Loch Seaforth (Schiff)

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Loch Seaforth
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp Ro-Pax-Fähre
Klasse RoPax 700
Rufzeichen 2GYU4
Heimathafen Glasgow
Eigner Caledonian Maritime Assets, Port Glasgow
Reederei CalMac Ferries (Caledonian MacBrayne), Gourock
Bauwerft Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, Flensburg
Baunummer 764
Bestellung 22. Juni 2012
Kiellegung 3. Februar 2014
Stapellauf 21. März 2014
Indienststellung Februar 2015
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 117,90 m (Lüa)
111,45 m (Lpp)
Breite 19,20 m
Seitenhöhe 7,00 m
Tiefgang (max.) 4,80 m
Vermessung 8680 BRZ / 2604 NRZ
 
Besatzung 41
Maschinenanlage
Maschine 2 × Wärtsilä-Dieselmotor (Typ: 8L32)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 8.000 kW (10.877 PS)
Dienst­geschwindigkeit

19,2 kn (36 km/h) Vorlage:Infobox Schiff/Antrieb/Geschwindigkeit_B

Propeller 2
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 1442 tdw
laufende Spurmeter 376 m
Zugelassene Passagierzahl 700
Fahrzeugkapazität 143 PKW
Sonstiges
Klassifizierungen Lloyd’s Register
IMO-Nr. 9665437

Die Loch Seaforth ist eine Ro-Pax-Fähre der Reederei CalMac Ferries. Das Schiff gehört Caledonian Maritime Assets in Port Glasgow, die es auch bereedern. Eingesetzt wird das Schiff von CalMac Ferries im Liniendienst zwischen Ullapool und Stornoway auf der Insel Lewis and Harris.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fähre wurde unter der Baunummer 764 von der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft in Flensburg gebaut. Der Bauvertrag wurde am 22. Juni 2012 unterzeichnet. Der Bau begann mit dem ersten Stahlschnitt am 16. September 2013. Die Kiellegung des Schiffes erfolgte am 3. Februar 2014, Taufe und Stapellauf am 21. März 2014.[2][3] Die Decksaufbauten wurden von einer polnischen Werft zugeliefert. Sie wurden am 25. März 2014 mit Hilfe eines Schwimmkrans auf den Rumpf aufgesetzt. Das Schiff wurde am 24. Oktober 2014 abgeliefert. Die Baukosten beliefen sich auf £ 41,8 Mio.[4] Der Bau des Schiffes wurde von der Lloyds Banking Group finanziert. Im Oktober 2019 kaufte Caledonian Maritime Assets das Schiff von der Lloyds Banking Group für £ 36 Mio.[5][6]

Das Schiff wurde im Februar 2015 auf der Strecke zwischen Ullapool und Stornoway in Dienst gestellt. Es ersetzte die zuvor auf dieser Strecke eingesetzte Ro-Pax-Fähre Isle of Lewis, die noch einige Jahre als zusätzliche Fähre auf der Strecke verblieb, und die Frachtfähre Muirneag,[7] die ab 2002 in Charter von Caledonian MacBrayne auf der Strecke eingesetzt und im Herbst 2013 zurückgeliefert worden war.[8]

Benannt ist das Schiff nach dem gleichnamigen Meeresarm in der Hebrideninsel Lewis and Harris.[9]

Technische Daten und Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wird von zwei Viertakt-Achtzylinder-Dieselmotoren des Typs Wärtsilä 8L32 mit jeweils 4000 kW Leistung angetrieben. Die Motoren wirken über Untersetzungsgetriebe auf zwei Verstellpropeller.

Die Hauptmotoren treiben für die Stromerzeugung zwei Wellengeneratoren mit jeweils 3500 kW Leistung an. Außerdem stehen drei von Viertakt-Achtzylinder-Dieselmotoren des Typs Wärtsilä 8L20 mit jeweils 1600 kW Leistung angetriebene Leroy-Somer-Generatoren mit jeweils 1880 kVA Scheinleistung sowie je ein von einem Viertakt-Sechszylinder-Dieselmotor von Mitsubishi Heavy Industries mit 700 kW Leistung angetriebener Hafen- und ein mit 700 kW angetriebener Notgenerator zur Verfügung.[10] Jeweils einer der Wellengeneratoren kann auch für den Antrieb des Schiffes genutzt werden. Hierfür wird er von jeweils zwei Generatoren mit Strom versorgt. Der Antrieb des Schiffes ist so redundant ausgelegt. Dies erlaubt auch Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an einem der Hauptmotoren im laufenden Betrieb.[11]

