Lokalbahn Lambach–Vorchdorf-Eggenberg

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Lokalbahn Lambach–Vorchdorf-Eggenberg
ET 20.111 bei Bad Wimsbach-Neydharting
ET 20.111 bei Bad Wimsbach-Neydharting
Strecke der Lokalbahn Lambach–Vorchdorf-Eggenberg
Kursbuchstrecke (ÖBB):160
Streckenlänge:15,609 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:750 V =
Maximale Neigung: 15 
Minimaler Radius:130 m
Höchstgeschwindigkeit:50 km/h
Westbahn von Salzburg
0,0 Lambach 365 m ü. A.
Westbahn nach Linz
1,2 AB zum Terminal der Spedition Gartner
2,2 AB Felbermayer
Traun
3,5 Stadl-Paura 365 m ü. A.
Trauntalbahn nach Gmunden Seebahnhof
4,3 AB Buchinger
5,3 Fohlenhof (11.06.1952 aufgelassen)
6,7 Bad Wimsbach Styria Siedlung (2014 aufgelassen)
6,9 Bad Wimsbach-Neydharting 375 m ü. A.
Wimbach
7,3 Bad Wimsbach Steinfeld
9,0 Au
10,0 Mittlere Au
10,6 Blankenberg 382 m ü. A.
11,3 Waldl
11,8 Kößlwang
12,8 Feldham
Vorchdorf Gewerbegebiet
14,0 Vorchdorf Schule
14,7 Vorchdorf-Eggenberg 416 m ü. A.
Anschlussbahn Brauerei Eggenberg
Traunseebahn nach Gmunden Seebahnhof

Die Lokalbahn Lambach–Vorchdorf-Eggenberg, auch Vorchdorferbahn genannt, ist eine normalspurige Lokalbahn in Oberösterreich. Sie verkehrt zwischen den Bahnhöfen Lambach und Vorchdorf-Eggenberg. In Lambach besteht Anschluss an die Westbahnstrecke Wien–Linz–Salzburg.

Die Bahn ist insgesamt 15,6 Kilometer lang, wovon 3,8 Kilometer auf Gleisen der ÖBB liegen.

Eigentümerin der Strecke ist die Lokalbahn Lambach-Vorchdorf-Eggenberg AG, die zu 72,5 % dem Bund, zu 11 % der OÖ Verkehrsholding GmbH, zu 9,4 % der Marktgemeinde Lambach, zu 3,3 % der Marktgemeinde Vorchdorf, und zu 2,7 % der Stern & Hafferl Verkehrs-GmbH, welche die Bahn auch betreibt, gehört. Der Rest ist Streubesitz.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Projekt zum Bau der Bahnlinie wurde 1897 von der Firma Stern & Hafferl vorgelegt. Am 13. September 1903 wurde die Bahn eröffnet. Die Betriebsführung wurde von der Lokalbahn AG an die k.u.k. Staatsbahn übertragen, diese wickelte die Verkehrsleistungen mit Dampfloks ab. Die Weltwirtschaftskrise in den Jahren 1930 und 1931 veranlasste die Lokalbahn AG, die Betriebsführung an die Firma Stern & Hafferl zu übergeben – diese war durch einen sparsamen, aber dennoch effektiven Lokalbahnbetrieb bekannt geworden. Die Firma übernahm am 1. Mai 1931 die Betriebsführung und begann mit der Umstellung von Dampf- auf elektrischen Betrieb. Am 14. November 1931 war die Strecke bereits vollständig elektrifiziert. Der Betrieb erfolgt seither mit 750 Volt Gleichstrom. Bis 1949 gab es beim Bahnhof Lambach noch einen Anschluss mit der Lokalbahn Lambach–Haag am Hausruck. Des Weiteren existierte in den 1980er Jahren ein Anschluss zur Brauerei Eggenberg für den Güterverkehr.[2] Die Strecke hatte damals eine Gesamtlänge von 15,7 Kilometern.

Im Jahre 2006 wurden zwei Fahrzeuge von der Linzer Lokalbahn übernommen, die zuvor von den Kölner Verkehrs-Betrieben gekauft worden waren. Diese werden seither je nach Bedarf im Plandienst eingesetzt. Anlässlich des 1. Oberösterreichischen Zukunftsfests, das in Bad Wimsbach-Neydharting stattfand[3], verkehrte am 31. Mai und 1. Juni 2008 auf der Lokalbahn leihweise ein modernes Niederflurfahrzeug vom Typ Stadler-GTW der Linzer Lokalbahn im Stundentakt.[4]

Am 11. Dezember 2011 wurde die neue Haltestelle Vorchdorf Gewerbegebiet in Betrieb genommen.[5]

Betrieb in der Gegenwart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fahrplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007 wurde die Strecke weitgehend, v. a. nachmittags, auf Taktfahrplan umgestellt, mit der auch sonst üblichen Symmetrieminute. Zuvor gab es nur vereinzelte Verstärkerfahrten. Die Kreuzungen erfolgen sowohl in Stadl-Paura als auch in Bad Wimsbach-Neydharting.

Fahrgastaufkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2015 nutzten 201.420 Fahrgäste diese Bahnstrecke.[6][7]

Strecke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Bahnhof Lambach besteht Anschluss zur österreichischen Westbahn. Die Haltestelle Au hat den kürzesten Haltestellennamen Österreichs. In Vorchdorf-Eggenberg besteht eine Anschlussmöglichkeit an die schmalspurige Traunseebahn. Zudem können schadhafte Fahrzeuge im Endbahnhof zur Stern & Hafferl-Hauptwerkstätte überführt werden.

