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Liste der Stolpersteine in Karlsbad

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Stolpersteine in Karlsbad

Die Liste der Stolpersteine in Karlsbad enthält die Stolpersteine in Karlsbad, dem Verwaltungssitz der westböhmischen Region Karlovarský kraj. Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, welche von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden von Gunter Demnig initiiert, heute werden die Stolpersteine jedoch auch von zahlreichen lokalen Initiativen geplant, verlegt und betreut.

Das tschechische Stolpersteinprojekt Stolpersteine.cz, das die Verlegungen in Tschechien mitinitiierte, wurde 2008 durch die Česká unie židovské mládeže (Tschechische Union jüdischer Jugend) ins Leben gerufen; seit etwa 2015 ist dieses Projekt jedoch nicht aktiv. Die Stolpersteine befinden sich in der Regel vor dem letzten selbstgewählten Wohnort des Opfers.[1][2][3] Die Stolpersteine werden auf Tschechisch stolpersteine genannt, alternativ auch kameny zmizelých (Steine der Verschwundenen).

Karlsbad[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Karlsbad (Karlovy Vary) wurden folgende Stolpersteine verlegt:

Bild Inschrift Standort Name, Leben
HIER WOHNTE
JULIE ANNA KÖNIG
GEBORENE WOLLISCH
GEB. 1907
DEPORTIERT 1941
NACH ŁÓDŹ
ERMORDET 1.4.1942
CHEŁMNO
Lázeňská 2

verlegt: 2016
Julie Anna König, * 22. Februar 1907 in Karlovy Vary, Nickname Lili, geborene Wollisch, war Tochter von Wilhelm und Luisa Wollisch (geborene Teiner), Ernest Wollisch war ihr Bruder; sie war mit Karl König verheiratet (und später von ihm geschieden), mit dem sie die Söhne Pavel und Hans (Hanuš) hatte. Ab November 1938 lebte sie in Prag, wo sie verhaftet und am 31. Oktober 1941 mit dem Transport D nach Łódź deportiert wurde; sie wurde am 1. April 1942 im in der Nähe liegenden Vernichtungslager Chełmno ermordet.[4][5]
HIER WOHNTE
HANS KÖNIG
GEB. 1933
DEPORTIERT 1941
NACH ŁÓDŹ
ERMORDET
Lázeňská 2

verlegt: 2016
Hans König, * am 20. März 1933 in Karlovy Vary, auch Hanuš genannt, Sohn von Karl König und Julie Anna König, Bruder von Paul König; er lebte zuletzt mit seiner Mutter und Bruder Paul in Prag, wo er verhaftet und am 31. Oktober 1941 mit dem Transport D nach Łódź deportiert wurde; er wurde im April 1942 im in der Nähe liegenden Vernichtungslager Chełmno ermordet.[6][7]
HIER WOHNTE
PAUL KÖNIG
GEB. 1936
DEPORTIERT 1941
NACH ŁÓDŹ
ERMORDET
Lázeňská 2

verlegt: 2016
Paul König, * am 15. April 1936 in Karlovy Vary, auch Pavel genannt, Sohn von Karl König und Julie Anna König, Bruder von Hans König; er lebte zuletzt mit seiner Mutter und Bruder Hans in Prag, wo er verhaftet und am 31. Oktober 1941 mit dem Transport D nach Łódź deportiert wurde; er wurde im April 1942 im in der Nähe liegenden Vernichtungslager Chełmno ermordet.[8][9]
HIER WOHNTE
PAULA TEINER
GEB. 1880
DEPORTIERT 1941
NACH ŁÓDŹ
ERMORDET
Lázeňská 2

