, da ihre alleinstehende Mutter unter Arrest gestellt worden war, da sie verdächtigt wurde, Jüdin zu sein. Resnais wusste aus der Originalgeburtsurkunde des Mädchens, dass beide Eltern jüdischen Glaubens waren. Deshalb achtete er darauf, dass das Kind das Waisenhaus nicht verließ, etwa zum Schulbesuch. Er organisierte stattdessen einen Gastlehrer für das Mädchen. Als die Front sich Rīga näherte, widersetzte sich Resnais der Anweisung, mit den Insassen des Waisenhauses nach Westen zu ziehen. Er versteckte sich mit Inna Fridman und allen anderen Waisenkindern in verlassenen Gebäuden, bis die Rote Armee am 15. Oktober 1944 in Riga einrückte. Inna Fridman lebte bis 1945 im Kinderheim, bis ihre Tante sie fand. Ihre Mutter, Elsa Fridman, überlebte den Krieg nicht.[64] 1999
Jekabs Ritenis 1982 Rucava Die kinderlosen Bauern Maiga und Jekabs Ritenis aus Rucava versteckten von 1941 bis zum Ende der deutschen Besatzung die Jüdin Feiga Lifshits und ihre Tochter Irma Lifshits in zwei Verstecken auf ihrem Bauernhof.[65] 2009
Maiga Ritenis 14. März 1890 1979 Rucava 2009
Bruno Rozentals 1925 Miltini Friedrich Rozentāls, ein Bauer aus der Nähe des Dorfes Miltini, versteckte und ernährte auf seinem Anwesen mit seiner zweiten Frau Wilhelmina Rozentāls und seinen beiden Söhnen aus erster Ehe, Bruno Rozentāls und Edgar Rozentāls, im Zeitraum Mai 1943 bis August 1944 insgesamt 15 jüdische Mitbürger, darunter Abram Libchen und Chaim Smolianski.[66] 1996
Edgar Rozentals 1928 Miltini 1996
Friedrich Rozentals Miltini 1996
Wilhelmina Rozentals 1900 Miltini 1996
Karola Rudzite 1912 Sigulda Karola Rudzite, die aus Riga stammte und in Sigulda mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebte, versteckte von den ersten Tagen der deutschen Besatzung an ihre bettlägerige jüdische Schwiegermutter, Rosalija Markusevic, in ihrem Haus und unterstützte ihre anderen jüdischen Verwandten und Freunde, die im Ghetto von Rīga interniert waren. Es handelte sich um Mitglieder der Familien Markusevic, Wolpert, Karlin und Gavronski, die sie mit Lebensmitteln versorgte. Die neunjährige Tochter der Wolperts, Inna Wolpert, holte sie im Dezember 1941 aus dem Ghetto und versteckte sie in ihrer Wohnung.[67] 1986
Charlotte Schiemann Riga Dr. Paul Schiemann, ein deutschbaltischer Journalist und Politiker, und seine Frau Charlotte Schiemann versteckten ab der Silvesternacht 1942/43 bis Juni 1944 die junge jüdische Witwe Valentīna Freimane, deren gesamte Familie umgekommen war.[68] 1999
Dr. Paul Schiemann 23. Juni 1944 Riga 1999
Otilija Schimelpfenig Liepāja Otilija Schimelpfenig, eine Witwe deutscher Herkunft aus Riga, versteckte von 1941 bis Kriegsende das jüdische Mädchen Ada Zivcon. Schimelpfenig nannte das Kind Gertrude und erzählte ihren Nachbarn, dass das kleine Mädchen eine Verwandte sei, die ihre Eltern verloren hatte. In Wirklichkeit war sie die Tochter von Riva Zivcon, die mit zehn anderen jüdischen Mitbürgern Unterschlupf bei Robert Seduls und seiner Frau gefunden hatte.[69] 2006
Johanna Sedule 25. Juli 1910 7. Aug. 1987 Liepāja Robert Seduls, ein ehemaliger Seemann und Boxer, der als Hausmeister in Liepaja arbeitete, und seine Frau Johanna Sedule versteckten im Keller ihres Hauses von Oktober 1943 bis zur Befreiung zeitweise bis zu elf jüdische Mitbürger, darunter ihren jüdischen Freund David Zivcon und dessen Frau. Nachdem Robert Seduls am 10. März 1945 durch eine russische Granate getötet wurde, kümmerte sich Seduls’ Frau Johanna alleine bis zum Ende des Krieges um die versteckten Juden.[70] 1981