Das Schiff ist mit zwei Bug- und einem Heckstrahlruder ausgestattet, die von Motoren mit jeweils 900 kW Leistung angetrieben werden.[12] Zur Verringerung der Rollbewegungen ist das Schiff mit Flossenstabilisatoren ausgerüstet. Der Bug ist zur Verbesserung des Seeverhaltens insbesondere bei starkem Seegang und zur Verringerung des Treibstoffverbrauchs vertikal ausgelegt.[11]

Das Schiff verfügt auf Deck 3 über ein durchgehendes Fahrzeugdeck mit 376 Spurmetern. Hier finden 104 Pkw auf fünf jeweils 2,1 Meter breiten Fahrspuren Platz.[13] Die nutzbare Höhe auf dem Fahrzeugdeck beträgt maximal 5,60 Meter. Auf dem Fahrzeugdeck sind zwei höhenverstellbare Decks eingehängt, eines auf der Backbordseite mit einer Fahrspur und eines auf der Steuerbordseite mit zwei Fahrspuren. Auf den höhenverstellbaren Decks finden insgesamt 39 Pkw Platz. Die nutzbare Höhe auf den höhenverstellbaren Decks beträgt 2,20 Meter. Bei Nutzung der höhenverstellbaren Decks beträgt die nutzbare Höhe darunter 2,90 Meter. Zwischen den beiden höhenverstellbaren Decks verbleibt ausreichend Platz, um Lkw befördern zu können. Das Fahrzeugdeck ist über eine 3,60 Meter breite Bug- und eine 6,60 Meter breite Heckrampe zugänglich. Vor der Bugrampe befindet sich ein seitlich öffnendes Bugvisier.

Das Fahrzeugdeck ist größtenteils mit den Decksaufbauten überbaut. Im hinteren Bereich ist es nach oben offen. In den Decksaufbauten sind die Einrichtungen für Passagiere und Schiffsbesatzung untergebracht. Auf Deck 5 befinden sich unter anderem Aufenthaltsräume für die Passagiere, darunter eine Lounge, ein Bereich mit Ruhesesseln, ein Selbstbedienungsrestaurant sowie die Küche. Auf Deck 6 befinden sich eine Lounge und ein separater Bereich für Lkw-Fahrer. Im hinteren Bereich des Decks 6 befindet sich ein Sonnendeck mit Sitzgelegenheiten, ebenso wie auch im hinteren Bereich des Decks 7.[14] Auf Deck 6 sind außerdem unter anderem Kabinen für die Schiffsbesatzung, die Offiziers- und Mannschaftsmesse und ein Aufenthaltsraum für die Besatzungsmitglieder untergebracht. Auf Deck 7 befinden sich weitere Kabinen sowie die über die gesamte Breite geschlossene Brücke. Die Passagierkapazität beträgt 700 Personen.[10] An Bord ist Platz für 43 Besatzungsmitglieder, die in Einzelkabinen untergebracht werden können.

Das Schiff ist mit einem Schiffsevakuierungssystem ausgerüstet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Flensburg built Loch Seaforth – two in one. In: RoPax – International Magazine for Ferry and RoRo Shipping, 5/2015, S. 50–55 (Online).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Loch Seaforth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ullapool – Stornoway, Ships of CalMac. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
  2. Erfolgreicher Stapellauf für hochmoderne RoPax-Fähre, Pressemitteilung, Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, 21. März 2014. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
  3. Joachim Pohl: Ein Schiff für die Schotten, Flensburger Tageblatt, 22. März 2014. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
  4. CMAL has 'overall control' of MV Loch Seaforth, BBC News, 14. Oktober 2014. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
  5. CMAL Has Purchased Loch Seaforth After Completing A Deal With Lloyds Banking Group, Ferry Shipping News, 17. Oktober 2019. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
  6. CMAL Publishes Purchase Price of MV Loch Seaforth, Pressemitteilung, 26. November 2019. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
  7. Rebecca Gibson: FSG launches Loch Seaforth, Cruise & Ferry Review, 21. März 2014. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
  8. Turkish delight beckons for island ferry, Hebrides News, 25. September 2013. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
  9. Full steam ahead as CMAL launches major new vessel, Pressemitteilung, Caledonian Maritime Assets, 21. März 2014. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
  10. a b MV Loch Seaforth, Caledonian Maritime Assets. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
  11. a b Rebecca Moore: Efficiency and reliability drive new design for CalMac, Riviera Maritime Media, 14. August 2014. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
  12. Loch Seaforth updates FSG ro-pax design, The Motorship, 31. Oktober 2014 (kostenpflichtiges Login nötig). Abgerufen am 19. Oktober 2020.
  13. RoPax-Fähre Loch Seaforth, Flensburger Schiffbau-Gesellschaft. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
  14. MV Loch Seaforth, CalMac Ferries. Abgerufen am 19. Oktober 2020.