MEOS Interkulturelle Dienste

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MEOS Interkulturelle Dienste
(MEOS)
Logo
Rechtsform Verein
Gründung 1963
Sitz Zürich
Zweck christliche Arbeit unter Asylsuchenden und Fremdsprachigen
Vorsitz Gotthard Sagmeister (Präsident), Martin Brütsch, Ernst Berger, Martin Bracher, Niklaus Meier (Beisitz ohne Stimmrecht)
Website www.meos.ch

MEOS Interkulturelle Dienste (bis 2013: MEOS Svizzera) arbeitet seit 1963 auf evangelikal-christlicher Basis in der Missionsarbeit unter Asylsuchenden und Fremdsprachigen in der Schweiz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

MEOS Interkulturelle Dienste wurde am 3. Dezember 1963 als Verein von Fürsprecher Fritz von Steiger (Vereinspräsident), Prediger E. Scholl (Vizepräsident) und Karl F. Grieder (Missionsleiter) gegründet. Ihr Auftrag war zu Beginn, unter den italienischen Gastarbeitern "die Liebe Gottes bekannt zu machen". MEOS Interkulturelle Dienste, ursprünglich «Missione Evangelica per gli Operai Stranieri in Svizzera» (Evangelische Mission unter ausländischen Gastarbeitern in der Schweiz) steht heute für «Evangelische Mission unter Ausländern in der Schweiz».

Im Frühling 1964 konnte mit Gerhard Jack-Spanu der erste Missionar für diese Volksgruppe angestellt werden. 1965 folgte Enos Manelli als zweiter Mitarbeiter unter Italienern. Bald kam der Einsatz unter Spaniern, Portugiesen, Griechen, Jugoslawen und Türken dazu. 1966 wurde Peter Hausammann als dritter und 1967 Ladislau Aranyi als vierter Ausländermissionar angestellt. Bis 1975 entwickelte sich die Arbeit weiter, so dass elf Mitarbeiter bei MEOS Svizzera tätig waren. Im 2011 sind 11 Ausländermissionare unter verschiedenen Sprachgruppen und Asylbewerbern allgemein tätig. Daneben gab es auch drei so genannte „assoziierte“ Mitarbeiter.

1964 wurde die Schriften- und Schallplattenmission (heute MEOS Medien, ein eigenständiger Verein) in ca. vierzig Sprachen gestartet. Heute umfasst das Sortiment Bibeln, Bücher, Schriften, CDs und DVDs in über 110 Sprachen.

1965 führte der Verein die erste Kalenderaktion durch. Es konnten 800 italienische und 400 spanische Tages-Abreisskalender verteilt werden.[1] Für das Jahr 2011 wurden verschiedene Formen von Kalendern in ca. 30 Sprachen angeboten.[2]

1979 war der erste Einsatz mit einer eigenen Übersetzungsanlage an einer Evangelisation in Schaffhausen. Über Jahre war die Übersetzungstätigkeit des Vereins bei Evangelisationsversammlungen nicht wegzudenken. In der Zwischenzeit wird die Übersetzungsanlage nicht mehr angeboten. Geblieben sind jedoch vereinzelte Einsätze als Übersetzer.

2013 wurde MEOS Svizzera in MEOS Interkulturelle Dienste umbenannt und 2015 im Handelsregister des Kantons Zürich eingetragen.[3]

2013 wird der Verein MEOS Medien aufgelöst und in den Verein MEOS Interkulturelle Dienste integriert.

2018 Die Mitgliederversammlung verabschiedet am 10. November 2018 neue Statuten und bestimmt, dass ab sofort sämtliche Medien aus dem MEOS Sortiment nur noch auf Spendenbasis abgegeben werden. In den aktuellen Statuten wird der Vereinszweck wie folgt definiert:

Der Verein begleitet Migranten ganzheitlich und fördert interkulturelle Kompetenzen bei Schweizern und Eingewanderten. Dies geschieht auf einer christlichen Basis durch eine breite Palette von sozialdiakonischen Diensten, Beratung, Schulungen und dem Weitergeben der Botschaft von Jesus Christus an Interessierte.

Leitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl F. Grieder, Dezember 1963 bis Juli 1971
  • Jacques Brunnschweiler, Juli 1971 bis Januar 1973
  • Karl F. Grieder, Februar 1973 bis September 1974
  • Hans Bösch, Oktober 1974 bis August 1977
  • Peter Hausammann, September 1977 bis April 2003
  • Martin Saegesser, April 2003 bis Januar 2018[4]
  • Niklaus Meier, ab Februar 2018

Lehre und Verbindungen zu anderen Werken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein vertritt oder verbreitet keine spezielle Lehre, sondern stützt sich auf das Glaubensbekenntnis der Europäischen Evangelischen Allianz ab. Die wichtigsten Punkte sind unter der theologischen Basis der Deutschen Evangelischen Allianz nachzulesen. Ihre Arbeit geschieht im Sinne der Lausanner Verpflichtung. MEOS ist Mitglied bei der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA)[5] und AEM (Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen).[6] MEOS arbeitet als Gründungsmitglied eng mit SEA Arbeitsgemeinschaft interkulturell (ehemals AGiK, neu: interkulturell)[7] zusammen.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein nach ZGB beschäftigt ca. 18 Mitarbeiter voll- oder teilzeitlich. Das Support-Team unterstützt die Aussendienstmitarbeiter vom Sitz des Vereins in Zürich.

Die Arbeit unter Fremdsprachigen erfolgt schwerpunktmässig in der Deutschschweiz und innerhalb folgender Sprachgruppen: Arabisch, Urdu, Farsi, Tamilisch, Singhalesisch, Französisch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Kroatisch, Serbisch, Swahili und Kurdisch-Sorani.[8]

Nachrichtenblatt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Nachrichtenblatt „meinNächster“ werden die Unterstützer und Interessierte aus der Arbeit informiert. Das Nachrichtenblatt erscheint alle zwei Monate und hat einen Umfang von acht bis zwölf Seiten im A4-Format. Darin wird über die Arbeit der MEOS-Mitarbeiter oder nahestehende Organisationen berichtet. Die erste Ausgabe erschien im Jahr 1964.[9] Seit 2005 erscheint das Nachrichtenblatt im Vierfarbdruck.

Erwähnung in Publikationen und Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein MEOS wird im Religionsführer Zürich[10] vorgestellt. Dort wird erwähnt, dass der Verein denominationsübergreifend mit den Schwerpunkten Evangelisation, Seelsorge und Gemeindebau (Aufbau von Kirchgemeinden) arbeitet. Der Verein ist auch im Register von kirchlichen Behörden und evangelischen Werken des Kalenders der evangelischen Kirchen der Schweiz[11] aufgeführt. Weiter ist der Verein auf der Internetplattform INFOREL[12] eingetragen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claude-Alain Humbert: Religionsführer Zürich, 370 Kirchen, religiös-spirituelle Gruppierungen, Zentren und weltanschauliche Bewegungen der Stadt Zürich, orell füssli Verlag AG, Zürich 2004, ISBN 3-280-05086-3.
  • Kalender der evangelischen Kirchen der Schweiz mit allen Adressen, Friedrich Reinhardt Verlag, Basel 2010, ISBN 978-3-7245-1641-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sondernummer mein Nächster. September 1965.
  2. "mein Nächster" Nr. 6 / 2010.
  3. Internet-Auszug - Handelsregister des Kantons Zürich@1@2Vorlage:Toter Link/zh.powernet.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Artikel zum Amtsantritt von Martin Saegesser. Website schweizergeschichte.ch. Abgerufen am 30. Januar 2012.
  5. Mitgliederliste der SEA (Memento des Originals vom 1. Februar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/each.ch. Website der Schweizerischen Evangelischen Allianz. Abgerufen am 1. Februar 2017.
  6. Mitgliederliste der AEM (Memento des Originals vom 24. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/aem.ch. Website der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen. Abgerufen am 1. Februar 2017.
  7. Partnerseite von AGiK. Website der SEA Arbeitsgemeinschaft interkulturell. Abgerufen am 13. Januar 2012.
  8. Impressum in mein Nächster Nr. 6 / 2011.
  9. Eintrag in Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek (Memento des Originals vom 28. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/libraries.admin.ch. Website der Schweizerischen Nationalbibliothek. Abgerufen am 17. Januar 2012.
  10. Claude-Alain Humbert: Religionsführer Zürich, orell füssli Verlag AG, ISBN 3-280-05086-3, S. 160
  11. Kalender der evangelischen Kirchen der Schweiz, Friedrich Reinhardt Verlag, ISBN 978-3-7245-1641-5
  12. Datenbankeintrag bei inforel. Website von inforel. Abgerufen am 13. Januar 2012.