Malik Müller

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Basketballspieler
Basketballspieler
Malik Müller
Malik Müller (links im Bild)
Spielerinformationen
Geburtstag 24. Januar 1994 (30 Jahre und 95 Tage)
Geburtsort Frankfurt am Main, Deutschland
Größe 190 cm
Position Shooting Guard / Point Guard
College Virginia Tech
Trikotnummer 12
Vereine als Aktiver
2007–2013 Deutschland Team Urspring (JBBL/NBBL)
2010–2013 Deutschland erdgas Ehingen/Urspringschule
2014–2015 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Virginia Tech Hokies (NCAA)
2015–2017 Deutschland Brose Baskets
2015–2017 DeutschlandBaunach Young Pikes
2017–2018 Deutschland BG Göttingen
201800000 Deutschland MHP Riesen Ludwigsburg
2018–2020 Deutschland Hamburg Towers

Malik Müller (* 24. Januar 1994 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Basketballspieler. Müller war in seiner Jugend Schüler des Basketball-Internats an der Urspringschule, wo er mit der Nachwuchsmannschaft zwei Meisterschaften in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) gewann. Der Teilnehmer am Turnier Jordan Brand Classic spielte dann während eines Studienaufenthaltes in den Vereinigten Staaten in der Atlantic Coast Conference der Hochschulliga NCAA, bevor der ehemalige Juniorenauswahlspieler 2015 bereits nach zwei Jahren nach Deutschland zurückkehrte und Berufsbasketballspieler beim deutschen Meister Brose Baskets Bamberg wurde.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Müller begann mit dem Basketballsport beim EOSC Offenbach,[1] wo einst auch der Alt-Internationale, NCAA-Meister und mehrfache deutsche Titelträger Henrik Rödl mit dem Sport begonnen hatte. Im Unterschied zu Rödl ging Müller aber bereits mit 13 Jahren an das Internat der Urspringschule im württembergischen Schelklingen, die über eine ambitionierte Schulmannschaft verfügen. Von Schelklingen aus wurde Müller bereits früh für Auswahlmannschaften des DBB gesichtet. Beim Albert-Schweitzer-Turnier 2010 startete der Gastgeber DBB mit zwei Mannschaften, da der jüngere Jahrgang sich auf seine Rolle als Gastgeber im Sommer 2010 bei der U17-Weltmeisterschaft in Hamburg vorbereiten sollte. Als jüngster Spieler der jüngeren U17-Auswahl war Müller mit daran beteiligt,[2] dass diese Mannschaft einen formidablen dritten Platz in Mannheim belegte, der im Spiel um die Bronzemedaille gegen die Auswahl der Vereinigten Staaten sichergestellt wurde.[3]

Anschließend wurde Müller knapp zehn Tage später als einer von zehn nominierten Europäern und einziger Deutscher auch für das Einladungsspiel der Internationals beim Jordan Brand Classic im New Yorker Madison Square Garden eingesetzt, wo er als effektivster Spieler des Spiels trotz der Niederlage seiner Auswahl als Internationals-MVP ausgezeichnet wurde.[4][5] In der Premierensaison der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) 2010 scheiterte Müller mit seinen Urspring-Mannschaftskameraden beim Top Four-Turnier in Bamberg im Halbfinale knapp mit zwei Punkten Unterschied am späteren Titelgewinner der IBBA aus Berlin.[6] Nach zwei Auftaktsiegen bei der U17-Weltmeisterschaft verlor die deutsche Auswahl deutlich gegen den späteren Finalisten Polen mit 33:79 und konnte von den weiteren fünf Spielen nur noch eines gewinnen, so dass es als Gastgeber in Hamburg nur zu einem achten Platz reichte.

In Kooperation mit der TSG Ehingen starten die Schelklinger Urspringschüler neben der Herrenmannschaft in der 2. Basketball-Bundesliga auch in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL). Dort konnte Müller mit seinen Mannschaftskameraden beim NBBL-Top Four 2011 den Titel verteidigen und den vierten Titelgewinn in fünf Austragungen sicherstellen.[7] NBBL-Vizemeister TSV Tröster Breitengüßbach, Nachwuchs-Kooperationspartner des damaligen deutschen Herrenmeisters Brose Baskets, konnte sich jedoch beim folgenden Finalturnier revanchieren und entthronte die Urspringschüler 2012 bereits im Halbfinale, bevor sich Müller mit seinen Mannschaftskameraden beim Top Four-Turnier 2013 in Bamberg, das wie 2010 im Forum Bamberg stattfand, im Finale den Titel vom Gastgeber und Titelverteidiger TSV Tröster zurückholen konnte.[8] Bei der U18-Europameisterschafts-Endrunde erreichte Müller zusammen mit unter anderem Paul Zipser und İsmet Akpınar nur einen enttäuschenden 14. und drittletzten Platz, so dass die DBB-Nachwuchsauswahl vorerst wieder in die Division B abstieg.[9] Diese Platzierung konnte man in der U20-EM-Endrunde zwei Jahre später nicht verbessern, auch wenn dieser Platz in einem erweiterten Teilnehmerfeld zum Klassenerhalt in der Division A reichte.

