Ludwig Emil August Duysing

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Ludwig Emil August Duysing (* 6. Juli 1785 in Kassel; † 21. November 1861 ebenda) war ein deutscher Jurist und Präsident des Oberappelationsgerichts Kassel.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ludwig Emil August wurde als Sohn des Bernhard Christian Duysing und dessen Gemahlin Marie Caroline Bröske (1765–1849) geboren. Er war verheiratet mit Amalie Knipping aus Rinteln († 1845). Aus der Ehe stammten drei Töchter, darunter Karoline, die mit Charlotte Diede (Brieffreundin des Wilhelm von Humboldt) eng befreundet war.[1] Der Sohn Emil wurde Artilleriemajor und fiel 1865 im Amerikanischen Bürgerkrieg. Ferdinand, der andere Sohn, wurde Landgerichtsrat in Kassel.

Nach dem Abitur in Rinteln studierte Ludwig von 1802 bis 1806 Rechtswissenschaften an der Universität Rinteln und der Philipps-Universität Marburg. Er erhielt eine Anstellung als Assessor bei der Regierung in Rinteln. Ab 1807 war Rinteln für wenige Jahre im Königreich Westphalen der Distriktshauptort (Chef-lieu) innerhalb des Weserdepartements.[2] Während dieser sogenannten Franzosenzeit war Duysing als Assessor am Kasseler Distrikttribunal tätig. 1814, nach der Restitution des Kurfürstentums Hessen, wurde er Justizrat bei der Regierung in Rinteln, ab 1810 Richter beim Distrikttribunal in Hersfeld.

Nach einer vierjährigen Tätigkeit als Regierungsrat in Kassel war er in den Jahren von 1821 bis 1834 Oberappellationsgerichtsrat am Oberappellationsgericht Kassel und von 1834 bis 1851 dessen Präsident.[3] Wegen seiner Fähigkeiten als praktizierender Richter, seinem enormen Fleiß, seinem juristischen Scharfsinn und seiner ausgezeichneten Menschenführung war er bekannt und wurde dem Juristen Burkhard Wilhelm Pfeiffer vorgezogen.[4]

Ab 1815 war Duysing im Nebenamt als Vorstand der Rintelner Wegebau-Deputation tätig und ab 1826 Mitglied der juristischen Prüfungskommission.

1851 ging er aus gesundheitlichen Gründen auf Antrag in den Ruhestand. Zwei Jahre zuvor hatte er aus gleichen Gründen auf die Berufung als Justizminister verzichtet.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Universität Kassel (Hessenland 26.1912), Familie Duysing
  2. Königliches Decret, wodurch die Eintheilung des Königreichs in acht Departements angeordnet wird. 24. Dezember 1807, S. 236–237 Digitalisat
  3. Beiträge zur Geschichte des Kurfürstlichen Ober-Appellations-Gerichts zu Cassel, nebst biographischen und literarischen Nachrichten von den bei diesem Gerichte seit seiner Errichtung angestellten Personen, S. 69
  4. Karl-Heinz Nickel, Harald Schmidt, Florian Tennstedt, Heide Wunder: Kurzbiografien. In: Kassel als Stadt der Juristen (Juristinnen) und der Gerichte in ihrer tausendjährigen Geschichte. Hrsg. von Georg Wannagat. Köln u. a.: Heymann, 1990. S. 397, Digitalisat