Robert Seduls 20. Feb. 1906 10. März 1945 Liepāja 1981
Dorofey Shelukhin 1898 1965 Riga Dorofey Shelukhin, ein Hausmeister aus Riga, versteckte ab 1943 im Keller des von ihm betreuten Hauses seinen Bekannten Avram Gerson und dessen Freund Meyer Elyashevich. Die beiden Juden waren den Massenexekutionen entgangen und am 23. Juni 1943 aus dem Ghetto in Riga geflohen. Meyer und Avram lebten etwa 18 Monate lang bis zur Befreiung im Keller des Hauses und wurden von Dorofey Shelukhin mit Lebensmitteln versorgt.[71] 2012
Anna Silins 14. Jan. 1913 Riga Anna und Janis Silins versteckten in Riga die jüdische Familie Boris, Chona und Yakov Zankender.[72] 2018
Janis Silins 22. Feb. 1942 Riga 2018
Leokardia Skershkane 24. Jan. 1911 Riga Leokardia Skershkane, eine Zugschaffnerin, Katholikin, Ehefrau und Mutter aus Riga, versteckte in ihrem Haus vom 20. Mai 1944 bis zur Befreiung am 13. Oktober die Jüdin Ejda Tračuns, die Ehefrau ihres nichtjüdischen Nachbarn Antons Tračuns. Antons Tračuns hatte seine Frau zuvor aus dem Konzentrationslager Kaiserwald geschmuggelt und bei seiner Nachbarin um vorübergehenden Schutz gebeten.[73] 1995
Katerina Skuyinsh 1911 Babīte Katarīna Skuyinsh aus Babīte nahm im Mai 1944 den Juden Shimon Berman, einen Fremden, in ihr Haus auf. Sie versteckte Berman drei Wochen lang und besorgte dann falsche Papiere und Arbeit für ihn.[74] 1975
Helena Spiridovich Karsava Helena Spiridovich, eine Nachbarin von Alfred Bankovich, versteckte ab August 1942 die Jüdin Rachel Edelmann und ihren gerade geborenen Sohn. Spiridovich hatte zwei Wochen zuvor eine Tochter zur Welt gebracht.[75] 1995
Janis Sprogis Liepāja Jānis Sproģis aus Liepaja versteckte von Juli 1942 bis Ende 1942 seine zwei jüdischen Vorkriegsfreunde

Abram Fleishman und Israel Alite in seinem Haus. Die beiden jüdischen Jugendlichen hatten zuvor ab Dezember 1941 im Haus von Margarita Enins und ihrem unverheirateten Sohn Fritz Enins Schutz gefunden. Von 1943 bis Kriegsende versteckten sich Fleishman und Alite abwechselnd bei den Eniņs und Jānis Sproģis und überlebten so die Verfolgungen der Juden in Lettland.[76]

1999
Emīlija Strelis 1894 1973 Liepāja Emīlija Strelis, eine Krankenschwester aus Liepāja, unterstützte ihre Freundin Anna Fimbauer bei der Rettung der dreiköpfigen jüdischen Familie Raikin. Fimbauer, eine Hausangestellte der jüdischen Familie Raikin, versteckte ab dem 12. Februar 1942 Berta Raikin und ihren zweijähriger Sohn Gershon Raikin in ihrer Einzimmerwohnung und auf dem Dachboden des Wohnhauses. Ab dem 23. November 1943 versteckte sie zusätzlich Isaak Raikin, der aus dem Ghetto von Riga geflohen war. Emīlija Strelis behandelte im Februar 1942 Berta Raikin, die sich auf dem Weg in die Wohnung von Anna Fimbauer das Bein gebrochen hatte, und beschaffte Lebensmittel.[77] 1972
