Luise Kraatz

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Das Bild zeigt Luise Kraatz in einer frontalen Nahaufnahme vor schwarzem Hintergrund. Sie trägt ein weißes Oberteil, ein schwarzes Jackett und Perlenohrringe, hat ihre Augen auf den Betrachter gerichtet und ein leichtes Lächeln aufgesetzt. Ihr blondes Haar ist nach hinten frisiert, liegt aber weitgehend unbeleuchtet im Dunkeln.
Luise Kraatz beim Finale des Paul Hunter Classic 2018

Luise Kraatz (* 5. Februar 1990 im heutigen Mecklenburg-Vorpommern) ist eine deutsche Snookerschiedsrichterin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kraatz wurde 1990, wenige Monate vor der deutschen Wiedervereinigung, im heutigen Mecklenburg-Vorpommern geboren. Später zog sie nach Berlin. Ihr Studium beendete sie mit einem Master in International Business Science. Ende der 2000er-Jahre begann sie in Berlin-Kreuzberg zunächst selbst Snooker zu spielen. Nur wenig später leitete sie als Schiedsrichtern ihre erste Partien, nach eigener Angabe, um zunächst die Snooker-Regeln besser zu verstehen.[1] Als Spielerin trat sie für die Billard Freunde Berlin in zwei Partien der 1. Bundesliga Snooker 2010/11 an.[2] 2011 und 2013 nahm sie auch an der deutschen Meisterschaft der Frauen teil, schied aber jeweils in der Gruppenphase aus.[3] Mitte der 2010er-Jahre lebte sie in Nürnberg.[4] In der Saison 2014/15 wurde sie für den SSC Fürth bayerische Staatsmeisterin der Frauen.[5] Nach und nach konzentrierte sie sich aber immer auf die Rolle der Schiedsrichterin.[1]

Beim Paul Hunter Classic 2014 hatte sie ihren ersten Einsatz bei einem Profiturnier. Dort spielte Aditya Mehta in der erst dritten von ihr geleiteten Profipartie ein offiziell anerkanntes Maximum Break.[6] Stand Dezember 2022 leitete Kraatz insgesamt drei solcher Partien mit einem offiziell anerkannten 147er.[7] Nur wenige Jahre später wurde sie regelmäßig von World Snooker für Profiturniere angefragt.[1] Damit gelang ihr nach und nach ein schneller Aufstieg in die Riege der führenden Snookerschiedsrichter.[8] Da Snookerschiedsrichter mehr schlecht als recht verdienen, arbeitete Kraatz zeitweise zusätzlich in einem Supermarkt, um ihren Lebensunterhalt verdienen zu können. Um ihre Karriere fördern zu können, zog sie in die Nähe von Manchester,[1] in St Helens[9] in Merseyside. Sie gehört zu den von der English Partnership for Snooker and Billiards offiziell anerkannten englischen Schiedsrichtern[10] und leitet mitunter auch Partien im englischen Amateursnooker.[11] Auch bei internationalen Amateurturnieren kam sie zum Einsatz.[12]

Beim Paul Hunter Classic 2018 leitete sie erstmals das Endspiel eines Profiturnieres. Kurz davor war sie aus einem Mutterschaftsurlaub nach der Geburt ihres ersten Kindes zurückgekommen, auch danach pausierte sie zeitweise, um sich um ihre Kinder zu kümmern.[9] In den nächsten Jahren schiedsrichterte sie unter anderem die Finalspiele der World Seniors Championship 2019 und der WSF Junior Championship 2022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Luise Kraatz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Julian Graeber: Snooker-Schiedsrichterin Luise Kraatz: Verheiratet mit dem Tisch. In: tagesspiegel.de. Tagesspiegel, 4. Februar 2017, abgerufen am 23. Dezember 2022.
  2. Spielergebnisse – Spielerliste. In: portal.billardarea.de, BillardArea. Deutsche Billard-Union, 2011, abgerufen am 23. Dezember 2022 (englisch).
  3. Ron Florax: Luise Kraatz – Season 2011-2012 – Non-professional Results. In: cuetracker.net. CueTracker, abgerufen am 23. Dezember 2022 (englisch).
    Ron Florax: Luise Kraatz – Season 2013-2014 – Non-professional Results. In: cuetracker.net. CueTracker, abgerufen am 23. Dezember 2022 (englisch).
  4. Hector Nunns: Russian Roulette Sees Ref Luise Put On Masterclass. In: inside-snooker.com. Inside Snooker, 8. Februar 2015, abgerufen am 23. Dezember 2022 (englisch).
  5. Erfolgsgeschichte. In: sscfuerth.de. SSC Fürth, 2022, abgerufen am 23. Dezember 2022.
  6. Matt Huart: Magic Max For India’s Mehta. In: prosnookerblog.com. Pro Snooker Blog, 22. August 2014, abgerufen am 23. Dezember 2022 (englisch).
  7. 147 Breaks. In: wpbsa.com. World Professional Billiards & Snooker Association, abgerufen am 23. Dezember 2022 (englisch).
  8. Frank B. Halfar: Thursday at the Tempodrom, Whispers of a Tom Ford Triumph? In: snookerhq.com. SnookerHQ, 3. Februar 2017, abgerufen am 23. Dezember 2022 (englisch).
  9. a b Other Referees. In: wst.tv. World Snooker, abgerufen am 23. Dezember 2022 (englisch).
  10. Officials. In: epsb.co.uk. English Partnership for Snooker and Billiards, 2022, abgerufen am 23. Dezember 2022 (englisch).
  11. Adam Brown: Baizewatch: England defend Raeburn Shield. In: liverpoolecho.co.uk. Liverpool Echo, 29. März 2017, abgerufen am 23. Dezember 2022 (englisch).
    Simon Smedley: Masters of the baize... In: oldham-chronicle.co.uk. Oldham Evening Chronicle, 15. Februar 2017, abgerufen am 23. Dezember 2022 (englisch).
  12. Dariusz Goral: EBSA Team Snooker Championship – 4th to 11th June 2016 – Vilnius/Lithuania: Referees List. In: esnooker.pl. European Billiards & Snooker Association, 2016, abgerufen am 23. Dezember 2022 (englisch).