Literaturjahr 1830

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Literaturjahr 1830
Marie-Henri Beyle veröffentlicht seinen gesellschaftskritischen Roman Rot und Schwarz.

Ereignisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 04. August: Der französische Schriftsteller Marie-Henri Beyle veröffentlicht seinen gesellschaftskritischen Roman Rot und Schwarz. Das Werk handelt von dem aus einfachen sozialen Verhältnissen stammenden Julien Sorel, der über den Priesterstand versucht, in aristokratische Kreise aufzusteigen. Um Karriere machen zu können, muss sich Sorel verstellen und von seinen eigentlichen Bedürfnissen abrücken. Am Ende scheitert der Protagonist daran, in den Adelsstand erhoben zu werden. Stattdessen wird er in einem Brief als Emporkömmling verunglimpft, versucht sich dafür an der Verfasserin zu rächen und wird für sein versuchtes Attentat schließlich selbst zum Tode verurteilt. Erst als seine Karriere am Ende angelangt ist, findet Sorel zu seinem eigentlichen Ich zurück.[1] Der Titel Rot und Schwarz referiert auf die Stützen der französischen Gesellschaft kurz vor Beginn der Julirevolution: Bereits im Ancien Régime stand schwarz für die Geistlichkeit und rot für die Armee. Stendhal wollte mit dieser Metapher auf den politischen Stillstand seiner Zeit aufmerksam machen.[2]

Geboren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 04. Januar: Ernst Behm, deutscher Schriftsteller († 1884)
  • 18. Januar: Grigor Parlitschew, mazedonisch-bulgarischer Schriftsteller († 1893)
  • 31. Januar: Henri Rochefort, französischer Journalist und Schriftsteller († 1913)
  • 08. Februar: August Siemering, deutsch-US-amerikanischer Schriftsteller, Journalist und Zeitungsverleger († 1883)
  • 15. März: Paul Heyse, deutscher Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger († 1914)
  • 24. März: Robert Hamerling, österreichischer Schriftsteller, Dichter und Gymnasiallehrer († 1889)
  • 01. Mai: Guido Gezelle, flämischer Dichter († 1899)
  • 20. Mai: Hector Malot, französischer Schriftsteller († 1907)
  • 29. Mai: Louise Michel, französische Autorin und Anarchistin († 1905)
  • 08. September: Frédéric Mistral, französischer Dichter und Linguist († 1914)
  • 13. September: Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin († 1916)
  • 13. Oktober: Georg Kruse, deutscher Schauspieler und Schriftsteller († 1908)
  • 25. November: Lina Morgenstern, deutsche Schriftstellerin, Frauenrechtlerin († 1909)
  • 05. Dezember: Christina Rossetti, englische Dichterin († 1894)
  • 10. Dezember: Emily Dickinson, US-amerikanische Dichterin († 1886)
  • 17. Dezember: Jules de Goncourt, französischer Schriftsteller († 1870)

Gestorben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karlheinrich Biermann: Vom Ende der grossen Revolution zur Kommune. Romantik und Realismus, in: Jürgen Grimm (Hrsg.): Französische Literaturgeschichte, Metzler, Stuttgart/Weimar, S. 233–328, hier S. 254; Gerhard Wild: Stendhal, in derselbe (Hg.), Kindler Kompakt. Französische Literatur 19. Jahrhundert, Metzler, Stuttgart 2016, S. 41–49, hier S. 45.
  2. Gerhard Wild: Frankreichs Literatur im 19. Jahrhundert. In: derselbe (Hg.), Kindler Kompakt. Französische Literatur 19. Jahrhundert. Metzler, Stuttgart 2016, S. 9–32, hier S. 25.