Emilija Susters Aizpute Jeva Dzene lebte mit ihren drei Töchtern Emīlija Šusters, Elza Pūķis und Anna Pūķis und deren Ehemännern (Gerhards Šusters, Karlis Pūķis und Jānis Pūķis) sowie Jānis Šusters in Aizpute. Zunächst auf dem Dachboden des Hauses von Jeva Dzene, später im Haus des Ehepaares Šusters versteckten sie ab Oktober 1943 die vier jüdischen Zwangsarbeiter Josef Getz, Izak Heifetz, Sholom Uzdin und Leib Uzdin, denen Karlis Pūķis zur Flucht aus einem Arbeitskommando verholfen hatte. Die Rettungsaktion scheiterte, da ein Nachbar des Ehepaares Šusters die Retter denunzierte, das Haus der Šusters durchsucht wurde und Jeva Dzene und ihre Töchter und Schwiegersöhne verhaftet wurden. Die vier Juden, die im Haus der Šusters nicht entdeckt worden waren, begingen am 25. Januar 1944 Selbstmord, nachdem ihr neues Versteck im Wald entdeckt worden war. Gerhards Šusters wurde in Aizpute hingerichtet. Jeva Dzene, Jānis Šusters, Karlis Pūķis und Jānis Pūķis starben im Konzentrationslager Stutthof. Nur Emīlija Šusters, Elza Pūķis und Anna Pūķis überlebten.[78] 1999
Gerhards Susters Aizpute 1999
Janis Susters Aizpute 1999
Trofim Torbik 1903 1984 Liepāja Trofim Torbik aus Liepāja lernte vor dem deutsch-sowjetischen Krieg die Jüdin Bluma Roberman und ihre zehnjährige Tochter Marta Roberman kennen. Nach Ausbruch des Krieges verloren sie den Kontakt, da Torbik als Zwangsarbeiter nach Deutschland deportiert wurde und Roberman und ihre Tochter im jüdischen Ghetto interniert wurden. Aufgrund einer Erkrankung gelangte Torbik im Spätherbst 1941 zurück nach Liepāja und es gelang ihm, Bluma und Marta aus dem Lager zu holen und sie bis Kriegsende in seinem Privathaus zu verstecken. Ende 1943 half er zudem Iosif Mandelshtam, Shmerl Skutelski und Misha Libauer bei ihrer Flucht aus dem KZ Kaiserwald.[79] 2009
Sergei Trofimov Harciski Sergei Trofimov, seine Frau Vasa Trofimov und ihre verheiratete Tochter Stepanida Kuznetzova aus dem Dorf Harčiski, alle drei russisch-orthodoxen Glaubens, versteckten ab Januar 1942 den Juden Josif Rein, einen jungen jüdischen Schneider aus der benachbarten Stadt Višķi, in ihrer Scheune und ihrem Haus. Später versteckten sie zusätzlich auch ihren langjährigen jüdischen Freund Grisha Pogel, ebenfalls aus Višķi. Die beiden Männer lebten bei den Trofimovs bis zur Befreiung im Juli 1944.[80] 1995
Stepanida Trofimov 1919 Harciski 1995
Vasa Trofimov Harciski 1995
Janis Vabulis 27. Aug. 1914 2003 Riga Janis Fabulis beschaffte in Riga gefälschte Dokumente für die Jüdin Zelda Hait.[81] 2015
Anton Vanags 1911 Dundaga Anton Vanags, seine Frau Klara Vanags und ihre Tochter Skaidrite Vanags aus Dundaga versteckten zehn Monate lang ab September 1943 auf ihrem Dachboden die beiden Juden Avraham Shpungin und Matis Frost. Shpungin und Frost waren einige Zeit zuvor aus einem Arbeitslager in der Nähe von Dundaga geflohen und hatten sich in einem Waldgebiet versteckt.[82] 1993
Klara Vanags 1904 1961 Dundaga 1993
Skaidrite Vanags 1928 Dundaga 1993
Valdis Verdins Kleisti Marija Kaminski und Janis Kaminski, deutschbaltische Bauern aus Kleisti, versteckten 1944 die Juden Persy Gurvich, Semyon Peiros und seinen 15-jährigen Sohn Michael Peiros auf ihrem Heuboden. Während ihres Aufenthalts bei den Kaminskis wurden die Juden von Valdis Verdins, dem Besitzer eines Lebensmittelgeschäfts in der Nachbarschaft, mit Lebensmitteln versorgt.[83] 1999
Kristina Viksna 1889 1968 Riga Kristina Viksna sowie die Schwestern Eizenija Apoga und Katrina Apoga aus Riga, fromme Adventisten, versteckten ab August 1943 vierzehn Monate lang den jüdischen Jugendlichen Isaak Kleiman. Kristina Viksna, das frühere Kindermädchen der jüdischen Familie Kleiman, hatte Isaak Kleiman in Riga in einer Gruppe jüdischer Zwangsarbeiter entdeckt und ihm Hilfe angeboten.[84] 2007
