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Liste der denkmalgeschützten Objekte in Matrei am Brenner-Pfons

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Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Pfons enthält die 12 denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Katastralgemeinde Pfons der Gemeinde Matrei am Brenner.[1]

Denkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte
Objekte in Liste der denkmalgeschützten Objekte in Matrei am Brenner-Pfons (Quelle: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Matrei am Brenner-Pfons (Q1858147) auf Wikidata).
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Foto   Denkmal Standort Beschreibung
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HERIS-ID: 40032
Objekt-ID: 39922

TKK: 49828
bei Gedeir 39
Standort
KG: Pfons
Die einjochig gemauerte Weißlhof-Kapelle über rechteckigem Grundriss wurde inschriftlich 1731 errichtet. Sie hat ein steiles, über dem dreiseitigen Chorschluss abgewalmtes Satteldach und einen zeltgedeckten Dachreiter. An der Giebelfassade befindet sich ein abgefastes Flachbogenportal mit Holztüre und spätbarocke Wandmalereien: Marienkrönung, hll. Florian und Georg (inschriftlich 1787). Innen Stichkappengewölbe mit Stuckmedaillons.[2]

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Friedhof mit Kapellen und Kleindenkmalen
HERIS-ID: 95346
Objekt-ID: 110694

TKK: 49820
bei Pfons 1
Standort
KG: Pfons
Die Kirchhofanlage stammt aus dem 18. Jahrhundert. Innerhalb der breiten Umfassungsmauer mit eingebauten Grabkapellen stehen eine Kreuzkapelle sowie die spätgotische Friedhofskapelle hl. Johannes. An der südlichen Langhauswand der Pfarrkirche sind künstlerisch und kulturell bedeutende Epitaphien aufgestellt, an der südlichen Friedhofsmauer befindet sich eine Bronzebüste des Politikers, Priesters und Kirchengeschichtlers Franz Kolb aus dem Jahre 1961 von Hans Buchgschwenter.[3]

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Kath. Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
HERIS-ID: 55768
Objekt-ID: 64604

TKK: 19441
Pfons 1
Standort
KG: Pfons
Die Matreier Pfarrkirche wurde urkundlich 1311 erstmals erwähnt, um 1470 spätgotisch umgebaut und 1754/1755 barockisiert. Der Bau weist außen eine hochgiebelige Fassade, einen wuchtigen, romanischem Südwestturm und barocke, dreiseitig geschlossene Seitenkapellen auf. An der Westfassade befindet sich ein spitzbogiges, profiliertes Steinportal, seitlich Reste spätgotischer Fresken von 1482. Der einschiffige Innenraum mit Emporenjoch und Doppelempore wird im zweijochigen Langhaus und im Chor von einer Stichkappentonne, in der Vierung von einer Flachkuppel überwölbt. Die Wände wine durch Wandpfeiler mit vorgelegten Pilaster und verkröpftes Gebälk gegliedert, die Gewölbeansätze sind mit Rokokostuck versehen. Deckenmalereien von 1755 und 1945. Die Deckenmalereien wurden 1755 von Josef Adam Mölk geschaffen und 1945 von Waldemar Kolmsperger dem Jüngeren ergänzt.[4]
BW Datei hochladen Mesnerhaus
HERIS-ID: 55765
Objekt-ID: 64601

TKK: 19445
seit 2014
Pfons 1
Standort
KG: Pfons
Das Mesnerhaus war ein zweigeschoßiger, würfelförmiger Bau mit Zeltdach und stand am Rande des Friedhofsgeländes. Die Fassadengliederung war regelmäßig, über dem Nordportal eine spätgotische, polychrome Sandsteinmadonna. Die wesentlichen Bauteile stammten aus dem 15. Jahrhundert, der integrierte Wirtschaftsteil und die Wohnräume im Erdgeschoß und Obergeschoß aus einer spätbarocken Umbauphase, kleinere Veränderungen erfolgten im späten 19. Jahrhundert. Im Keller befanden sich mehrere gewölbte Räume, teilweise sind mittelalterliche Mauerstrukturen eines Vorgängerbaues durch Bauuntersuchung belegt, deutlich lagiges Koppenmauerwerk mit opus spicatum aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.[5]

