Lorenz Englmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Lorenz Englmann (* 11. September 1821 in Kirchendemenreuth; † 29. August 1881 in Brennerbad) war ein deutscher Klassischer Philologe und Autor zahlreicher Schulbücher.

Englmanns Vater, Wolfgang Englmann, war Schuhmacher. Englmann besuchte 1833 bis 1841 die Lateinschule und das Gymnasium in Amberg, studierte 1841 bis 1847 Philosophie, Theologie und Philologie in München und war 1848 Assistent und 1849 Studienlehrer an der Lateinschule in München. Daneben war er 1848 bis 1853 Repetitor am Kadettenkorps. 1853 wurde er Professor am Ludwigsgymnasium in München, dessen Direktor er 1860 wurde. 1872 wurde er Direktor des Wilhelmsgymnasiums.

Er war ein sehr erfolgreicher Schulbuchautor, der regen Kontakt mit der Kollegenschaft unterhielt und seine Schulbücher immer wieder verbesserte, sodass sie bis ins 20. Jahrhundert als Standardlehrwerke des Lateinunterrichtes galten. Zu seiner Zeit war die Krone des Unterrichts das Übersetzen des Deutschen ins Lateinische, womit die gesamte Oberstufe verbracht wurde. Deshalb sind seine Lehrbücher heute weitgehend nicht mehr verwendbar.

Seine deutschen Grammatiken wurden auch bei der Rechtschreibreform 1901 als Grundlage herangezogen.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lateinischer Vorbereitungsunterricht. Lindauer, München 1870 (online).
  • Anleitung zum lateinischen Vorbereitungsunterricht. Lindauer, München 1866 (online).
  • Lateinisches Elementarbuch für die erste Klasse der Lateinschule. Buchner, Bamberg 1875 (online).
  • Lateinisches Lesebuch für die unteren Klassen der lateinischen Schulen. Buchner, Bamberg 1858 (online).
  • Lateinisches Lesebuch – Erster Teil. Buchner, Bamberg 1871 (Einführungsunterricht, online).
  • Lateinisches Lesebuch – Zweiter Teil. Buchner, Bamberg 1874 (Lektürephase, online).
  • Übungsbuch zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische – Formenlehre. Band 1, Lindauer, München 1872 (online).
  • Übungsbuch zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische – Syntax I; Kongruenz- und Kasuslehre. Band 2, Lindauer, München 1872 (online).
  • Übungsbuch zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische – Syntax II; Zusammenhängende Aufgaben zur Wiederholung der gesamten Grammatik. Band 3, Lindauer, München 1873 (online).
  • Übungsbuch zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische – Aufgaben zu lateinischen Stilübungen I. Band 4, Lindauer, München 1868 (online).
  • Übungsbuch zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische – Aufgaben zu lateinischen Stilübungen II. Band 5, Lindauer, München 1871 (online).
  • Grammatik der lateinischen Sprache für Schulen. Buchner, Bamberg 1875 (online).
  • Grammatik der griechischen Sprache für Schulen. Buchner, Bamberg 1875 (online).
  • Grammatik der deutschen Sprache für Schulen. Lindauer, München 1870 (online).
  • Grammatik der deutschen Sprache. Buchner, Bamberg 1880 (online).
  • Mittelhochdeutsches Lesebuch. Mit Anmerkungen, Grammatik und Wörterbuch. Lindauer, München 1866 (online).
  • Deutsche Orthographie und alphabetisches Wörterverzeichniß für richtige Schreibung und Beugung. Buchner, Bamberg 1875 (online).

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf seinem Grabstein wird 1811 als Geburtsjahr angegeben, was aber mit den restlichen Daten seines Lebens nicht in Einklang gebracht werden kann.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich August Eckstein: Nomenclator philologorum. Leipzig 1871, korrigierter Text von Johannes Saltzwedel, Hamburg 2005, S. 118 (PDF).
  • Werner Ebnet: Englmann, Lorenz. In: Sie haben in München gelebt: Biografien aus acht Jahrhunderten. Allitera, München 2016, ISBN 978-3869067445, S. 171 (online).
  • Wolfgang Rappel: Englmann, Lorenz. In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S. 178 (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]