Ludwig Stillhart

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Chorfenster Stiftskirche Zofingen AG, Schweiz
Wappenscheibe im Kloster St. Georgen (Stein am Rhein)

Ludwig Stillhart († um 1536/37) war ein Konstanzer Glasmaler.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ludwig Stillhart war einer von zwei Söhnen (Hans und Ludwig) des Glasmalers Hans Stillhart († 1522), der 1483 aus Thann im Elsass nach Konstanz eingewandert war[1], und dessen Frau Anna Fryg. Ludwig wird ab 1506 als Glasmaler in Diensten der Stadt Konstanz erwähnt. Er lebte im Haus und der Werkstatt seines Vaters am Konstanzer Fischmarkt.[2][3] Caspar Stillhart, ebenfalls Glasmaler, war ein Stiefbruder von Ludwig.[4]

Die Werke der Stillhart-Werkstatt stellen „den künstlerischen Höhepunkt während der Frührenaissance am Bodensee dar“.[5]

Er kennzeichnete seine Arbeiten mit dem Monogramm „LST“.[6]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stiftung Welterbe Klosterinsel Reichenau erwarb 2012 die Wappenscheibe des Markus von Knöringen, Abt der Reichenau, aus Privatbesitz. Die 40 mal 32 Zentimeter große Scheibe aus dem Jahre 1531 besteht aus bemaltem Glas und zeigt neben dem Wappenschild die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind und einen Löwen, das Symbol des Evangelisten Markus, beide auch Patrone des Münsters St. Maria und Markus in Mittelzell auf der Insel Reichenau.[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bruno Lauer: Alte Konstanzer Glasmaler, Konstanz 1922
  • Hans Rott: Beiträge zur Geschichte der oberrheinisch-schwäbischen Glasmalerei, In: Oberrheinische Kunst, Teil I (1925/26), S. 21–32 und Teil II (1926/27), S. 123–139.
  • Hans Rott: Die Konstanzer Glasmalerfamilie der Spengler. In: „Badische Heimat“ 13 (1926), S. 78–90.
  • Hans Rott: Quellen und Forschungen zur südwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert. Bodenseegebiet Bd.1 (Quellen)., Stuttgart 1933
  • Paul Boesch: Aristoteles und Phyllis auf Glasgemälden, In: Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 9 (1947), S. 26, siehe auch [1]
  • Jenny Schneider: Glasgemälde, Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich (1971). 2 Bde., Stäfa o. J.: Th. Gut & Co.
  • Margrit Früh: Glasmalereien im Umkreis der Bischöfe von Konstanz, In: Die Bischöfe von Konstanz Tl. 2 S. 143–162, Friedrichshafen 1988

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walther Bremen: Die Alten Glasgemälde und Hohlgläser der Sammlung Bremen in Krefeld, Böhlau Graz 1967, S. 39
  2. Eintrag Hans Stillhart auf vitrosearch.ch, abgerufen am 15. Juni 2022
  3. a b c d e f g h Eintrag Ludwig Stillhart auf vitrosearch.ch, abgerufen am 15. Juni 2022
  4. Eintrag Caspar Stillhart auf vitrosearch.ch, abgerufen am 15. Juni 2022
  5. Hans Rott: Die Konstanzer Glasmalerfamilie der Spengler. In: „Badische Heimat“ 13 (1926), S. 78–90.
  6. Weltkunst, 1991, Band 61, S. 1465
  7. Glasmalerei Stadtkirche Zofingen auf ref-kirchen-ag.ch, abgerufen am 15. Juni 2022
  8. Eintrag Germanisches Nationalmuseum auf objektkatalog.gnm.de, abgerufen am 15. Juni 2022
  9. Walther Bremen: Die beiden Wappensdieiben im Rathaus zu Meersburg auf badische-heimat.de, abgerufen am 15. Juni 2022 (pdf)
  10. „Erinnerung an den Abt“, St. Galler Tagblatt vom 11. Mai 2012, abgerufen am 15. Juni 2022