Lothar Blatt

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Lothar Blatt (* 7. September 1948 in Völklingen) ist ein deutscher Jurist und Politiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seinem Abitur 1967 begann Blatt die Offizierslaufbahn in der Bundesmarine (letzter Dienstgrad: Kapitänleutnant der Reserve).[1] Er studierte Jura und Volkswirtschaftslehre an der Christian-Albrechts-Universität Kiel, wo er 1978 promoviert wurde. Während seines Studiums wurde er Mitglied der Alten Königsberger Burschenschaft Alemannia in Kiel.[2] Nach dem 2. juristischen Staatsexamen studierte er von 1979 bis 1980 an der École nationale d’administration in Paris.[3]

Anschließend arbeitete Lothar Blatt u. a. im Bundeswirtschaftsministerium und in der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der DDR.[1] Von 1987 bis 1993 war Blatt Landrat im Kreis Nordfriesland.[1] 1991 gründete er in Husum die Arbeitsgemeinschaft Peripherer Regionen Deutschlands (APER), deren Bundesvorstand bzw. Geschäftsführender Vorstand er bis 2009 war.[4] In der APER hatten sich 33 Landkreise und kreisfreie Städte in deutschen Randregionen zusammengeschlossen. Ihr Ziel war die angemessene Berücksichtigung die Belange dieser Regionen bei allen sie betreffenden politischen Entscheidungen.[4] Als Vorstand und EU-Beauftragter des Deutschen Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung gründete Blatt 1996 das Deutsch-Österreichische URBAN-Netzwerk, dessen Leiter er bis 2016 war. Ziel des Netzwerkes ist die Erarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen der integrierten Stadtentwicklung zur wirtschaftlichen und sozialen Revitalisierung krisenbetroffener Stadtteile.[5]

Des Weiteren wirkte er als freiberuflicher Berater für Förderprogramme der EU in Brüssel und leitete dort von 2002 bis 2015 die Vertretung des deutschen Sparkassen- und Giroverbandes.[6]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Tätigkeiten der Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS) in den Jahren 1977 und 1978. In: German Yearbook of International Law. Band 22. Duncker & Humblot, Berlin 1979.
  • Die rechtliche Behandlung der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein. Matthiesen Verlag, Husum 1980.
  • mit Gisela von Raczeck: Wirtschaftsstandort Innenstadt und „Grüne Wiese“. Europäische Fakten und Erfahrungen. Hrsg.: Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung. 1998.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Friedrich Karl Fromme: Nordfriesland in neuer Hand. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 24. September 1987.
  2. Friedrich Vohl (Hrsg.): Burschenschafter-Stammrolle 1991, S. 162
  3. Annuaire 2023. École nationale d’administration, Paris 2023.
  4. a b Deutscher Bundestag, Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit: Ausschussdrucksache 15(9)800. Schriftliche Stellungnahme für die öffentliche Anhörung von Sachverständigen im Unterausschuss „Regionale Wirtschaftspolitik“. Berlin 14. Oktober 2003.
  5. Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V.: Europäische URBAN-Konferenz in Straßburg: Barnier überzeugt vom „Acquis URBAN“! Pressemitteilung. 15. Dezember 2003.
  6. fed: Huber folgt Blatt bei DSGV in Brüssel. In: Börsen-Zeitung. 17. Juni 2015, abgerufen am 3. April 2024.