Petrunela Vilmane Daugavpils Petrunela Vilmane aus Daugavpils war das Kindermädchen von Maja Zarch, der einzigen Tochter des jüdischen Ehepaares David und Rebecca Zarch. Nach der Besetzung der Stadt am 26. Juni 1941 durch deutsche Truppen wurde David Zarch erschossen und seine Frau und Tochter wurden gezwungen im Ghetto der Stadt zu leben. Petrunela Vilmane verwahrte alle Habseligkeiten der Zarchs bei sich und brachte den beiden Frauen Lebensmittel und Waldfrüchte ins Ghetto. Ab Herbst 1942 versteckte Petrunela Vilmane Maja Zarch für ein Jahr zunächst in ihrer Wohnung, später organisierte sie ein Versteck zusammen mit einem anderen jüdischen Mädchen bei Petrunelas Onkel.[85] 1979
Kazimirs Vilnis 18. Nov. 1907 27. Jan. 1988 Riga Kazimirs Vilnis, ein katholischer Priester aus Riga, versteckte ab 1943 in seiner Kirche und dann auf dem Kirchengelände den gläubigen Juden Berl Packin, den er seit 1940 kannte. Berl Packin und seine Familie waren ab September 1941 von den Deutschen im Ghetto von Riga interniert worden, seine Verwandten wurden im Wald von Rumbuli erschossen und Packin musste in einer jüdischen Arbeitsbrigade arbeiten. Bevor er mit allen verbliebenen Juden in das Konzentrationslager Kaiserwald deportiert wurde, floh Packin und versteckte sich zunächst einige Tage im Keller seiner ehemaligen Nachbarin Emma Rudzit, dann für einige Zeit auf dem Heuboden seines ehemaligen Kollegen Richard Trumpe und konnte dann für längere Zeit bei Kazimirs Vilnis untertauchen.[86] 2008
Vladislavs Vuskans 1887 1953 Preili Vladislavs Vuskans aus Preili, ein gebürtiger Pole und Betreiber einer Brennerei, versteckte in seinem Haus ab Juli 1941 die Juden Yosef Gakker, Faivish Shafir, Zalman Ozband, Rafael Ozband, ab August zusätzlich Simon und Mikhlya Khagi und ihre Söhne, Arik und Motya.[87] 2004
Ulita Warushkina 20. Juli 1896 16. Jan. 1973 Bekši Ulita Warushkina, eine russische Altgläubige aus Bekši, die im Haushalt der jüdischen Familie Tager in der Stadt Rēzekne arbeitete, rettete den zweieinhalbjährigen Sohn der Tagers, Mordecai Tager. Sie besuchte die Familie Tager 1941 im Gefängnis und es gelang ihr, Mordecai Tager unter ihrem Mantel zu verstecken und das Gefängnis zu verlassen. Aus Rēzekne ging sie mit dem Kleinkind in ihren Heimatort Bekši, wo sie Mordecai Tager als ihren Sohn ausgab und bis zum Ende des Krieges lebte.[88] 1993
Karl Westen 1899 1978 Riga Karl Westen, ein Musiker aus Riga, versteckte in seinem Haus ab Oktober 1943 seine jüdische Vorkriegsbekannte Riva Zivcon und ihre Tochter Ada Zivcon, die aus dem Konzentrationslager Kaiserwald in der Nähe von Riga geflohen waren. Außerdem versorgte er seinen jüdischen Freund, den Cellisten Lev Aronson, der in einem anderen Versteck lebte, mit Lebensmitteln.[89] 2012
Anna Yunel Medumi Anton Yunel und seine Frau Anna Yunel, ein Bauernehepaar mit zwei Kindern aus Medumi im Bezirk Daugavpils, versteckten auf ihrem Hof von 1942 bis zur Befreiung im Sommer 1944 den jüdischen Jungen Saul Perelman.[90] 2000
Anton Yunel Medumi 2000
