Luxusweibchen (1925)

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Film
Titel Luxusweibchen
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1925
Länge ca. 87 Minuten
Stab
Regie Erich Schönfelder
Drehbuch Helmuth Ortmann
Ola Alsen
Produktion Richard Eichberg
Kamera Heinrich Gärtner
Besetzung

Luxusweibchen ist eine deutsche Stummfilmkomödie aus dem Jahre 1925 von Erich Schönfelder mit Lee Parry, Hans Albers Olaf Fjord und Lia Eibenschütz in den Hauptrollen. Der Geschichte liegt der Roman Der Fall Moser von Ola Alsen, die auch am Drehbuch beteiligt gewesen war, zugrunde.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Harriet von Randow ist die verschwendungssüchtige Gattin von Kurt. Sie liebt die großen Feste und das Tragen prachtvoller Kleider, die gesellschaftliche Präsenz in Saus und Braus ist ihr sehr wichtig. Kurt hat, um das Leben seines Luxusweibchen finanzieren zu können, finanziell hochriskante Transaktionen getätigt und ist überdies auch noch der Spielsucht verfallen. Als Harriet erfährt, wie es um die häuslichen Finanzen steht und dass ein Ruin kaum mehr abwendbar ist, versucht sie zu retten, was zu retten ist und versilbert ihr restliches Vermögen in Gestalt von Schmuck und anderen Wertsachen. Doch es ist bereits zu spät, und Gatte Kurt will trotz dem Damoklesschwert, das über dem Ehepaar schwebt, auch weiterhin nicht von seinen Gewohnheiten lassen. Er fälscht sogar einen Wechsel. Als dies auffliegt, macht er sich eiligst aus dem Staub. Harriet hat bereits zuvor begriffen, dass es mit diesem Mann keine Zukunft gibt und sieht ein, dass sie es mit ehrlicher Arbeit versuchen muss.

Ihr erster Versuch, als Erzieherin zweier verwahrloster Töchter eines Bankiers zu reüssieren, ist von wenig Erfolg gekrönt. Erst als sie im Modehaus von Wolfgang Rainer, wo sie einst ihre teuren Kleider bezogen hatte, auftaucht, ändert sich Harriets Schicksal. Herr Rainer erweist sich als äußerst freundlich und ist gern bereit, seiner einst besten Kundin unter die Arme zu greifen, in dem er ihr einen Posten als seine rechte Hand verschafft. Bald verstehen sich die beiden auch zwischenmenschlich sehr gut, und aus dem verheirateten Wolfgang und Harriet wird ein Paar. Auch Rainers Gattin ist ein Luxusweibchen, und die findet wiederum ausgerechnet mit dem Pleitier Kurt zusammen. Rainer ist nicht unglücklich, seine Frau loszuwerden, hatte sie doch mit ihrer Verschwendungssucht das Modehaus an den Rand des Ruins geführt. Durch Harriets Tüchtigkeit kann eine Pleite abgewendet werden, und zwei neue Paare haben sich gefunden.

Produktionsnotizen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luxusweibchen entstand im Frühjahr 1925 und passierte die Filmzensur am 18. April desselben Jahres. Die Uraufführung fand zwei Tage später in Berlins Marmorhaus statt. Der Sechsakter besaß eine Länge von 2179 Meter.

Jacques Rotmil und Siegfried Wroblewsky gestaltete die Filmbauten.

Produzent Richard Eichberg, der auch die künstlerische Oberleitung innehatte, war mit der Hauptdarstellerin Lee Parry verheiratet.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiens Kino-Journal meinte: „Viele köstlich dem wirklichen Leben abgelauschte Episodenfiguren geben dieser durchaus geschmackvoll inszenierten Angelegenheit ein lebhaftes Brio.“[1]

Der Filmbote konstatierte knapp: „Sehr gut und lustig inszeniert, prachtvolle Aufnahmen in Wien und Mönichkirchen“.[2]

Die sozialistische Arbeiter Zeitung ließ hingegen kein gutes Haar an der realitätsfernen Story. Dort heißt es: „Diese immer mit unendlicher Salbung vorgetragene alte Geschichte ist hier nichts weniger als glaubhaft, und psychologisch gar nicht folgerichtig; Lee Parry ist … als verschwenderisches „Luxusweibchen“ ebenso unbedeutend und ausdruckslos wie später als veredelte Frau. (…) Lia Eibenschütz steht in dieser reichlich langweiligen, viereckigen Geschichte auf ganz falschem Posten. (…) Die Regie ist recht oberflächlich und schlägt ein viel zu schleppendes Tempo ein. Außerdem ist sie schlampig. Da sieht man bei Autofahrten durch das rückwärtige Fenster Berliner Ansichten, vorn Wiener Straßenbilder …“[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Luxusweibchen“. In: Das Kino-Journal. Offizielles Organ des Bundes österreichischer(/der österreichischen) Lichtspiel-Theater, der Landes-Fachverbände und der Sektion Niederösterreich-Land / Das Kino-Journal. Offizielles Organ des Zentralverbandes der österreichischen Lichtspiel-Theater und sämtlicher Landes-Fachverbände / Das Kino-Journal. Offizielles Organ des Bundes der Wiener Lichtspieltheater und sämtlicher Landes-Fachverbände / Das Kino-Journal. (Vorläufiges) Mitteilungsblatt der Außenstelle Wien der Reichsfilmkammer, 30. Mai 1925, S. 14 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dkj
  2. „Luxusweibchen“. In: Der Filmbote. Zeitschrift für alle Zweige der Kinematographie, 30. Mai 1925, S. 18 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/fib
  3. „Luxusweibchen“. In: Arbeiter-Zeitung, 18. Juli 1925, S. 10 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze