Maletius (Familie)

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Maletius (Varianten: Malecius, Malecki, Maletzki, Meletius, Menecius, Miletius) ist der Name einer ostpreußischen Familie.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der erste nachweisbare Namensträger dieser Familie ist Johannes Maletius, der aus der Nähe von Krakau im September 1536 nach Ostpreußen, damals noch unter dem Namen Sandecki (nach seinem Heimatort), eingewandert ist. Mit der Verleihung eines Gutes am 16. Oktober 1544 durch Herzog Albrecht erlangte er Grundbesitz und änderte in der darauf folgenden Zeit seinen Namen von Sandecki zu Malecki, dessen latinisierte Form Maletius ist und den seitdem alle seine Nachkommen trugen. Johannes Maletius ist der Stammvater einer großen ostpreußischen Pfarrer- und Beamtenfamilie (vor allem Förster und Lehrer), die vielfach mit anderen Pfarrerfamilien verschwägert ist. Bis heute sind weit über 1000 Nachkommen bekannt, jedoch tragen die allerwenigsten den Namen Maletius. Unter ihnen befinden sich z. B. Hans Bernd Gisevius, Ferdinand Rogalla von Bieberstein, Hermann Rogalla von Bieberstein und weitere. Seit dem 16. Jh. erfolgte eine Ausbreitung der Familie innerhalb Ostpreußens. Viele Namensträger studierten an der Universität in Königsberg.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Familie Maletius gehört zur Wappengemeinschaft Jelita.

Wappen Jelita

Blasonierung des Wappens nach dem Siebmacher: „In Rot drei silbern-bespitzte goldene Turnierlanzen; zwei derselben sind ins Schrägkreuz gelegt, während die dritte gestürzte die ersteren ebenfalls kreuzt. Der gekrönte Helm mit rot-goldner Decke trägt einen wachsenden silber bewehrten silbernen Ziegenbock“ bzw. „einen wachsenden natürlichen Ziegenbock“ nach der moderneren polnischen Beschreibung.

Bekannte Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen und Literatur (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Primärquellen

Sekundärquellen

  • Benecker, Ernst (1887): Geschichte des Königlichen Gymnasiums zu Lyck, Lyck.
  • Gollub, H. (1929): Die beiden Buchdrucker und Erzpriester Maletius. In: Königsberger Beiträge.
  • Jöcher, Christian Gottlieb (1803): Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Fortsetzungen und Ergänzungen von J. C. Adelung, Bd. 4 [daraus 1313].
  • Koch, Franz (1903): Der letzte Druck des Lycker Erzpriesters Johann Maletius. In: Altpreußische Monatsschrift XXXX. Band, siebentes und achtes Heft Königsberg.
  • Krollmann, Christian (1939): Altpreußische Biographie, Bd. I, S. 416.
  • Moeller, Friedwald (1968): Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch, Hamburg.
  • Polska Akademia Nauk Institut Historii (Hg.): Polski Słownik Biograficzny, Tom XIX, Wrocław / Warszawa / Kraków / Gdańsk: Polskiej Akademii Nauk 1974, S. 295ff.
  • Sembrzycki, Johannes (1888) Die Lycker Erzpriester Johannes und Hieronymus Maletius und des ersteren Brief […], - eine Quelle für Ostlitauen. In: Altpreußische Monatsschrift XXV. Band, siebentes und achtes Heft, Königsberg.
  • Sembrzycki, Johannes (1889) Nachträgliche Bemerkungen … In: Altpreußische Monatsschrift XXVI. Band, siebentes und achtes Heft, Königsberg.
  • Tschackert, Paul (1890): Urkundenbuch zur Reformationsgeschichte des Herzogthums Preußen, Leipzig [davon Band 1 S. 233 ff und Band 2 Nr. 1055].
  • Völker, Karl (1921): Zur Reformationsgeschichte Polens. In: Zeitschrift für Kirchengeschichte, Hg. v. Otto Scheel u. Leopold Zschernack, XXXIX. Bd. Neue Folge II, Gotha [daraus S. 182].