Nach der Einschränkung des Denkmalschutzes auf zwei Kellermauerzüge wurde das Gebäude abgerissen, an seiner Stelle wurde der Friedhof um einen Urnenteil erweitert.[6][7][8]


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Kath. Filialkirche hl. Margareta
HERIS-ID: 59746
Objekt-ID: 71315

TKK: 19447
neben Pfons 20
Standort
KG: Pfons
1177 erstmals urkundlich erwähnte, im Kern spätgotische Kirche, die um die Mitte des 17. Jahrhunderts erweitert wurde und 1752 mit einem neuen Chor versehen wurde. Die Kirche ist ein einfacher Bau mit dreiseitigem Chorschluss, Tonnengewölbe mit Stichkappen.[9]
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HERIS-ID: 55874
Objekt-ID: 64764

TKK: 19443
Schöfens 1
Standort
KG: Pfons
Der Baukern des mächtigen, dreigeschoßigen Baus über hakenförmigem Grundriss stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der Pfarrhof hat ein Walmdach und reiche architektonische Gliederung, er ist von einer hohen Gartenmauer umgeben. Die sechsachsige, westseitige Hauptfassade hat zwei Polygonalerker, Stuckrosetten, ein Rundbogenportal und darüber ein Wandbild des hl. Josef aus dem 19. Jahrhundert. Die Innenräume zeigen gotische Baudetails, Gewölbe und Rundbogenöffnungen.[10]
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HERIS-ID: 40034
Objekt-ID: 39924

TKK: 49846
Schöfens 8
Standort
KG: Pfons
Beim Bauernhaus Glas handelt es sich um einen zweigeschoßigen, quergeteilten Einhof. Der Baukern stammt aus dem 16. Jahrhundert, das heutige Erscheinungsbild aus dem 17. Jahrhundert. Mit dem östlich liegenden Gebäudeteil unter einem Satteldach vereint. Der hinter dem Wohnteil liegende ehemalige Wirtschaftsteil ist heute zu Wohnräumen adaptiert. Die westliche Traufseite ist mit reicher barocker Fassadenmalerei verziert: hll. Sebastian und Florian, Mariahilfmedaillon, Sonnenuhr mit Auferstandener sowie gemalte Fensterumrahmungen. Darunter sind noch Reste älterer Malereien feststellbar.[11]
Datei hochladen Kath. Filialkirche hl. Nikolaus und Reste des ehem. Friedhofs
HERIS-ID: 55767
Objekt-ID: 64603

TKK: 19446
neben Schöfens 9a
Standort
KG: Pfons
Die Nikolauskirche wurde 1454 erstmals erwähnt und 1741 barock umgestaltet. Die Kirche hat einen zweijochigen eingezogenen, fünfseitigen Chor, ein steiles Satteldach und einen gemauerten Giebelreiter mit Zwiebelhelm. An der Westfassade befindet sich ein spitzbogig geschlossenes Tuffsteinportal, darüber ein barockes Fresko mit drei heiligen Bischöfen. Das Innere ist mit einer Stichkappentonne und einem spitzbogigen Triumphbogen gestaltet. Der Stuck und die Deckenbilder stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.[12]

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Anstaltskapelle St. Michael
HERIS-ID: 106891
Objekt-ID: 124143

TKK: 49856
bei Schöfens 12
Standort
KG: Pfons
Die Kapelle des Bildungshauses St. Michael wurde 1960 nach Plänen von Josef Lackner errichtet. Sie ist mit künstlerisch gestalteten Betonglasfenstern ausgestattet. Wandkeramik und Tür wurden 1978 von August Stimpfl geschaffen.[13]
Datei hochladen Burg Arnholz
HERIS-ID: 40036
Objekt-ID: 39926

TKK: 49833
Schöfens 20
Standort
KG: Pfons
Das Gebäude wurde 1257 erstmals als Ansitz der Ministerialen von Matrei erwähnt und erhielt im 16. und 20. Jahrhundert seine heutige Form. Der zwei- bzw. dreigeschoßige Bau unter mächtigem Mansardendach mit Schopf geht im Kern ins 13. Jahrhundert zurück. Um 1600 wurde der westliche Anbau ergänzt und alle Bauteile zu einem Mittelflurhaus umgebaut. Das Nordost-Türmchen wurde 1928 hinzugefügt. Im Inneren haben sich ein tonnengewölbter Mittelflur und weitere bemerkenswerte Bau- und Ausstattungsdetails erhalten. Westlich unterhalb des Ansitzes befindet sich ein freistehender, dreigeschoßiger Basteiturm über rundem Grundriss aus dem 16. Jahrhundert.[14]
Datei hochladen Latschburg
HERIS-ID: 40033
Objekt-ID: 39923

TKK: 49850
Schöfens 23
Standort
KG: Pfons
Der Ansitz wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von Martin Fuchs erbaut, 1717 an die Voglmayr von Thierberg und die Grafen Triangi und 1766 an Franz Josef Stolz verkauft. Das mächtige dreigeschoßige Gebäude hat ein weites Satteldach und regelmäßige Fassaden. Die fünfachsige Hauptfassade im Westen weist einen gemauerten Treppenaufgang und ein Rundbogenportal auf sowie einen zweigeschoßigen Eckerker und einen Mittelerker mit einfacher Stuckzier. Die Malereien am Mittelerker mit Wappen und Gnadenbild Maria Waldrast wurden 1956 von Raimund Wörle geschaffen. Im Inneren haben sich stichkappengewölbte Flure und Räume mit Stuckverzierungen erhalten.[15]
Datei hochladen Neuzeitliches Gräberfeld
HERIS-ID: 111721
Objekt-ID: 129716

TKK: 
seit 2014
Gipser Geschwöle
Standort
KG: Pfons
Beim Bau einer Hochdruckwasserleitung dem Ufer der Sill entlang zum weiter flussabwärts entstehenden Silluferkraftwerk Mühlen der Innsbrucker Kommunalbetriebe wurden im Februar 2011 mehrere Körpergräber angeschnitten. Insgesamt konnten in dem Sonderbestattungsareal 13 Skelette von teilweise jungen Männer in mindestens fünf Grablegen freigelegt werden. Ein Teil der Toten dürften mit hoher Wahrscheinlichkeit gefallene bayerische Soldaten sein, die im Zuge des so genannten „Boarischen Rummels“ 1703 zu Tode kamen. Darauf lassen sowohl die Pfarrmatriken von Matrei als auch geborgene Uniformreste schließen. Elf der Gräber wurden geborgen, zwei wurden in situ belassen. Das Gräberfeld könnte sich in dem schmalen Uferstreifen weiter nach Süden, vielleicht auch weiter nach Norden erstrecken, entsprechende Grabungen wurden aber nicht durchgeführt. Es wurden auch Skelette älterer Menschen gefunden, teilweise mit schweren Degenerationserscheinungen, dabei könnte es sich um Selbstmörder und Seuchenopfer handeln, die außerhalb des Kirchhofs bestattet wurden. Tiefere Schichten wurden untersucht, blieben aber fundleer. Die Bergungsmaßnahmen wurden am 21. Februar abgeschlossen.[16][17]

Anmerkung: Das Objekt war schon 2011 während der Notgrabung kurz unter Denkmalschutz.

Legende[Quelltext bearbeiten]

Quelle für die Auswahl der Objekte sind die vom BDA jährlich veröffentlichten Denkmallisten des jeweiligen Landes.[1] Die Tabelle enthält im Einzelnen folgende Informationen:

Foto: Fotografie des Denkmals. Klicken des Fotos erzeugt eine vergrößerte Ansicht. Daneben finden sich ein oder zwei Symbole:
Das Symbol bedeutet, dass weitere Fotos des Objekts verfügbar sind. Durch Klicken des Symbols werden sie angezeigt.
Durch Klicken des Symbols können weitere Fotos des Objekts in das Medienarchiv Wikimedia Commons hochgeladen werden.
Denkmal: Bezeichnung des Denkmals. Es ist die Bezeichnung angegeben, wie sie vom Bundesdenkmalamt (BDA) verwendet wird.
Weiters sind ein oder mehrere Objekt-Identifier für das Denkmal angeführt, deren wichtigste die hier kurz mit HERIS-ID bezeichnete aktuelle Datenbankschlüssel (Heritage Information System ID der Datenbank österreichischer Kulturdenkmale (P9154)) und der mit Objekt-ID bezeichnete alte Datenbankschlüssel des BDAs (auch DBMS-ID, Objekt-ID der Datenbank österreichischer Kulturdenkmale (P2951), hinfällig nach Vollendung der Transition) sind. Weitere Identifier verlinken entweder auf andere externe Datenbanken (z. B. Tiroler Kunstkataster) oder auf weitere Wikipedia-Repräsentationen desselben Objekts (z. B. Gemeindebauten in Wien), abhängig von den Einträgen im zugehörigen Wikidata-Item, das auch verlinkt ist.
Standort: Es ist die Adresse angegeben. Bei freistehenden Objekten ohne Adresse (zum Beispiel bei Bildstöcken) ist im Regelfall eine Adresse angegeben, die in der Nähe des Objekts liegt. Durch Aufruf des Links Standort wird die Lage des Denkmals in verschiedenen Kartenprojekten angezeigt. Darunter ist die Katastralgemeinde (KG) angegeben.
Beschreibung: Kurze Angaben zum Denkmal.

