Mäder

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Mäder
Wappen Österreichkarte
Wappen von Mäder
Mäder (Österreich)
Mäder (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Vorarlberg
Politischer Bezirk: Feldkirch
Kfz-Kennzeichen: FK
Fläche: 3,39 km²
Koordinaten: 47° 21′ N, 9° 37′ OKoordinaten: 47° 21′ 0″ N, 9° 37′ 0″ O
Höhe: 414 m ü. A.
Einwohner: 4.183 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 1235 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6841
Vorwahl: 05523
Gemeindekennziffer: 8 04 12
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Alte Schulstr. 7
6841 Mäder
Website: www.maeder.at
Politik
Bürgermeister: Daniel Schuster (ÖVP)
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020)
(24 Mitglieder)
17
4
3
17 
Insgesamt 24 Sitze
Lage von Mäder im Bezirk Feldkirch
Lage der Gemeinde Mäder im Bezirk Feldkirch (anklickbare Karte)AltachDünsDünserbergFeldkirchFrastanzFraxernGöfisGötzisKlausKoblachLaternsMäderMeiningenRankweilRönsRöthisSatteinsSchlinsSchnifisSulzÜbersaxenViktorsbergWeilerZwischenwasserVorarlberg
Lage der Gemeinde Mäder im Bezirk Feldkirch (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Luftbildansicht der Gemeinde Mäder von Osten
Luftbildansicht der Gemeinde Mäder von Osten
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Gemeindeamt Mäder
Wandbild am Gemeindeamt in Mäder
Römisch-katholische Pfarrkirche „Hl. Bartholomäus“
Johann-Josef-Ender-Saal
Denkmalgeschütztes Haus in der Reichshofstraße

Mäder ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Feldkirch mit 4183 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mäder liegt im Vorarlberger Rheintal, direkt nördlich des Kummenbergs und 16 km südlich des Bodenseeufers, unmittelbar am östlichen Ufer des Alpenrheins und ist damit eine Grenzgemeinde zur Schweiz. Das Ortszentrum befindet sich auf einer Höhe von 414 m ü. A. Das gesamte Gemeindegebiet liegt in der Rheintalebene, es gibt keine bedeutenden natürlichen Erhöhungen.

Ausdehnung des Gemeindegebiets[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Norden nach Süden erstreckt sich das Gemeindegebiet über 2,7 km, von Westen nach Osten über 2,9 km. Im Westen wird Mäder vom Rhein begrenzt und im Osten vom Egelseegraben. Die nördliche Grenze ist eine gerade Linie ohne topologischen Hintergrund, die südliche Grenze verläuft ebenfalls willkürlich, über manche Strecken entlang einer Straße und im Gebiet der Siedlungen Neuburg und Kutzen zum Teil quer durch bestehende Wohnhäuser.

Mit einem Gemeindegebiet von 3,39 km² und einer Bevölkerungsdichte von 1235 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Mäder nicht nur flächenmäßig die siebtkleinste, sondern auch die am dichtesten besiedelte Gemeinde Vorarlbergs.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altach
Oberriet Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Koblach Götzis

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Alpenrheintal ist eine für die Alpen untypische, mit jungem Lockergestein gefüllte, mehrere hundert Meter tiefe Felswanne. Vor 14.000 Jahren war diese Wanne noch mit Wasser gefüllt und damit ein Teil des Bodensees, wurde dann aber nach und nach mit Sedimenten des Rheines und seiner Nebenflüsse, vor allem der Ill und Frutz, aufgefüllt, sodass vor etwa 4000 Jahren das Rheindelta bis nach Lustenau vorgedrungen und das Gebiet von Mäder verlandet war.[1] Der Boden in Mäder ist daher ein typischer Alluvialboden aus grobem bis feinem Schwemmmaterial.[2]

Naturschutzgebiete und Naturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine ehemalige Kiesgrube in der Nordecke des Gemeindegebiets wurde 1976 als Sandgrube Mäder unter Landschaftsschutz gestellt. Sie bietet dem gefährdeten Sanddorn sowie einer kleinen Population des Teichfrosches eine Heimat und dient durchziehenden Wasservögeln als Rastplatz.[3]

Eine Silberpappel, eine Stieleiche und eine Silberweide im Gemeindegebiet Mäders sind als Naturdenkmal ausgewiesen und stehen daher unter besonderem Schutz.[4]

3D-Modell der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das KairosInstitut für Wirkungsforschung und Entwicklung, Bregenz hat ein neues Werkzeug zur Darstellung von Raumplanung entwickelt. Mäder ist Pilotprojekt: Nach Landesdaten von Laserscans via Flugzeug wurde ein 3D-Modell der Landschaft im Maßstab 1:1000 3D-gedruckt, das auch alle Häuser plastisch darstellt. Auf das weiße Modell können von oben etwa ein mehrfärbiger Flächenwidmungsplan oder ein historisches Luftbild projiziert werden. Auch Kartographie-Laien sollen so eine gute Anschauung gewinnen.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mäder gehörte im Mittelalter zum Reichshof Kriessern und wurde erstmals 1294 urkundlich als „in den Mederen“ erwähnt. 1513 kam das Gebiet an Österreich. Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus.

Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Bis 1806 war Mäder dem Gericht Rankweil-Sulz in der Herrschaft Feldkirch eingegliedert. Mäder wurde wiederholt von Überschwemmungen durch den Rhein heimgesucht: So kam es im Rheintal am 15. Juni, 2. Juli und 28. August 1817 zu Überschwemmungen. Besonders am 28. August waren zahlreiche Dammbrüche zu verzeichnen. Auf Vorarlberger Seite durchbrach der Rhein bei Ruggell, Bangs, Meiningen, zwischen Koblach und Mäder, bei Brugg und in Gaißau die Dämme und verursachte auf beiden Talseiten große Schäden.[6] 1824 ritt Ortsvorsteher Johann Josef Ender nach Wien und erreichte die Übernahme der Maßnahmen zur Rheinregulierung und den Bau der Dämme durch den Staat.

Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Mäder seit dessen Gründung 1861. 1892 wurde die Internationale Rheinregulierung per Staatsvertrag beschlossen und in den Folgejahren umgesetzt. Der Ort war nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ausländeranteil lag 2020 bei 13,27 %.

Die Bevölkerungszahl wächst stark, da sowohl Wanderungsbilanz als auch Geburtenbilanz positiv sind.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Mäder
  • Pfarrkirche Mäder hl. Bartholomäus
  • Gemeindeamt Mäder
  • J.J.Ender-Saal: Dieser 1994 nach Plänen von Baumschlager-Eberle erbaute Saal ist benannt nach dem Mäderer Vorsteher Johann Josef Ender, der 1824 die Übernahme der Rheinwuhrung durch den Staat erreichte.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Ort gab es im Jahr 2020 280 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft.

Der Handel stellt einen bedeutenden Wirtschaftssektor dar, rund 26 % der Betriebe sind dieser Branche zugeordnet, wo etwa 23 % der Beschäftigten im Ort tätig sind.[8]

Erwerbstätige gab es 2.259 (von 4.026, Stand 2017). Der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen an der Gesamtfläche liegt bei 37,9 %.

Energie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mäder gehört zu den 24 Gemeinden in Österreich (Stand 2019), die mit der höchsten Auszeichnung des e5-Gemeinden Energieprojekts ausgezeichnet wurden. Das e5-Gemeinde-Projekt soll die Umsetzung einer modernen Energie- und Klimapolitik auf Gemeindeebene fördern.[9]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mäder besitzt keinen Bahnhof, ist aber gut mit Buslinien des Landbus Unterland und des Ortsbus amKumma bedient. Es existiert eine Straßenverbindung über den Rhein in die Schweiz, die vor allem von Pendlern und Urlaubern gewählt wird.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Ort gibt es (Stand Jänner 2020) 382 Schülerinnen und Schüler. Es existieren eine Neue Mittelschule mit ökologischem Schwerpunkt, eine Volksschule, zwei Kindergärten und zwei Kleinkindbetreuungen.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeindevertretung von Mäder besteht aus 24 Mitgliedern. Nach der Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahl 2020 setzt sich diese aus 17 Mandataren der ÖVP Mäder und Parteifreien, 4 Mandataren der NEOS und 3 Mandataren der FPÖ und Parteiunabhängigen zusammen.[10]

Bürgermeister der Gemeinde ist Daniel Schuster von der ÖVP, der am 22. März 2024 den Langzeitbürgermeister Rainer Siegele ablöste.[11]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Albert Gisinger (1919–2003), Altbürgermeister
  • Adolf Vallaster (* 1940), Dialektautor

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mäder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. J. Georg Friebe: Landschaftsgeschichte und Landschaftswandel im Vorarlberger Rheintal. In: R. Alge (Hrsg.): Naturmonographie Gsieg – Obere Mähder (= Vorarlberger Naturschau – Forschen und Entdecken). Nr. 6. Dornbirn 1999, S. 29–34 (zobodat.at [PDF; 262 kB; abgerufen am 30. Juli 2017]).
  2. Arge Vegetationsökologie und Landschaftsplanung: Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg, Gemeinde Mäder. 18. Juni 2020, Allgemeine Angaben zur Gemeinde, S. 8 (vorarlberg.at [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 2. Oktober 2020]).
  3. Arge Vegetationsökologie und Landschaftsplanung: Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg, Gemeinde Mäder. 18. Juni 2020, Landschaftsschutzgebiet Sandgrube Mäder (Biotop 41202), S. 13 f. (vorarlberg.at [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 2. Oktober 2020]).
  4. Arge Vegetationsökologie und Landschaftsplanung: Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg, Gemeinde Mäder. 18. Juni 2020, Was wurde bisher getan?, S. 22 (vorarlberg.at [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 2. Oktober 2020]).
  5. Flächenwidmungspläne erobern dritte Dimension orf.at, 15. August 2020, abgerufen 15. August 2020.
  6. Wolfgang Scheffknecht: Rheinüberschwemmungen. In: Vorarlberg-Chronik. Land Vorarlberg, 2005, abgerufen am 2. Mai 2019.
  7. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Mäder, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Abgerufen am 30. März 2019.
  8. Statistik Austria (2017): Abgestimmte Erwerbsstatistik 2017 mit Stichtag 31.10., Gebietsstand 2019. Erstellt am: 17. Juli 2019
  9. e5-Gemeinden in Österreich Stand März 2019
  10. Gemeindevertretungswahlen Vorarlberg 2020. ORF, abgerufen am 14. September 2020.
  11. Nach drei Jahrzehnten: Wechsel an der Spitze in Mäder. ORF Vorarlberg, 23. März 2024, abgerufen am 23. März 2024.