Ludwig von Rockinger

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Ludwig von Rockinger (* 29. Dezember 1824 in Würzburg; † 24. Dezember 1914 in München) war ein deutscher Historiker, Archivar und Rechtshistoriker.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er studierte nach dem Gymnasialabschluss 1843 am (heutigen) Wilhelmsgymnasium München[2] an der Münchener LMU, wo er sich 1855 als Privatdozent habilitierte mit der Arbeit Über Formelbücher vom 13. bis zum 16. Jahrhundert als rechtsgeschichtliche Quellen. Nachdem er als Assessor am Reichsarchiv angestellt worden war, wandte er sich ganz dem Archivwesen zu. An der Universität München erhielt er eine Honorarprofessur für Paläographie und bayrische Geschichte. Er war ab 1856 außerordentliches und ab 1868 ordentliches Mitglied der historischen Klasse der bayrischen Akademie der Wissenschaften. 1871 übertrug ihm die Wiener Akademie die Herausgabe des Schwabenspiegels. 1874 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Wiener Akademie ernannt. Ab 1876 leitete er das Geheime Haus- und Staatsarchiv, und Ende 1888 wurde er dessen Direktor. Von 1880 bis 1886 war er Vorsitzender des Historischen Vereins von Oberbayern.

Er leistete Bedeutendes für die bayrische und pfälzische Geschichte. Er schrieb unter anderem die umfangreiche historische Einleitung zu Gustav von Lerchenfelds Altbayrischen landständischen Freibriefen (1853).

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Quellen und Erörterungen zur bayrischen und deutschen Geschichte (Bd. 7 und 9, 1856–58 und 1863–64)
  • Monumenta boica (Bd. 38–44, 1866–83)
  • Die Pflege der Geschichte durch die Wittelsbacher. München 1880
  • Berthold von Regensburg und Raimund von Peniafort im sogen. Schwabenspiegel. München 1877
  • Der Könige Buch und der sogen. Schwabenspiegel. München 1883
  • Über die Abfassung des kaiserlichen Land- und Lehnrechts. München 1888
  • Über Briefsteller und Formelbücher in Deutschland während des Mittelalters. München 1861

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikisource: Ludwig Rockinger – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. peter-hug.ch
  2. Max Leitschuh: Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in München, 4 Bände. München 1970–1976, Band 4, S. 28