In der Herrenmannschaft der Ehinger Kooperationspartner hatte Müller seine Premiere bereits mit zwei Einsätzen in der dritthöchsten Spielklasse ProB 2009/10 gefeiert. Nachdem die Ehinger 2011 in die zweithöchste Spielklasse ProA aufgestiegen waren, verdoppelte sich die Einsatzzeit von Nachwuchsspieler Müller und stieg weiter an auf knapp 18 Minuten pro Spiel in 18 Einsätzen der ProA 2011/12.[10] Nach dem elften Platz 2012 erreichte der vormalige Aufsteiger in der ProA 2012/13 schließlich auf dem achten Platz die erstmalige Qualifikation für die Play-offs um den Aufstieg in die höchste Spielklasse. In der ersten Play-off-Runde verlor man deutlich gegen den Hauptrundenersten und späteren Aufsteiger SC Rasta Vechta. Müller zeigte in jener Saison mit gut neun Punkten pro Spiel in gut 22 Minuten Einsatzzeit pro Spiel sehr solide Leistungen für einen gerade 19-jährigen Nachwuchsspieler bei den Herren.[10]

Anschließend verwirklichte sich Müller seinen Traum vom Studium in den Vereinigten Staaten, dem Mutterland des Basketballsports. Er bekam 2013 ein Sportstipendium am Virginia Polytechnic Institute and State University, doch die Hochschulliga NCAA entzog ihm vorerst die Spielberechtigung,[11][12] so dass er ein Jahr von Meisterschaftsspielen aussetzen musste. Im zweiten Jahr konnte Müller dann unter einem neuen Trainer für die Hochschulmannschaft Hokies auch in der besonders spielstarken Atlantic Coast Conference (ACC) in der NCAA spielen,[13] doch der neue Trainer plante bereits mit anderen Spielern. Ähnlich wie Urspringschüler Lucca Staiger zuvor brach daher Müller das Studium ab und kehrte nach Deutschland zurück, wo er einen Dreijahres-Vertrag beim deutschen Meister Brose Baskets in Bamberg bekam.[14] Nach zunächst einzelnen Einsätzen in der höchsten Spielklasse, wo er sein Debüt beim Auswärtssieg bei den Tigers Tübingen Anfang November 2015 feierte, spielte Müller mit einer Doppellizenz zunächst hauptsächlich im Farmteam Young Pikes aus dem benachbarten Baunach in der zweithöchsten Spielklasse 2. Bundesliga ProA. Ab der Saison 2017/18 gehörte er ausschließlich dem Bamberger Bundesliga-Aufgebot an.[15] Mitte Dezember 2017 bat Müller um die Auflösung seines Vertrages, Bamberg entsprach dem Wunsch.[16] Müller hatte bis dahin insgesamt acht Bundesliga-Spiele für die Mannschaft bestritten, zwei in der Saison 2015/16 (viereinhalb Minuten Einsatzzeit zwei Punkte je Begegnung im Schnitt), sechs im Spieljahr 2017/18 (achteinhalb Minuten Einsatzzeit sowie zwei Punkte je Begegnung im Schnitt). Nach seinem Weggang aus Bamberg wechselte Müller innerhalb der Bundesliga zur BG Göttingen.[17] Bereits im Februar 2018 trennte er sich wieder von den Göttingern, er hatte bis dahin vier Bundesliga-Spiele für die „Veilchen“ bestritten.[18] Müller wechselte innerhalb der Bundesliga zu den MHP Riesen Ludwigsburg,[19] für die er bis zum Abschluss der Saison 2017/18 in 20 Bundesligaspielen (4,4 Punkte im Durchschnitt) zum Einsatz kam.