Antons Zagorskis 1902 1966 Reyniki Das Ehepaar Anton und Eleonora Zagorski und ihr 12-jähriger Sohn Francis Zagorski aus Reyniki versteckten auf ihrem Bauernhof von August 1941 bis Juli 1944 den Juden Lev Luban aus Viļāni. Alle Juden in Viļāni waren am 4. August 1941 durch die Deutschen ermordet worden, darunter auch die Frau von Lev Luban und seine drei Kinder. Luban selbst hatte die Erschießung überlebt, konnte nachts aus dem Massengrab fliehen und bat die Zagorskis um Hilfe und Schutz. Das Ehepaar richtete im Keller ihres Hauses ein Versteck ein, in dem sich Luban für fast drei Jahre verstecken konnte. Nach der Befreiung des Gebietes durch die Sowjetarmee half Luban dabei, die Kriegsverbrecher zu identifizieren, die die Juden von Viļāni ermordet hatten.[91] 2011
Eleonora Zagorskis 1905 1944 Reyniki 2011
Francis Zagorskis 1929 1986 Reyniki 2011
Sofija Ziverts 1878 Liepāja Sofija Ziverts und Herta Karkliņs aus Liepāja retteten durch eine Falschaussage das Leben der Jüdin Erika Alperovich und ihrer zwei Söhne Edward Alperovich und George Alperovich. Zīverts und Kārkliņs bestätigten in den ersten Wochen der deutschen Besatzung vor den Behörden, dass ihre Bekannte Erika Alperovich keine Jüdin sei, sondern von einer jüdischen Familie adoptiert worden wäre. Aufgrund dieser Falschaussage erhielten Alperovich und ihre Söhne die Erlaubnis, außerhalb des Ghettos zu leben, und überlebten den Krieg.[92] 1999
Vilis Zvaigzne 1895 1979 Riga Vilis Zvaigzne, ein Baptist aus Riga, versteckte und verpflegte in seinem Haus im August 1943 für zwei Monate den jüdischen Chemieingenieur Elija Jakobson. Die gesamte Familie von Jakobson, einschließlich seiner Frau Agnesa und seiner dreijährigen Tochter Melita, war am 30. November 1941 im Wald von Rumbuli erschossen worden. Elija Jakobson selbst wurde zu schwerer körperlicher Arbeit herangezogen und Vilis Zvaigzne versorgte ihn mit Essen und drängte ihn wegzulaufen und bot ihm sein Haus als Versteck an. Im August 1943 floh Jakobson mit einer Gruppe von 13 jüdischen Zwangsarbeitern und gelangte zu Zvaigzne. Zvaigzne beschaffte ihm einen falschen lettischen Pass und brachte ihn mit dem sowjetischen Untergrund in Verbindung.[93] 1995
Anna Zwirzgdinia Liepāja Anna Zwirzgdinia, die Frau eines Fischers aus Liepāja und langjährige Bekannte der Jüdin Berta Raikin, half bei der Rettung der dreiköpfigen jüdischen Familie Raikin, die sich von Februar 1942 bis Ende 1944 in der Wohnung bzw. im Wohnhaus ihrer früheren Hausangestellten Anna Fimbauer versteckten. Zwirzgdinia versorgte die Raikins in dieser Zeit mit Lebensmitteln.[94] 1976

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Homepage von Yad Vashem – Internationale Holocaust Gedenkstätte
  • Startseite von Yad Vashem – Die Gerechten unter den Völkern
  • Übersicht Gerechte unter den Völkern aus Lettland
  • Startseite der Righteous Among the Nations Database

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Peter Van Elsuwege: From Soviet Republics to EU Member States: A Legal and Political Assessment of the Baltic States’ Accession to the EU. Nijhoff, Leiden 2008, ISBN 978-90-04-16945-6, Bd. 1, S. 34 f.
  2. Alle Angaben nach: Israel Gutman (Hauptherausgeber): Enzyklopädie des Holocaust. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden, Bd. II, München/Zürich 1998, S. 856.
  3. Goethe Institut Lettland, abgerufen am 25. Januar 2019.
  4. Diese und die nachfolgende Angabe: Israel Gutman (Hauptherausgeber): Enzyklopädie des Holocaust. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden, Bd. II, München/Zürich 1998, S. 856.
