Luhe (Ilmenau)

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Luhe
Luhe

Luhe

Daten
Gewässerkennzahl DE: 5948
Lage Niedersachsen, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Ilmenau → Elbe → Nordsee
Quelle südwestlich von Bispingen
53° 3′ 59″ N, 9° 58′ 44″ O
Quellhöhe 82 m ü. NN
Mündung östlich von Stöckte in die IlmenauKoordinaten: 53° 23′ 4″ N, 10° 12′ 20″ O
53° 23′ 4″ N, 10° 12′ 20″ O
Mündungshöhe m ü. NN
Höhenunterschied 80 m
Sohlgefälle 1,4 ‰
Länge 58,2 km
Einzugsgebiet 476 km²
Linke Nebenflüsse Steinkenhöfen Bach, Brunau, Schwindebach, Luhegraben, Luhekanal, Nordbach, Rotbeck, Triebwerksgraben, Luhekanal, Garlstorfer Aubach, Pattenser Graben
Rechte Nebenflüsse Wittenbach, Lopau, Wetzer Bach, Röndahl, Brümbach, Norbek, Luhekanal, Luhdorfer Pohl
Mittelstädte Winsen (Luhe)
Gemeinden Bispingen, Soderstorf, Oldendorf (Luhe), Salzhausen
Flusslauf der Luhe bei Winsen

Flusslauf der Luhe bei Winsen

Die Luhe/? ist ein Fluss in Nordost-Niedersachsen. Es handelt sich um einen linken Nebenfluss der Ilmenau.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luhequelle bei Timmerloh, Soltau-Deimern

Die Luhe entspringt in Soltau-Deimern in der Lüneburger Heide, hat jedoch von dort keinen oberirdischen Abfluss. Sie tritt endgültig bei Bispingen zutage und mündet bei Stöckte (Stadtteil von Winsen (Luhe)) in die Ilmenau, die nach einem weiteren Verlauf von ca. 3 km in die Elbe mündet. Von Bispingen bis zur Mündung beträgt die Flusslänge 58,2 km.

Nebenflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diagramm der größten Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geologie und Vorzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Luhe entspringt an einem Endmoränenrücken der Lüneburger Heide und durchfließt als Äschengewässer bis Luhmühlen die Geest, wo der Wandel zu einem Potamal (Zone des Tieflandsflusses; Bereich mit wärmerem und sandig-schlammigen Ablagerungen am Boden) geprägten Gewässer einsetzt. Nördlich weitet sich das Luhetal und der Fluss erreicht bei Vierhöfen die Elbmarsch. Zunächst herrscht Talsand vor, unterhalb von Winsen überwiegen Schlick und Flusssand. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Luhe reguliert. Es wurde der Lauf verkürzt und damit die Fließgeschwindigkeit erhöht.

Das Gewässer ist durchschnittlich 7 bis 12 m breit, hat außer in einigen Windungen und hinter Wehrstufen eine Wassertiefe von rund 1,50 m und mäandert stark.

Die mittlere Strömung beträgt ungefähr 4 km/h bei normalem Wasserstand (tidebeeinflusst von der Mündung bis zum Mühlenwehr in Winsen). Nebenflüsse sind Brunau, Schwindebach, Lopau und Garlstorfer Aue. Die Quelle des Schwindebaches ist die zweitgrößte Quelle in Niedersachsen (60 l/s), sie steht seit 1936 unter Naturschutz.

Das gesamte Einzugsgebiet der Luhe ist seit der Jungsteinzeit dicht besiedelt, wovon unter anderem Anlagen wie die Nekropole von Soderstorf und die Oldendorfer Totenstatt zeugen. Auf der Höhe der heutigen Stadt Winsen wurde ein Übergang über die Luhe seit dem 13. Jahrhundert durch das Winsener Schloss kontrolliert.

Wasserqualität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis auf einen kurzen Abschnitt nördlich von Bispingen weist die Luhe eine Wasserqualität der Güteklasse II (mäßig belastet/β-mesosaprob) auf.[1][2]

Fischbesatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Luhe gilt als einer der produktivsten Lachs- und Meerforellen-Flüsse in Deutschland. Der Bestand ist relativ gesichert. In jüngster Zeit ist ein verstärktes Aufkommen der Wollhandkrabben festzustellen.

Befahrungsregeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegen intensiver Nutzung der Luhe durch Freizeitsport und Kanuverleiher erließ der Landkreis Harburg 2002 eine Verordnung unter anderem für die Luhe, ihre Nebengewässer und der zugehörigen Uferbereiche, die den Lebensraum von Pflanzen und Tieren schützen soll. Seitdem ist das Befahren und Betreten der Luhe von der K 20 bei Wetzen bis zum Wehr der Mühle Benthack in Winsen (Luhe), ausschließlich mit Kajaks mit maximal 1 m Breite und 5,50 m Länge, nur tagsüber von 9 bis 18 Uhr und nur in Fließrichtung erlaubt. Vom Wehr der Mühle Benthack bis zur Einmündung in die Ilmenau ist das Befahren ausschließlich mit Kajaks zulässig. Das Betreten der Ufer im angrenzenden EU-Vogelschutzgebiet ist verboten.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Körner, Friedrich Laux: Ein Königreich an der Luhe. Museumsverein für das Fürstentum Lüneburg, Lüneburg 1980, ISBN 3-922616-00-3

„Und du, der Kindheit Fluß, geliebte Luh'!
Laß mich die Hand mit deinem Wasser kühlen!
Wie sonst auf klarem Sande fließest du, -
O könnt' ich wieder mich als Knabe fühlen!“

Johann Peter Eckermann: Die Heimat

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Luhe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gewässergüte Luhe/Süd (Memento vom 10. September 2012 im Webarchiv archive.today)
  2. Gewässergüte Luhe/Nord
  3. Verordnung des Landkreises Harburg zur Regelung des Gemeingebrauches auf den Fließgewässern Este, Seeve und Luhe einschließlich der Zuflüsse und Nebengewässer vom 18. Juni 2002 (PDF)