Die Tabelle ist alphabetisch nach dem Standort des Denkmals sortiert. Das Sortierkriterium ist die Katastralgemeinde und innerhalb dieser die Adresse.

Durch Klicken von Karte mit allen Koordinaten (rechts oben im Artikel) wird die Lage aller Denkmale im gewählten Kartenobjekt angezeigt.

Abkürzungen des BDAs: BR … Baurecht, EZ … Einlagezahl, GB … Grundbuch, GstNr. … Grundstücksnummer, KG … Katastralgemeinde, 0G … Grundstücksnummernadresse

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Denkmalgeschützte Objekte in Matrei am Brenner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Tirol – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (PDF), (CSV). Bundesdenkmalamt, Stand: 5. Juni 2023.
  2. Graf, Karl Wiesauer: Hofkapelle, Kapelle Gedeir, Weißlhofkapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 20. Oktober 2014.
  3. Graf, Karl Wiesauer: Friedhof Pfons. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 20. Oktober 2014.
  4. Graf, Wiesauer: Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 24. März 2024.
  5. Graf, Karl Wiesauer: Mesnerhaus. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 20. Oktober 2014.
  6. MF: Pfons 1 Mesnerhaus (Teilunterschutzstellung beschränkt auf die nord- und ostseitigen Mauerzüge des Kellers). (PDF) In: Kulturberichte aus Tirol 2012 63. Denkmalbericht. Juni 2012, S. 35, abgerufen am 20. Oktober 2014.
  7. U1architektur, Mutweg Architekten: Friedhofserweiterung Pfons. In: zement + beton 2_16. Februar 2016, S. 28, abgerufen am 16. Januar 2018.
  8. Friedhofserweiterung Pfons. In: architektur im netz, nextroom.at.
  9. Jahresbericht des Bundesdenkmalamtes 2010/11, Innsbruck 2012, Seite 106.
  10. Graf, Karl Wiesauer: Pfarrhaus. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 20. Oktober 2014.
  11. Graf, Karl Wiesauer: Einhof, quergeteilt, materiell geteilt, Mittelflurgrundriss, Glas. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 20. Oktober 2014.
  12. I. Dollinger, Wiesauer: Filialkirche hl. Nikolaus, Nikolauskirche. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 9. November 2015.
  13. Frick, Wiesauer: Hauskapelle, Kapelle St. Michael, Michaelskapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 9. November 2015.
  14. I. Dollinger, Wiesauer: Burg Arnholz, Schloss Arnholz. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 24. März 2024.
  15. Graf, Wiesauer: Ansitz Latschburg, Latschburg. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 24. März 2024.
  16. MF: Flur Gipser Geschwöle Körpergräber, Feststellung nach § 9 Abs. 3 Denkmalschutzgesetz (Unterschutzstellung Archäologie). (PDF; 12,0 MB) In: Kulturberichte aus Tirol 2012 63. Denkmalbericht. Juni 2012, S. 36, abgerufen am 2. November 2012.
  17. Alexander Zanesco: Pfons, Körpergräber eines neuzeitlichen Sonderfriedhofs an der Sill, Flur Gipser Geschwöle. (PDF; 12,0 MB) In: Kulturberichte aus Tirol 2012 63. Denkmalbericht. Juni 2012, S. 215-217, abgerufen am 2. November 2012.
  18. § 2a Denkmalschutzgesetz im Rechtsinformationssystem des Bundes.