Majuro-Atoll

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Majuro Atoll
NASA-Satellitenbild von Majuro
NASA-Satellitenbild von Majuro
NASA-Satellitenbild von Majuro
Gewässer Pazifischer Ozean
Archipel Marshallinseln
Geographische Lage 7° 4′ N, 171° 16′ OKoordinaten: 7° 4′ N, 171° 16′ O
Majuro-Atoll (Marshallinseln)
Majuro-Atoll (Marshallinseln)
Anzahl der Inseln 64
Hauptinsel Darrit
Länge 40,3 km
Breite 11,1 km
Landfläche 9,71 km²
Lagunenfläche 295,05 km²
Gesamtfläche 383 km²
Einwohner 23.327 (2021)
Karte des Majuro-Atolls
Karte des Majuro-Atolls
Karte des Majuro-Atolls
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Strand auf Majuro
Deutsche Karte von 1881

Das Majuro-Atoll (marshallesisch Mājro, früher auch Arrowsmith) ist ein Atoll der Marshallinseln. Auf ihm liegt Majuro, die Hauptstadt der pazifischen Inselrepublik Marshallinseln.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Atoll gehören 64 kleine Motus (Riffinseln),[1] von denen knapp ein Drittel bewohnt ist. Es werden 20 einzelne Orte bzw. bewohnte Inseln nachgewiesen.[2] Die marshallische Hauptstadt Majuro umfasst das gesamte Atoll. Die Regierungsgebäude und Botschaften konzentrieren sich auf den Inseln Delap, Uliga und Darrit im Osten. Für statistische Zwecke wird dieses hochverdichtete Gebiet Delap-Uliga-Darrit oder Rita (Namensvariante von Darrit) genannt. Die Landfläche des Atolls beträgt 9,71 km², während sich die Lagune über 295,05 km² erstreckt.[3]

Der nördliche Teil des Atollrings weist größere Lücken auf. Im Nordwesten liegt die Enyagin Group mit den Hauptinseln Rongrong und Jelte. Im Nordosten liegen die Inseln des früheren Distriktes Aeankan westlich von Darrit.

Auf den südlichen Inseln des Atolls wird zudem intensive Landwirtschaft betrieben, vor allem Taro, Süßkartoffeln und Obst kommen zum Anbau. Auf den kleinen nördlichen Atoll-Inseln befinden sich vereinzelt Kokosplantagen für die Kopraproduktion.

Im Westen befindet sich das Motu Laura.

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommunale Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Majuro Wasser- und Abwassergesellschaft erhält Wasser aus mehreren Auffangbecken direkt im Einzugsbereich des Flughafens. Sie stellen so 530 Mio. Liter Wasser pro Jahr bereit, dieses steht aber nur 12 Stunden am Tag der Bevölkerung zur Verfügung. Generell haben die Marshallinseln mit häufiger Wasserknappheit zu kämpfen.[4]

Transport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem südlichen Motu Rairok, welches westlich von Delap liegt, befindet sich der Flughafen Marshallinseln.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung im Jahr 2011 hatte das Atoll 27.797 Einwohner.[5] Seitdem ist die Bevölkerung auf 23.327 Bewohner (Stand 2021) geschrumpft.[6]

Zur Zeit der deutschen Kolonialherrschaft hatte Majuro 1.600 Einwohner (von insgesamt 15.000 auf den Marshall-Inseln).[7] Die Bevölkerung des Atolls ist seit 1958 stark angestiegen:[8][9]

1930 1935 1958 1967 1973 1980 1988 1999 2011 2021
753 779 3.415 5.249 10.290 11.791 19.664 23.676 27.797 23.327

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Häuser auf Majuro

Von 1885 bis 1919 war das Majuro-Atoll wie die umliegenden Marshallinseln Teil der deutschen Südseebesitzungen. Das deutsche Kolonial-Lexikon nennt den reichen Bestand an Kokospalmen und Brotfruchtbäumen.[10] Nach dem Ersten Weltkrieg zählte das Atoll zum japanischen Südseemandat. Am 30. Januar 1944 wurde es von amerikanischen Truppen eingenommen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Lagune von Majuro findet der „Outrigger National Cup“ statt, das weltweit einzigartige Auslegerkanu-Rennen.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Atoll steht das einzige Stadion des Landes, das Sports Stadium.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alexander Spoehr: Majuro. A Village In The Marshall Islands. Chicago 1949
  2. Bevölkerungsstatistik (Memento des Originals vom 29. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bevoelkerungsstatistik.de
  3. majuromok.tripod.com
  4. Peter Mellgard: Perishing Of Thirst In A Pacific Paradise in The World Post vom 28. Dezember 2015
  5. Jefferson Barton, Carsten Nemra (Hrsg.): Republic of the Marshall Islands 2011 Census report. Secretariat of the Pacific Community, 2012, ISBN 978-982-00-0564-8, Table 3.2: Land area, population density in 1999 and 2011 censuses and density rank in 2011 by atoll/island, RMI, S. 16 (englisch, Downloadlink [PDF; 12,2 MB; abgerufen am 19. November 2022]).
  6. RMI Census Report (Preliminary). Interaktive Karte. In: rmieppso.org. Economic Policy, Planning and Statistics Office, abgerufen am 26. November 2022 (englisch, vorläufige Angaben).
  7. Marshall Islands. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 17: Lord Chamberlain – Mecklenburg. London 1911, S. 773 (englisch, Volltext [Wikisource] – darin wird das Atoll Majeru genannt).
  8. spc.int
  9. Statoids
  10. O. N.: Majuro, in: Heinrich Schnee (Hrsg.): Deutsches Kolonial-Lexikon Band II, Leipzig 1920, S. 480.