Marc Bohan

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Sommerensemble aus Jacke, Rock, Bluse von Marc Bohan für Christian Dior (1973)

Marc Roger Maurice Louis Bohan (* 22. August 1926 in Paris; † 6. September 2023 in Châtillon-sur-Seine) war ein französischer Modeschöpfer. Er war von 1960 bis 1988 Chefdesigner bei Christian Dior.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marc Bohan wuchs in Sceaux bei Paris auf. Als Kind wurde Marc Bohan von seiner Mutter, die als Hutmacherin arbeitete, für die Mode begeistert.[2]

Nach der Schule am Lycée Lakanal arbeitete er von 1945 bis 1949 für den Schweizer Modeschöpfer Robert Piguet. Dann nahm er eine Stelle als Assistent des französischen Modeschöpfers Edward Molyneux an. Ab 1952 wirkte er als Designer für die französische Modeschöpferin Madeleine de Rauch, bevor er kurzzeitig seinen eigenen Pariser Salon eröffnete und 1953 eine Kollektion entwarf. 1954 erhielt Bohan eine Anstellung beim französischen Modeschöpfer Jean Patou, wo er für die Haute-Couture-Kollektion verantwortlich war. Von 1958 bis 1960 entwarf Bohan für die Linie Christian Dior in London. Im September 1960 wurde er, als Nachfolger von Yves Saint Laurent, der zum Militärdienst einberufen wurde, Kreativdirektor von Dior.[3]

Seine scheinbar einfachen, aber eleganten Entwürfe waren von den 1920er Jahren inspiriert und lehnten die Extreme der zeitgenössischen Mode ab. Eine bemerkenswerte Kollektion aus dem Jahr 1966 war vom russischen Stil des im Vorjahr erschienenen Erfolgfilms Doktor Schiwago beeinflusst. Ab den 1960er Jahren verband ihn eine enge Freundschaft mit der französisch-amerikanisch-schweizerischen Künstlerin Niki de Saint Phalle, für die er exklusive Kreationen anfertigte.[4]

Im Jahr 1989 verließ Bohan Dior und wechselte zu Norman Hartnell in London, wo er bis 1992 arbeitete. Danach entwarf Bohan unter seinem eigenen Namen.[5]

Ab 1991 war er zwei Jahre Gastprofessor für Modedesign an der Universität für angewandte Kunst in Wien.[6]

Bohans klassische Stücke sind heute in Museumssammlungen auf der ganzen Welt zu finden. 2009 veranstaltete das Musée Christian Dior in Granville eine Bohan-Retrospektive.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Marc Bohan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marc Bohan – Fashion Designer Encyclopedia – century, women, suits, dress, style, new, body, collection. Abgerufen am 29. September 2021.
  2. Marc Bohan biograhpy. In: Catwalk Yourself. Abgerufen am 29. September 2021 (englisch).
  3. The FMD – FashionModelDirectory.com: Marc Bohan – Fashion Designer | Designers | The FMD. Abgerufen am 29. September 2021.
  4. Liliia Lytvyn: Dior’s muse Niki de Saint Phalle ignites Spring-Summer 2018 collection with playful femininity. 22. Februar 2018, abgerufen am 29. September 2021.
  5. Facebook, Twitter, Show more sharing options, Facebook, Twitter: Designer Finds New Home at Hartnell – Couture: Marc Bohan has settled in London as the couturier for one of the city’s most famous houses. 1. Februar 1991, abgerufen am 29. September 2021 (amerikanisches Englisch).
  6. Inga Griese: Dior-Designer Marc Bohan: Er kleidete die Frauenbewegung. In: DIE WELT. 16. Mai 2018 (welt.de [abgerufen am 29. September 2021]).
  7. Marc Karimzadeh, Marc Karimzadeh: Dior’s Couturier Time Line. In: WWD. 10. April 2012, abgerufen am 29. September 2021 (amerikanisches Englisch).