Fuhrpark[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Fahrzeuge der Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft

Übersicht über die auf der Lokalbahn Lambach – Vorchdorf–Eggenberg eingesetzten Fahrzeuge:

Nummer Baujahr Hersteller Sonstiges Fotos
Lokomotiven
E 20.006 1952 SGP Güterzug sowie Bauzugsdienst auf Lokalbahn LV, ex SAKOG E 27.001, ex SLB E 64
Triebwagen
ET 20.109 1956 Waggonfabrik Rastatt Plandienstfahrzeug
ET 20.111 1953 Westwaggon Plandienstfahrzeug
ET 20.114 1951 SGP Reservefahrzeug, ex SLB ET 32, ex ET 22.108, angemietet von SLB
ET 22.133 1954 Westwaggon von der LILO ausgeliehen, Reservefahrzeug
ET 22.136 1953 Westwaggon von der LILO ausgeliehen, Plandienstfahrzeug
ET 24 101 1932 Grazer Waggonfabrik ex ET 24 001, Nostalgiefahrzeug
Steuerwagen
ES 22.233 1954 Westwaggon von der LILO ausgeliehen, Reservefahrzeug
ES 22.236 1953 Westwaggon von der LILO ausgeliehen, Plandienstfahrzeug
Güter- und Bahnwagen
X 20.641 1978 Maschinenfabrik Tobisch, Knotz ex ÖBB 534.067, Turmwagen für Bahnerhaltung
Ks 3310.119 1978 SPG ex ÖBB, für Bahnerhaltung, in Vorchdorf beheimatet
Ks 3310.288 1978 SPG ex ÖBB, für Bahnerhaltung, in Vorchdorf beheimatet
Hbis 2254.150 SGP 1975 ex ÖBB, abgestellt im Bahnhof Vorchdorf
Hbis 2254.267 SGP 1975 ex ÖBB, abgestellt im Bahnhof Vorchdorf
Hbis 2254.291 SGP 1975 ex ÖBB, abgestellt im Bahnhof Vorchdorf
Hbis 2254.316 SGP 1975 ex ÖBB, abgestellt im Bahnhof Vorchdorf
Saadkms 4981.089 1985 SGP ex ÖBB, umgebaut für Transport der Tramlinks, in Vorchdorf beheimatet

Saadkms 4981.103 1985 SGP ex ÖBB, umgebaut für Transport der Tramlinks, in Vorchdorf beheimatet

Sonstige
X 24.621 Turmwagen

Attraktivierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2008 wurden Sanierungsarbeiten durchgeführt, um die Fahrzeiten einhalten zu können und den Fahrgastkomfort zu steigern. Zudem wurde die Haltestelle Vorchdorf-Schule saniert und der Bahnübergang bei der Lindacherstraße mit einer Lichtzeichenanlage ausgestattet. Der Endbahnhof Vorchdorf-Eggenberg wurde renoviert und erhielt behindertengerechte WC-Anlagen. Um in Zukunft die Züge bis nach Wels weiterführen zu können, ist die Anschaffung moderner Zweisystemfahrzeuge geplant.[8] Weiter soll in Vorchdorf ein neues Unterwerk errichtet werden, um neue Fahrzeuge mit ausreichend Strom zu beliefern. Geplant ist auch der Umbau des Bahnhofsvorplatzes.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stern und Hafferl GmbH (Hrsg.): Stern & Hafferl – Visionen mit Tradition. GEG Werbung, Gmunden 2003, ISBN 3-9501763-0-6.
  • Stern und Hafferl GmbH (Hrsg.): 100 Jahre Lokalbahn Lambach – Vorchdorf-Eggenberg.
  • Krobot, Slezak, Sternhart: Schmalspurig durch Österreich. 4. Auflage, Verlag Slezak, 1991, ISBN 3-85416-095-X, S. o.A.
  • Helmut Weis: Die Unternehmung Stern & Hafferl. I., Reihe Bahn im Bild, Band 12, 1980.
  • Gunter Mackinger: Lokalbahn Lambach–Vorchdorf-Eggenberg. RMG-Verlag, Wien 2023, ISBN 978-3-902894-48-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lokalbahn Lambach-Vorchdorf-Eggenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gesellschaften, bmvit.gv.at
  2. Lit. Die Unternehmung Stern & Hafferl I, S. 5
  3. Einfaches Seil-Labyrinth ist Publikumsmagnet. Abgerufen am 22. Januar 2022 (österreichisches Deutsch).
  4. Regionale Schiene: Ausgabe 3/2008, S. 45
  5. Neue Haltestelle "Vorchdorf Gewerbegebiet" (Memento des Originals vom 23. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stern.at, stern.at
  6. Im Vorjahr erneut mehr Fahrgäste auf Österreichs Regionalbahnen - Mobilität mit Zukunft. In: www.vcoe.at. VCÖ, abgerufen am 29. April 2016.
  7. Salzkammergut: Passagierzunahme bei Lokalbahnen. In: www.nachrichten.at. 21. April 2016, abgerufen am 29. April 2016.
  8. Regionale Schiene: Ausgabe 3/2008, Seite 45