  5. Diese und die nachfolgende Angabe: Israel Gutman (Hauptherausgeber): Enzyklopädie des Holocaust. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden, Bd. II, München/Zürich 1998, S. 856.
  6. Über das Programm. Abgerufen am 28. Januar 2022.
  7. Gerechte unter den Völkern” – nach Land und ethnischer Herkunft Januar 1, 2020. Abgerufen am 13. April 2021.
  8. Adomianec Sofija (Lisauskaitė). The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  9. Afanasiev Faddei & Afanasieva Jevdokija. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  10. Afanasiev Filipp & Afanasieva Anastasia. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  11. Afanasiev Piotr & Afanasieva Lutsia. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  12. Apoga Eizenija ; Sister: Katrina. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  13. Balodis Roberts & Balode Anna. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  14. Balodis Tekla. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  15. Baltovs Modests & Baltova Malvina. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  16. Bankovich Alfred. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  17. Barkans Anton & Barkane Helena. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  18. Berzina Augusta ; Son: Berzins Juris. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  19. Binkevich Valentina (Sidiropoulo). The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  20. Birziņa Valentina (Ryžakova). The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  21. Celmraugs Georg & Celmrauga Anna (Emmerich). The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  22. Churbanov Ivan & Churbanova Anna. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  23. Ciblis Maria. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  24. Didrichson Ansis. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  25. Dzene Jeva. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  26. Ēniņa Margarita ; Son: Eniņš Fritz. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  27. Fimbauer Anna. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  28. Gaevskaya Emilia. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  29. Gludausis Arnolds. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  30. a b Ignatiev Piotr & Ignatieva Varvara ; Daughter: Petrova Jefrosinija (Ignatieva); Son-In-Law: Petrov Fedot. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  31. Kaminski Jānis & Kaminska Marija. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  32. Karchevskaya Maria. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  33. Burkevics Herta (Kārkliņs). The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  34. Kateneva Olga (Mičko). The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  35. Keller Maria ; Son: Arnold. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  36. Klebais Margareta ; Sister: Aleksandra. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  37. Kornilov Arseniy. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  38. a b Krūmiņš Arturs & Krūmiņa Erna ; Daughter: Mētere Velta (Krūmiņa); Daughter: Krūmiņa Ilga. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  39. Krūmiņš Pauls. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  40. Krūzmane Olga. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  41. Kumerow Friedrich. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  42. Kupšis Pēteris & Kupše Erna. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  43. Lavrenov Ivan. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  44. Lazarev Nikolay. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  45. Lieludre Marta. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  46. Lipke Jānis & Johanna. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  47. Matusiewich Anna ; Child: Jan ; Child: Arcihovska Jadwiga (Matusiewich). The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
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  51. Dagarova Aleksandra (Bikše). The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  52. Ozoliņ Eduard & Anna ; Son: Jānis ; Son: Voldemar. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  53. Ozols Edgars & Ozola Emilija. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
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  59. Pole Anna. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  60. Priede Emma. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  61. Pūķis Karlis & Pūķe Elza (Dzene). The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
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  63. Puriņš Pēteris & Puriņa Marija ; Daughter: Rasa Vilma (Puriņa). The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
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  70. Seduls Robert & Sedule Johanna. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  71. Shelukhin Dorofey. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  72. Silins Janis & Silina Anna (Budnieks). The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  73. Skerškāne Leokardia. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
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  76. Sproģis Janis. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
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  78. Šusters Gerhards & Šustere Emilija (Dzene); Father: Jānis. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  79. Torbik Trofim. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  80. Trofimov Sergei & Trofimova Vasa ; Daughter: Kuznetzova Stepanida (Trofimova). The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  81. Vabulis Janis. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  82. Vanags Anton & Vanaga Klara ; Daughter: Zavalneva Skaidrite (Vanaga). The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  83. Verdiņš Valdis. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  84. Viksna Kristina. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  85. Vilmane Petrunela. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  86. Vilnis Kazimirs. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  87. Vuškan Vladislav. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  88. Varushkina Ulita. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  89. Vestnis Karl. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  90. Yunel Anton & Anna. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  91. Zagorskis Antons & Zagorska Eleonora ; Son: Francis. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  92. Zīverts Sofija. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  93. Zvaigzne Vilis. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  94. Zvirgzdiņa Anna. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.