verlegt: 2016
Paula Teiner * 7. April 1880 in Karlovy Vary. Bekannt unter den Vornamen Paula, Pavla und Pauline, sowie unter den Nachnamen Teiner, Teinerova und Teinerová. Tochter von Josef Teiner und Anna Teiner, Schwester von Luise Wollisch, Emma Teiner und Alfred Teiner. Sie war eine Hotelbesitzerin, nicht verheiratet; nach 1939 zog sie nach Prag um, wo sie verhaftet und am 31. Oktober 1941 mit dem Transport D nach Łódź deportiert wurde; sie wurde im April 1942 im in der Nähe liegenden Vernichtungslager Chełmno ermordet.[10][11]
HIER WOHNTE
LUISE WOLLISCH
GEBORENE TEINER
GEB. 1877
DEPORTIERT 1941
NACH ŁÓDŹ
ERMORDET 1.4.1942
CHEŁMNO
Lázeňská 2

verlegt: 2016
Luise Wollisch * 19. Februar 1877 in Karlovy Vary, geborene Teiner bzw. Teinerova bzw. Teinerová. Bekannt unter den Vornamen Luise, Luisa, Ludvika Aloisie und Luise Aloisie sowie unter den Nachnamen Wollisch, Wollischova und Wollischová. War mit dem Apotheker Wilhelm (bzw. Vilém) Wollisch verheiratet, der verstarb. Tochter von Josef Teiner und Anna Teiner(ová), Mutter von Ernest G. Wollish und Julie Anna König, Schwester von Emma Teiner, Pauline Teiner und Alfred Teiner. 1938 zog sie vorübergehend nach Prag um, wo sie sich um Papiere zur Ausreise nach Schweden bemühte. Dort wurde sie verhaftet und am 31. Oktober 1941 mit dem Transport D nach Łódź deportiert wurde; sie wurde am 1. April 1942 im in der Nähe liegenden Vernichtungslager Chełmno ermordet.[12][13]

Verlegedaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1. August 2016: Lázeňská 2 (G. Demnig)[14][15]
  • 18. September 2017 (G. Demnig)[16]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zdeňka Kuchyňová: Praha má na chodnících své první pamětní kameny holocaustu, Bericht des tschechischen Rundfunksenders Radio Praha vom 19. Oktober 2008, online auf: www.radio.cz/...
  2. Bericht der Vereinigung Stolpersteine.cz, online auf: Stolpersteine in der Tschechischen Republik (Memento vom 15. Oktober 2015 im Webarchiv archive.today)
  3. Stolpersteine CZ ve stavu hibernace. Záslužný projekt chce oživit Federace židovských obcí, in: Židovské listy, Zeitschrift der Federace židovských obcí (Föderation jüdischer Gemeinden), online (archiviert) auf: zidovskelisty.blog.cz/
  4. Julie Königová, Datenbank des Portals Holocaust.cz, online auf: holocaust.cz/...
  5. Julie Anna Lili Koenig, Datenbank des Portals Yad Vashem, online auf: yvng.yadvashem.org/...
  6. Hanuš König, Datenbank des Portals Holocaust.cz, online auf: holocaust.cz/...
  7. Hans Koenig, Datenbank des Portals Yad Vashem, online auf: yvng.yadvashem.org/...
  8. Pavel König, Datenbank des Portals Holocaust.cz, online auf: holocaust.cz/...
  9. Paul Koenig, Datenbank des Portals Yad Vashem, online auf: yvng.yadvashem.org/...
  10. Pavla Teinerová, Datenbank des Portals Holocaust.cz, online auf: holocaust.cz/...
  11. Paula Teiner, Datenbank des Portals Yad Vashem, online auf: yvng.yadvashem.org/...
  12. Luisa Wollischová, Datenbank des Portals Holocaust.cz, online auf: holocaust.cz/...
  13. Luise Wollischova, Datenbank des Portals Yad Vashem, online auf: yvng.yadvashem.org/...
  14. Za války zmizeli v ghettu. Připomínají je jen kameny v dlažbě, Bericht in der Online-Zeitung iDNES.cz, 6. August 2016, online auf: idnes.cz/...
  15. Chronik der Verlegungen, Website Gunter Demnig, online auf: stolpersteine.eu/...
  16. Chronik der Verlegungen, Website Gunter Demnig, online auf: stolpersteine.eu/...

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stolpersteine in Karlovy Vary – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]