Im Juli 2018 gab Zweitligist Hamburg Towers Müllers Verpflichtung bekannt.[20] Er gewann mit den Hanseaten in der Saison 2018/19 den Meistertitel in der 2. Bundesliga ProA, trug dazu im Durchschnitt 6,2 Punkte pro Begegnung bei[21] und schaffte so den Aufstieg in die Basketball-Bundesliga. In der Saison 2019/20 bestritt er verletzungsbedingt nur sieben Spiele,[22] im Sommer 2020 kündigte er an, eine einjährige Basketballpause einzulegen und sich dem Komponieren von Musik zu widmen.[23]

Er wandte sich der Basketballspielart „3-gegen-3“ zu und wurde Mitglied einer in Düsseldorf ansässigen Mannschaft, die gleichzeitig als deutsche Nationalmannschaft fungiert.[24]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Müller ist einer der Protagonisten der DVD-Reihe „Basketball-Schule“ von 1x1-Sport bzw. der Urspringschule.[25]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Malik Müller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jörn Polzin: Malik Müller vor großem Sprung. Offenbach-Post, 6. November 2015, abgerufen am 21. November 2015.
  2. Deutschland U17. Deutscher Basketball Bund, 2010, abgerufen am 21. November 2015 (Kaderübersicht).
  3. U17-Jungen gewinnen nach sensationellem Turnier Bronze. Deutscher Basketball Bund, 10. April 2010, abgerufen am 21. November 2015 (deutsch/englisch, Spielbericht als Medien-Info).
  4. Jordan Brand Classic: Malik Müller ist MVP. Deutscher Basketball Bund, 19. April 2010, abgerufen am 21. November 2015 (Medien-Info).
  5. Christian Schneider: U-17-Nationalspieler Malik Müller im Interview: „Ich habe Michael Jordans Aura erlebt“. Spox.com, 2. Juli 2010, abgerufen am 21. November 2015.
  6. Jan Finken, Jörg Bähren: NBBL/JBBL TOP4 2010: TOP4 – Halbfinale: Marin wirft IBBA ins JBBL-Finale. Nachwuchs-Basketball-Bundesliga, 2010, abgerufen am 21. November 2015 (Spielbericht als Medien-Info).
  7. NBBL/JBBL TOP4 2011: NBBL Finale 2011. Nachwuchs-Basketball-Bundesliga, 2011, abgerufen am 21. November 2015 (Spielbericht als Medien-Info).
  8. NBBL/JBBL TOP4 2013: NBBL Finale 2013. Nachwuchs-Basketball-Bundesliga, 2013, abgerufen am 21. November 2015 (Spielbericht als Medien-Info).
  9. Germany / U18 European Championship Men (2012). FIBA Europa, abgerufen am 22. November 2015 (englisch, Kaderübersicht und Meldungen).
  10. a b Spieler-Statistik – Malik Müller – erdgas Ehingen. Basketball-Bundesliga, archiviert vom Original am 23. November 2015; abgerufen am 21. November 2015 (Profil auf Statistikseiten).
  11. Associated Press: Hokies' Malik Mueller ineligible. ESPN, 1. Oktober 2013, abgerufen am 22. November 2015 (englisch).
  12. Manuel Baraniak: Malik Müller nicht spielberechtigt. Basketball.de, 2. Oktober 2013, archiviert vom Original am 23. November 2015; abgerufen am 22. November 2015.
  13. Malik Muller Stats. Sports Reference LLC, abgerufen am 22. November 2015 (englisch, Individuelle Statistiken).
  14. Malik Müller unterschreibt bei den Brose Baskets. Fränkischer Tag, 20. Juli 2015, abgerufen am 21. November 2015.
  15. Bambergs unerwarteter Neuanfang (Memento vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive)
  16. https://www.brosebamberg.de/saison/news/nachricht/artikel/brose-bamberg-und-malik-mueller-loesen-vertrag-auf/
  17. Müller wechselt nach Göttingen – Simon nicht mehr im Kader – BG Göttingen. In: BG Göttingen. 12. Dezember 2017 (bggoettingen.de [abgerufen am 12. Dezember 2017]).
  18. https://www.bggoettingen.de/veilchen-verlaengern-vertrag-mit-kamp-mueller-nicht-mehr-im-kader/
  19. https://www.sport.de/news/ne3099702/mhp-riesen-verpflichten-malik-mueller/
  20. Malik Müller verstärkt Towers (Memento vom 18. Juli 2018 im Internet Archive)
  21. BARMER 2. Basketball Bundesliga | Kader. Abgerufen am 4. Mai 2019 (deutsch).
  22. https://www.easycredit-bbl.de/de/statistiken/spieler/portraits/p/15563-malik-mueller/
  23. https://www.mopo.de/sport/towers/malik-mueller-towers-basketballer-macht-pause-und-widmet-sich-der-musik-37185528
  24. 3×3 Team Düsseldorf LFDY. Basketball-Nationalteam mit neuem Namen will „ganz oben mitspielen“. In: Sportstadt Düsseldorf. 4. Juni 2021, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  25. Basketballtraining. In: 1x1Sport Akademie. (1x1sport.de [abgerufen am 20. Dezember 2017]).