Lucie-Bolte-Stiftung

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Die Lucie-Bolte-Stiftung ist eine rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Dillingen/Saar. Stiftungszweck ist die ideelle und materielle Förderung der medizinischen Forschung auf den Gebieten der Leberzirrhose und des Leberkomas durch Vergabe des Lucie-Bolte-Preises und des Lucie-Bolte-Förderpreises.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lucie-Bolte-Stiftung wurde am 18. Januar 1980 von dem Büromöbelfabrikanten Erich Bolte im Gedenken an seine an einer Leberkrankheit verstorbenen Ehefrau Lucie Bolte geb. Stiegler (* 24. Februar 1906 in Arnsberg; † 3. November 1978 in Riegelsberg) errichtet. Die Gemeinde Saarwellingen ehrte Lucie Bolte 1991 für ihr soziales Engagement durch Benennung der Lucie-Bolte-Straße.[1]

Stifter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erich Bolte wurde am 8. Februar 1900 in Zirke im Nordwesten der preußischen Provinz Posen geboren. Nach Ende des Ersten Weltkrieges und abgeschlossener Schulausbildung schrieb er sich zum Wintersemester 1920/21 an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg im Fach Schiffbau ein und schloss sich dem Corps Saxonia-Berlin an. Das Studium schloss er in kürzester Zeit im Jahre 1924 als Diplom-Ingenieur ab. Nach einigen Zwischenstationen ließ er sich im Saarland nieder und baute dort eine eigene Firma zur Herstellung von Büromöbeln auf, die seit 1954 in Saarwellingen ihren Sitz hatte. Am 29. Juli 1981 starb Erich Bolte in Cannes und wurde in Riegelsberg beigesetzt.

Lucie-Bolte-Preis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der mit 15.000 € (Stand 2017) dotierte Lucie-Bolte-Preis zeichnet international renommierte Leberforscher aus. Er ist die höchste Auszeichnung auf dem Gebiet der Leberforschung in Deutschland und besitzt internationales Ansehen. Die Vergabe erfolgt häufig im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft zur Erforschung der Leber.

Preisträger:

Lucie-Bolte-Förderpreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In unregelmäßigen Abständen vergibt die Stiftung den Lucie-Bolte-Förderpreis an junge Nachwuchswissenschaftler. Seit 1990 wurden 13 Preise an folgende Personen vergeben:

  • 1990 Detlef Schuppan, Berlin; Lorenz Theilmann, Heidelberg
  • 1991 Hans-Jürgen Schlicht, Ulm; Hans-Ulrich Schulz, Magdeburg
  • 1993 Tilman Sauerbruch, Bonn
  • 1994 Erich Lotterer, Halle; Frieder Berr, Leipzig
  • 1996 Brigitte Vollmar, Homburg
  • 1997 Frau Bauer, Homburg
  • 2000 Reiner Wiest, Regensburg; Jörg Heller, Bonn; Christian Rust, München
  • 2001 Darius Moradpour, Freiburg im Breisgau

Gremien der Stiftung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stiftung wird von einem Vorstand, der aus drei Mitgliedern besteht, und einem Beirat, bestehend aus fünf Mitgliedern, geführt. Vorsitzender des Vorstands ist Manfred Breyer. Vorsitzender des Beirates, dem drei Lehrstuhlinhaber der Lebermedizin bzw. -forschung angehören, ist Dieter Häussinger, Träger des Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preises 1991.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(zum Stifter)

  • Carl Weigandt: Geschichte des Corps Saxonia-Berlin zu Aachen 1867-1967, Aachen 1968
  • Joachim Grub: Beiträge zur Geschichte des Corps Saxonia-Berlin zu Aachen, 1967-1992, Aachen 1993

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dank an selbstlose Firmenchefin in Saarbrücker Zeitung vom 3. Februar 2011
  2. Analisa Berzigotti: What a honor today being awarded the very prestigious Lucie Bolte Prize at the #DeutscheLeberstiftung Meeting in Hannover. In: twitter.com. 17. Juni 2022, abgerufen am 26. Juni 2022.