Luigi Calabresi

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Luigi Calabresi (1970)

Luigi Calabresi (* 14. November 1937 in Rom; † 17. Mai 1972 in Mailand) war ein italienischer Polizeikommissar, der vor seinem Haus Opfer eines Attentats wurde und dabei zwei Schüssen aus einem Revolver erlag.[1]

Mord[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Mord an Calabresi geschah vor dem Hintergrund mehrerer Bombenattentate in Rom und Mailand im Jahre 1969. Während der Ermittlungen wurde der Anarchist Giuseppe Pinelli verhaftet, der später im Gewahrsam der Polizei unter ungeklärten Umständen aus dem Fenster stürzte und verstarb. Giuseppe Pinelli war fälschlicherweise verdächtigt worden. Später stellte sich heraus, dass der Terroranschlag von Rechten durchgeführt worden war. Aus Mangel an Beweisen wurde das Verfahren gegen die Polizeibeamten eingestellt, und es wurde gerichtlich festgestellt, dass Pinellis Sturz ein Unfall gewesen sei.

Calabresi wurde in Teilen der Öffentlichkeit beschuldigt, für den Tod des Pinelli verantwortlich zu sein.[2] Die linke Bewegung Lotta Continua gehörte zu denjenigen, die Calabresi dafür verantwortlich machten.

Die Täter und Anstifter des Mordes an Calabresi wurden erst nach vielen Jahren ermittelt. Als Anstifter des Mordes wurden Adriano Sofri und Giorgio Pietrostefani, als Täter Ovidio Bompressi und Leonardo Marino identifiziert und verurteilt.[3]

Luigi Calabresi erhielt die Goldmedaille der italienischen Republik für zivile Tapferkeit.

Seligsprechungsprozess[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Initiative des Priesters Ennio Innocenti wurde für Luigi Calabrese ein Seligsprechungsprozess eingeleitet. Als zuständiger Diözesanbischof prüft Dionigi Kardinal Tettamanzi seit 2007 das vorgelegte Material.[4] Papst Paul VI. erhob Luigi Calabresi zum ehrwürdigen Diener Gottes.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Biacchessi, Daniele: Il caso Sofri. Cronaca di un’inchiesta, Ed. Riuniti, Rom 1998.
  • Mario Calabresi: Der blaue Cinquecento. Geschichte meiner Familie im Schatten des Terrorismus, SchirmerGraf, München 2008, ISBN 3-86555-052-5, Org.: Spingendo la notte più in là – Storia della mia famiglia e di altre vittime del terrorismo, Mondadori, Mailand 2007, ISBN 88-04-56842-9.
  • Gemma Capra; Luciano Garibaldi: Mio marito. Il commissario Calabresi : il diario segreto della moglie, dopo 17 anni di silenzio. Turin : Paoline, 1990
  • Casamassima, Pino: Il libro nero delle brigate rosse, Newton-Compton Verlag, Rom 2007, ISBN 978-88-541-1085-4.
  • Aldo Cazzullo: Il caso Sofri. Dalla condanna alla „tregua civile“, Mondadori, Mailand 2004.
  • Giannuli, Aldo: Bombe a inchiostro. Luci e ombre della Controinformazione tra il '68 e gli anni di piombo, BUR, Mailand 2008. S. 102–195.
  • Marino, Leonardo: La verità di piombo. Io, Sofri e gli altri, Ed. Ares, Mailand 1992.
  • Presidenza della Repubblica: Per le vittime del terrorismo nell’Italia repubblicana. Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato, Rom 2008, S. 239., ISBN 978-88-240-2868-4.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.quirinale.it/Comunicati/Comunicato.asp?id=35836
  2. Artikel im Spiegel (Memento vom 23. Oktober 2016 im Internet Archive)
  3. Archivierte Kopie (Memento vom 19. Mai 2009 im Internet Archive)
  4. repubblica.it: Nulla osta per la beatificazione di Calabresi Il materiale all’esame di Tettamanzi
  5. http://www.santiebeati.it/dettaglio/94632