Marcell Zappler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Marcell Zappler (* 18. Januar 1885 in Radautz, Bukowina, Österreich-Ungarn; † August 1965 in den USA) war ein deutschsprachiger Journalist in Wien.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft und Ausbildung

Er stammte aus einer jüdischen Familie in der Bukowina. Sein ursprünglicher Vorname ist unsicher.[1] Er besuchte ein Gymnasium und studierte dann an der Technischen Hochschule in Wien. Dort konvertierte er zum Christentum, zu welcher Konfession ist unklar, wahrscheinlich zum Katholizismus.[2]

Journalist in Wien

In Wien schrieb er als Marcell Zappler für das Czernowitzer Tagblatt, die Zeit, den Morgen, die Neue Wiener Presse und den Tag und wurde Herausgeber der Wage.[3] Er war auch Pressesprecher der ersten Wiener Messen.

1917 gründete Marcell Zappler mit Edmund Wengraf und Maximilian Schreier die Organisation Wiener Presse als erste gewerkschaftliche Vertretung für Journalisten.[4] Er wurde deren Schriftführer, später stellvertretender Präsident, dann Präsident.

In Kritzendorf bei Wien hatte er ein modernes Holzhäuschen auf Stelzen am Strand.[5]

Exil in New York

1938 emigrierte Marcell Zappler nach der deutschen Besetzung Österreichs nach Frankreich. 1941 zog er über Lissabon nach New York. Dort verbrachte er sein weiteres Leben.

Im Wiener Stadt- und Landesarchiv und im Exilarchiv gibt es Dokumente über ihn.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Duchkowitsch: Medien. Aufklärung – Orientierung – Missbrauch. 22 Texte zur österreichischen Kommunikationsgeschichte. LIT Verlag, Münster 2011, ISBN 978-3-8258-7475-9, S. 312

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schülerliste des Ober-Gymnasiums Radautz 1895/96 Forum Ahnenforschung, wahrscheinlich nach dem Jahres-Bericht des Gymnasiums, gibt einen Abraham Zappler in III. Classe an (drittunterste von acht Klassen, etwa 13 Jahre alt); dies könnte er oder ein Verwandter gewesen sein; er hatte möglicherweise einen jüdischen Vornamen, den er dann später änderte; in Czernowitz gab es auch einen Salomo Zappler
  2. Anna L. Staudacher: Jüdische Konvertiten in Wien 1782–1914. In: Anzeiger der historisch-phil. Klasse. 141. Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, S. 105–159, hier S. 156 (PDF); erwähnt ihn ohne Angabe von Jahr, Konfession und Gemeinde, wahrscheinlich katholisch
  3. Lia Rosen. In: Czernowitzer Tagblatt / (Czernowitzer) Allgemeine Zeitung. (Czernowitzer) Tagblatt, 2. Oktober 1907, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/czt; Artikel aus Wien für das Czernowitzer Tagblatt über die junge Schauspielerin Lia Rosen
  4. Edmund Wengraf, in Österreichisches Biographisches Lexikon
  5. Sommerfrische Kritzendorf Art Magazin, 2004, über Ausstellung im Wien Museum Karlsplatz; ein Serienmodell S 8 des Architekten Paul Fischel (als Geschenk?)