Märchenbilder (Schumann)

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Die Märchenbilder für Klavier und Viola op. 113 sind eine Komposition von Robert Schumann.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Werk geht wahrscheinlich auf das vierteilige Gedicht Märchenbilder zurück, das der Berliner Dichter Louis du Rieux am 19. Februar 1851 an Schumann sandte, verbunden mit der Bitte, die Verse als Vorbild für eine „Sonate“ zu wählen. Schumanns Reaktion fiel positiv aus, schon am 21. Februar antwortete er dem Dichter, er möge ihm „mehr schicken“, was aber unterblieb.[1]

Die Komposition entstand kurz darauf, zwischen dem 1. und 4. März 1851,[2] und erschien im Juni/Juli 1852 bei dem Kasseler Verlag Carl Luckhardt, der bereits Schumanns Fantasiestücke op. 73 und seine Fünf Stücke im Volkston op. 102 verlegt hatte.

Die Uraufführung fand am 12. November 1853 im Rahmen einer Soiree Clara Schumanns im Saal des Hotels „Zum goldenen Stern“ am Bonner Marktplatz statt. Den Violapart spielte Wilhelm Joseph von Wasielewski, der Widmungempfänger des Werks und spätere Biograph Schumanns.

Der Zyklus, bestehend aus vier lyrischen Charakterstücken, stellt eine der wenigen Originalkompositionen für die Besetzung Viola und Klavier dar.

Satzbezeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nicht schnell
    3/4-Takt, Tonart: d-Moll
  2. Lebhaft
    2/4-Takt, Tonart: F-Dur
  3. Rasch
    2/4-Takt, Tonart: d-Moll
  4. Langsam, mit melancholischem Ausdruck
    3/8-Takt, Tonart: D-Dur

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Margit L. McCorkle, Robert Schumann. Thematisch-Bibliographisches Werkverzeichnis, München 2003, S. 160
  • Klaus Martin Kopitz und Torsten Oltrogge, Ein Dichter namens Louis du Rieux und Schumanns „Märchenbilder“ op. 113. Annäherungen an einen geheimnisvollen Verehrer des Komponisten, in: Denkströme. Journal der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, Heft 11, 2013, S. 112–140, klaus-martin-kopitz.de (PDF; 376 kB)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Korrespondenten in Berlin 1832 bis 1883, hrsg. von Klaus Martin Kopitz, Eva Katharina Klein und Thomas Synofzik (= Schumann-Briefedition, Serie II, Band 17), Köln 2015, S. 139–144
  2. Robert Schumann, Tagebücher, Band 3, hrsg. von Gerd Nauhaus, Leipzig 1982, S. 554–556