Lumen naturale

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Lumen naturale (lateinisch für: das natürliche Licht)[1] ist eine auf die antike Lichtmetaphysik zurückgehende Bezeichnung für das endliche Erkenntnisvermögen des Menschen im Gegensatz zum übernatürlichen, göttlichen Licht (lumen supranaturale). Das lumen naturale „erleuchtet“ nur die elementaren logischen und empirischen Wahrheiten, aber der Mensch kann nur durch Offenbarung zu einer höheren Erkenntnis gelangen. Zuerst hat wohl Cicero den Ausdruck in seinen Gesprächen in Tusculum verwendet, er nannte es lumen naturae.[2] Für Augustin ist das Wort Gottes das eigentliche wahre Licht, das den ganzen Menschen erleuchtet. Das lumen naturale ist im christlichen Glauben von Gott gegeben.[3] Im Gegensatz dazu ist das lumen naturale nach René Descartes eine angeborene Eigenschaft des Menschen, die Wahrheit intuitiv zu erkennen[4] und damit die Vernunft.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lumen naturale. In: Metzler Lexikon der Philosophie, spektrum.de. 2008, abgerufen am 18. April 2024.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lumen naturale – Definition und Synonyme. In: Wörterbuch Deutsch. Abgerufen am 23. März 2020.
  2. Rene Descartes: Die Prinzipien der Philosophie: Lateinisch-Deutsch. Felix Meiner Verlag, 2007, ISBN 978-3-7873-2041-7 (google.de).
  3. Über die Fähigkeit menschlicher Erkenntnis bei Thomas von Aquin anhand seiner Schrift Expositio super librum Boethii De trinitate. Abgerufen am 23. März 2020.
  4. Descartes, René. In: Rudolf Eisler: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912; Digitalisat. zeno.org.
  5. Richard Toellner: Zum Begriff der Autorität in der Medizin der Renaissance. In: Rudolf Schmitz, Gundolf Keil (Hrsg.): Humanismus und Medizin. Weinheim 1984, ISBN 3-527-17011-1, S. 159–179, hier: S. 168 (= Deutsche Forschungsgemeinschaft: Mitteilungen der Kommission für Humanismusforschung, Band 11).