Lungern-Schönbüel

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Lungern-Schönbüel ist eine Bergregion und ganzjähriges Ausflugsziel auf 2011 m ü. M. in der Gemeinde Lungern im Kanton Obwalden.

Situation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bergstation Turren der Luftseilbahn

Lungern Schönbüel liegt oberhalb der Gemeinde Lungern, unterhalb des Höch Gumme (2205 m ü. M.). Vom Lungerer Ortsteil Obsee (703 m ü. M.) führt die Luftseilbahn Lungern-Turren-Bahn mit einer Grossraumkabine für 41 Personen bis Turren auf 1562 m ü. M. Von dort führt ein Weg vorbei an der Alp Breitenfeld (1764 m ü. M.) bis Schönbüel auf 2011 m ü. M. Das Berggebiet bietet eine gute Aussicht ins Obwaldner Tal sowie auch nach Süden ins Berner Oberland auf Eiger, Mönch und Jungfrau.[1]

Im Sommer gibt es viele Wandermöglichkeiten, insbesondere ist Lungern Schönbüel der Start- bzw. Endpunkt des Höhenwanderwegs zum bzw. vom Brienzer Rothorn. Es werden Rundreisen inklusive der Fahrt mit der Brienzer Rothornbahn und der Zentralbahn von Brienz über den Brünig nach Lungern angeboten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Seilbahn von Lungern Obsee bis Turren wurde 1960 gebaut. Es handelte sich um eine Anlage nach dem System Bell/Wallmannsberger. Ende der 1990er-Jahre wurde die Bahn erneuert. Die Auslastung war jedoch zu gering und so ging der Bahnbetrieb in Konkurs, obwohl die Gemeinde Lungern mehrfach Geld in die Bahnen investiert hatte. 2001 kaufte Paul Niederberger, früherer Geschäftsführer der Beckenried-Klewenalp-Bahn, aus der Liquidationsmasse die Kabinenbahn, die Berggasthäuser und die Skilifte und führte den Namen «Panoramawelt Lungern-Schönbüel» ein.[1] Auf Schönbüel betrieb die Panoramawelt Lungern Schönbüel zu dieser Zeit ein Berggasthaus mit einem singenden Kuhstall und das Turrenbeizli mit Adlerhorstbar. Zur Übernachtung standen die zwei Berggasthäuser auf Lungern-Schönbüel sowie Ferienwohnungen und ein Lagerhaus bei Turren zur Verfügung.

Im Jahr 2007 musste auch die Panoramawelt Konkurs anmelden.[2] Mittels einer Nachlassstundung konnte der Betrieb weitergeführt werden. Ende Januar 2012 knickte ein Mast der Sesselbahn Turren-Schönbüel ein. Es wurde zunächst angenommen, dass der Druck grosser Schneemassen und ein zu warmer Boden die Ursache für den Schaden waren. Bei den Ermittlungen stellte sich jedoch heraus, dass das Fundament des Mastes nicht sachgerecht gebaut worden war.[3] Die Sesselbahn konnte trotz des fehlenden Mastes mit einem Viertel der einstigen Kapazität weiter betrieben werden.

Zum Start der Wintersaison am 22. Dezember 2012 stellte die Panoramawelt den Skibetrieb ein.[4] Es wurde der Abbau der Skilifte Schönbüel–Höch Gumme und Schönbüel–Arnifirst beschlossen.[5] Im März 2013 verfügte das Bundesamt für Verkehr (BAV) eine Stilllegung der Bahnen, da das Unternehmen wiederholt gegen die gesetzliche Sorgfaltspflicht und Vorgaben der Betriebsbewilligung verstossen hatte.[6] Im Mai 2013 wurde bekannt, dass die Bergbahnen nicht mehr weiter betrieben werden.[7] Die Bahnen standen danach zum Verkauf[8] und gingen im Juli 2015, kurz vor der endgültigen Stilllegung, an die neugegründete Lungern-Turren-Bahn AG des Obwaldner Unternehmers Theo Breisacher, der die Bahn modernisierte und zum Mai 2016 wieder eröffnete. Gleichzeitig wurde ein neues Gebäude an der Talstation mit Verwaltungsräumen und Wohnungen gebaut. Die 4er-Sesselbahn von Turren nach Schönbüel und die Skilifte auf Schönbüel wurden abgebaut.[9][10] Anfang Mai 2016 nahm die Luftseilbahn Lungern-Turren-Bahn den Betrieb auf.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Einmalige Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau@1@2Vorlage:Toter Link/www.onz.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Artikel der ONZ Obwalden und Nidwalden vom 15. Juli 2011
  2. Ist Lungern-Schönbüel am Ende?, Artikel der Neuen Obwaldner Zeitung vom 15. April 2012
  3. Mast knickte, weil beim Bau geschlampt wurde, Artikel der Neuen Obwaldner Zeitung vom 19. Oktober 2012
  4. Schönbüel setzt auf Sommer, Artikel der Neuen Obwaldner Zeitung vom 2. Dezember 2012
  5. Statt Skifahrer kommen Express-Touristen, Artikel der Zentralschweiz am Sonntag vom 13. Januar 2013
  6. «Das ist ein herber Verlust», Artikel der Neuen Obwaldner Zeitung vom 28. März 2013
  7. «Für mich ist jetzt fertig», Artikel der Neuen Obwaldner Zeitung vom 7. Mai 2013
  8. Für 4 Millionen Franken zu verkaufen, Artikel der Neuen Obwaldner Zeitung vom 11. Mai 2013
  9. Erich Aschwanden: Einheimischer Investor rettet Lungern-Schönbühl. Tourismus. In: Neue Zürcher Zeitung. 24. Juli 2015, abgerufen am 25. Juli 2015.
  10. Obwaldner Investor rettet Lungern-Schönbüel (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.obwaldnerzeitung.ch, Neue Obwaldner Zeitung, 24. Juli 2015
  11. Ausflugsbahn nimmt wieder Fahrt auf, Neue Obwaldner Zeitung Online, 1. Mai 2016

Koordinaten: 46° 47′ 15,8″ N, 8° 5′ 55,7″ O; CH1903: 650408 / 182051