Ljudmila Stepanowna Christoljubowa

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Ljudmila Stepanowna Christoljubowa (russisch Людмила Степановна Христолюбова; * 26. März 1939 im Dorf Wolkowo (heute Rajon Sawljalowo), Udmurtische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (ASSR); † 29. Oktober 2014 in Ischewsk, Republik Udmurtien) war eine sowjetische bzw. russische Kulturhistorikerin und Ethnographin.[1][2][3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christoljubowa stammte aus einer Bauernfamilie. Sie besuchte die siebenjährige Mittelschule und 1953–1957 die Pädagogik-Schule in Moschga. Das Studium am Ischewsker Udmurtischen Pädagogik-Institut in der Historisch-Philologischen Fakultät schloss sie 1963 mit Auszeichnung ab.[1][2] Darauf arbeitete sie dort als Assistentin am Lehrstuhl für Philosophie und wissenschaftlichen Kommunismus.[3]

Von 1967 bis 1970 war Christoljubowa Aspirantin am Moskauer Institut für Ethnographie der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (AN-SSSR, seit 1991 Russische Akademie der Wissenschaften (RAN)) bei dem Experten für Finno-ugrische Völker Wladimir Pimenow.[2][3] Dort verteidigte sie ihre Dissertation über die Familienriten der Udmurten bei Geburt, Heirat und Bestattung (mit mengenmäßiger Kennzeichnung) 1971 mit Erfolg für die Promotion zur Kandidatin der historischen Wissenschaften.[4]

Ab 1970 arbeitete Christoljubowa als wissenschaftliche Senior-Mitarbeiterin des Forschungsinstituts für Geschichte, Sprache und Literatur des Ministerrats der Udmurtischen ASSR im Sektor Archäologie und Ethnographie, dessen Leitung sie 1978 übernahm.[2] Von 1980 bis 1989 leitete sie die Abteilung für Ethnographie und Soziologie.[3] 1989 wurde das Institut in die Ural-Abteilung (UrO) der AN-SSSR eingegliedert. Sie untersuchte Probleme der Geschichtsschreibung udmurtiens und die laufenden ethnosoziologischen und ethnolinguistischen Prozesse bei den ländlichen und städtischen Udmurten mit Entwicklung einer eigenen Methodik.[3] Sie verfasste mehr als 200 wissenschaftliche Arbeiten, darunter fünf Bücher und Monographien.[1][5]

Ehrungen, Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ehrenurkunde des Präsidiums des Obersten Sowjets der Udmurtischen ASSR (1981)
  • Medaille „Veteran der Arbeit“ (1990)
  • Verdiente Wissenschaftlerin der Republik Udmurtien (1991)[3]
  • Ehrenurkunde der Regierung der Republik Udmurtien (1994)
  • Aschaltschi-Oki-Literatur-Nationalpreis der Republik Udmurtien (1997)
  • Ehrenurkunde der RAN (1999)[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Iwanowa M. G.: Христолюбова Людмила Степановна. In: Историки Урала XVIII—XX вв. . УрО РАН, Jekaterinburg 2003, ISBN 5-7691-1332-4, S. 389–390.
  2. a b c d e Никонова Е. П.: Юбилей этнографа (к 75-летию Л. С. Христолюбовой). In: Ежегодник финно-угорских исследований . Nr. 3, 2014, S. 134–137.
  3. a b c d e f Финно-угорский мир: Христолюбова Людмила Степановна (abgerufen am 14. November 2023).
  4. Христолюбова Л. С.: Семейные обряды удмуртов : (Опыт колич. характеристики) : Автореф. дис. на соискание учен. степени канд. ист. наук : (576). АН СССР. Ин-т этнографии им. Н.Н. Миклухо-Маклая, Moskau 1970.
  5. Научное наследие Урала: Христолюбова Людмила Степановна: Библиография (abgerufen am 14. November 2023).