Luftstreitkräfte der Koreanischen Volksarmee

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Luftstreitkräfte der Koreanischen Volksarmee


Flagge der Luftstreitkräfte der Koreanischen Volksarmee
Aufstellung 1945
Staat Korea Nord Nordkorea
Streitkräfte Koreanische Volksarmee
Typ Teilstreitkraft (Luftstreitkräfte)
Stärke ca. 86.000 Soldaten
Führung
Oberbefehlshaber General Ri Pyong-chol

Die Luftstreitkräfte der Koreanischen Volksarmee (조선인민군 항공 및 반항공군, engl.: Korean People's Army Air and Anti-Air Force) sind eine Teilstreitkraft der Demokratischen Volksrepublik Korea.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nordkoreanischen Luftstreitkräfte begannen 1945 als Korean Aviation Society. Sie waren nach dem Vorbild der Fliegerclubs in der Sowjetunion organisiert. 1946 wurde die Gesellschaft zu einer militärischen Organisation und zur Luftfahrtdivision der Koreanischen Volksarmee. Im November 1948 wurde sie zu einer eigenständigen Teilstreitkraft.[1] Die nordkoreanischen Luftstreitkräfte integrierten einen Großteil der ursprünglichen sowjetischen Lufttaktiken sowie die nordkoreanischen Erfahrungen aus den UN-Bombenangriffen während des Koreakrieges.

Die nordkoreanischen Luftstreitkräfte wurden auch im Ausland eingesetzt.[2] Während des Vietnamkriegs wurde ein Jagdgeschwader nach Nordvietnam entsandt.[3] Kim Il-sung soll den nordkoreanischen Piloten gesagt haben, sie sollten „im Krieg kämpfen, als ob der vietnamesische Himmel ihr eigener wäre“.[4]

Am 15. April 1969 schossen MiG-21 der nordkoreanischen Luftstreitkräfte eine Lockheed EC-121 Warning Star in internationalem Luftraum über dem Japanischen Meer ab.[5]

1973 wurde eine nordkoreanische MiG-21-Flotte nach Bir Arida entsandt, um die Verteidigung Südägyptens während des Jom-Kippur-Kriegs zu unterstützen.[6]

In den Jahren 1990 bis 1991 betrieb Nordkorea vier vorgeschobene Luftwaffenstützpunkte in der Nähe der DMZ.

Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 86.000 Mann starken Luftstreitkräfte verfügen Schätzungen zufolge über etwa 650 Kampfflugzeuge. Vom Typ MiG-29 sind 35 vorhanden, darunter etwa zehn der Serie 9.13. Des Weiteren gibt es 46 MiG-23ML, etwa 160 MiG-21PF und PFM, 30 MiG-21bis, etwa 130 F-7 und rund 110 MiG-19 oder deren chinesisches Derivat F-6. Außerdem gibt es rund 50 Frontbomber Iljuschin Il-28 und H-5, 30 Jagdbomber Su-7BMK und 35 Erdkampfflugzeuge Su-25K.

Die Flugabwehr reicht von stationären S-75 Wolchow und deren chinesischen Nachbauten HQ-2 (SA-2) über S-125 Newa (SA-3), einige wenige S-200 Wega (SA-5) bis hin zu mobilen Komplexen 2K11 Krug (SA-4), 2K12 Kub (SA-6). Es gibt einen großen Anteil an tragbaren Flugabwehrsystemen, die von der Strela-2 bis hin zu sämtlichen Versionen der Igla reichen.

Die Luftwaffe ist beispielsweise am Flughafen Ch’ŏngjin stationiert.

Fluggeräte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: 2012[7]

Mikojan-Gurewitsch MiG-29S „Fulcrum“ Serie 9.13

Flugabwehrsysteme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

9K35 „Strela-10“

Militärflugplätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Changjin (mit unterirdischer Kaverne)
  • Chunghwa
  • Hwangju (mit unterirdischer Kaverne)
  • Hwangsuwon-ni
  • Hyesan
  • Hyon-ni (mit unterirdischer Kaverne)
  • Kaech’on (mit unterirdischer Kaverne)
  • Kanch’on
  • Kilchu
  • Koksan (mit unterirdischer Kaverne)
  • Kowon
  • Kwail/Pungchon (mit unterirdischer Kaverne)
  • Militärflugplatz Sungam Ni
  • Mirim
  • Onchon (mit unterirdischer Kaverne, 38° 54′ 30″ N, 125° 14′ 0″ O)
  • Orang
  • Pakhon
  • Panghyon/Naamsi
  • Pukch’ang (mit unterirdischer Kaverne)
  • Pyongyang Sunan International Airport (mit unterirdischer Kaverne)
  • Samjangkol
  • Samjiyon
  • Sondok
  • Sunchon (mit unterirdischer Kaverne)
  • Taechon (mit unterirdischer Kaverne)
  • Taetan (mit unterirdischer Kaverne)
  • Toksan (mit unterirdischer Kaverne)
  • Uiju (mit unterirdischer Kaverne)
  • Wonsan (mit als Autobahntunnel getarnter unterirdischer Kaverne)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Paul M. Edwards: Historical Dictionary of the Korean War. 2. Auflage. Scarecrow Press, 2010, ISBN 978-0-8108-7461-9, S. 151.
  2. Richard Bennett: Missiles and madness. In: Asia Times. 18. August 2006, abgerufen am 13. November 2019 (japanisch).
  3. Franz-Stefan Gady: War of the Dragons: Why North Korea Does Not Trust China. In: The Diplomat. 29. September 2017, abgerufen am 13. November 2019 (englisch).
  4. Caroline Gluck: N Korea admits Vietnam war role July 7, 2001. In: BBC News. 8. März 2008, abgerufen am 13. November 2019 (englisch).
  5. N Korea in 'US spy plane' warning. In: BBC News. 11. Juni 2006, abgerufen am 13. November 2019 (englisch).
  6. Dario Leone: An unknown story from the Yom Kippur war: Israeli F-4s vs North Korean MiG-21s. In: The Aviationist. 24. Juni 2013, abgerufen am 13. November 2019 (englisch).
  7. World Air Forces 2013. (PDF; 4,0 MB) In: Flightglobal Insight. 2013, archiviert vom Original am 16. Dezember 2012; abgerufen am 12. April 2013 (englisch).
  8. https://missilethreat.csis.org/missile/kn-06/