Lohmanniidae

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Lohmanniidae

Paulianacarus costaricensis

Systematik
Überordnung: Acariformes
Ordnung: Sarcoptiformes
Unterordnung: Hornmilben (Oribatida)
Kohorte: Astigmatina
Überfamilie: Lohmannioidea
Familie: Lohmanniidae
Wissenschaftlicher Name
Lohmanniidae
Berlese, 1916

Die Lohmanniiden sind eine Familie der Milben. Sie gehören zur Unterordnung der Hornmilben in der Ordnung Sarcoptiformes und weisen mit 25 Gattungen und über 190 Arten die größte Vielfalt aller Familien der Hornmilben auf. Die Familie ist monophyletisch und die internen Verwandtschaftsbeziehungen der Gattungen und Arten sind verhältnismäßig gut erforscht.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entwicklung der Körperform bei den Lohmanniiden scheint eng mit der Mineralisation der Cuticula in Verbindung zu stehen. Bei Hypochthonius rufulus sind die epicuticulären Kammern mit Calcium-Phosphat in lokalisierten Patches gefüllt[1], welche über den Ansatzpunkten großer Muskelgruppen liegen, was darauf hinweist das damit die Unnachgiebigkeit dieser beanspruchten Punkte erhöht wird. Die mineralisierten Kammern bilden schmale transversale Bänder – manchmal verwechselt mit Körpersegmenten – welche möglicherweise mit Unterstützung des gewölbten Notogaster helfen diese „Stresspunkte“ zu verstärken. Das Opisthonotum besteht aus einem einzelnen Notogaster, der nicht transversal unterteilt, allerdings normalerweise gut sklerotisiert ist. Wenn transversale Furchen in der sklerotisierten Cuticula auftreten, so sind dies mehr als drei, welche normalerweise medial nicht abgeschlossen sind.

Die Körperform wird charakterisiert durch eine flache ventrale Oberfläche, welche dorsal stark gewölbt ist. Das Prodorsum, die dorsale Region des Prosoma, ist posterior gleich breit wie der Notogaster. Die anteriore Begrenzung des Notogaster unterscheidet sich durch ein großes, dünnes Tectum, welches die posteriore Region des Prodorsums überlappt. Die preanale Platte ist deutlich sichtbar. Das Subcapitulum ist stenarthisch mit einigen großen, modifizierten adoralen Setae, die am Ursprung am dicksten sind und dünner werden. Der Schenkel von zumindest Beinpaar I–II weist ventrale Kiele auf. Die Cheliceren können von unterschiedlicher Form sein, sind aber als Apodem basal in den Körper eingefaltet.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereinzelte Arten der Lohmanniiden bewohnen die warmen bis gemäßigten Klimazonen, die meisten sind aber in den Tropen zu finden.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dort, wo Lohmanniidae in großer Zahl vorkommen, stellt sich heraus, dass sie ökologisch wichtige Destruenten von Rückständen höherer Pflanzen sind, und die einzigen Euarthronitiden, die dieses Fressverhalten zeigen. Die Milben der Gattungen Meristacarus, Torpacarus und Heptacarus bauen Tunnel in Holz, die von einzelnen Individuen bewohnt werden oder als gemeinsame Fressstellen dienen, die sowohl von jungen als auch adulten Tieren genutzt wird.[1] Ein paar Arten wurden dabei beobachtet, wie sie sich in Pflanzenwurzeln gegraben haben.[1] Adulte Tiere der Gattungen Annectacarus, Javacarus, Lohmannia, Meristacarus, Mixacarus und Paulianacarus haben viele sekretorische Poren über die gesamte Körperoberfläche verteilt. Bei einer untersuchten Art, hatten diese Kontrolle über das Nervensystem[1], aber die tatsächliche Rolle, die sie spielen, ist noch ungeklärt. Die Milben der Lohmanniiden sind durch ein vorderes notogastrales Tectum, das sich dorsal über die sejugalen Furchen erstreckt, vor Fressfeinden gut geschützt. Außerdem dienen ventrolaterale Pedofossae, in welche die Beine eingezogen werden wenn die Milbe gestört wird, zusätzlich zum Schutz.

Gattungen und Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(=Neotrichacarus Hammer, 1973)
(=Pseudocryptacarus McDaniel, Norton und Bolen, 1979)
(=Tongacarus Hammer, 1973)
(=Michaelia Haller, 1884)
(=Javalohmannia Hammer, 1979)
(=Hamacarus Hammer, 1977)
(=Austracarus J. und P. Balogh, 1983 nom. praeoc.)
(=Vepracarus Aoki, 1965)
(=Asiacarus Krivolutsky, 1971)
(=Austracarus Mahunka, 1984)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Norton, R.A., and Behan-Pelletier, V. M. 2009: Oribatida. In: A manual of acarology, S. 430–473

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Subías, L. S. 2004 (aktualisiert: 2009): Listado sistemático, sinonímico y biogeográfico de los ácaros oribátidos (Acariformes: Oribatida) del mundo (Excepto fósiles)
  • Norton, R.A., and Behan-Pelletier, V. M. 2009: Oribatida. In A Manual of Acarology

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]