Marcelo Falcão

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Marcelo Falcão dirigiert das Babylon Orchester Berlin.
Marcelo Falcão dirigiert das Babylon Orchester Berlin.

Marcelo Falcão (* 19. August 1983 in Rio de Janeiro) ist ein brasilianischer Dirigent und Komponist. Er ist Spezialist für Stummfilmmusik.

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Falcão wuchs in Rio de Janeiro auf, wo er Kontrabass und Komposition studierte. Nach einem Bachelorabschluss in Musikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin erwarb er erste Dirigierkenntnisse im Unterricht bei Alexander Gelovani. Nach einem Studium der Zeitgenössischen Musik am Conservatorio della Svizzera Italiana bei Arturo Tamayo schloss er dann am Royal Welsh College of Music & Drama in Cardiff ein Masterstudium Orchesterdirigieren mit Merit ab.[1]

Weitere Erfahrung sammelte er in Meisterklassen bei Kenneth Kiesler, Colin Metters und Douglas Bostock und dirigierte in diesem Rahmen unter anderem das Russian National Orchestra, das Divertimento Ensemble und die Argovia Philharmonic. Ferner assistierte er Catherine Larsen-Maguire, David Jones und Carlo Rizzi in sinfonischen und Opern-Produktionen.[1]

Stummfilm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2014 dirigierte Marcelo Falcão mehrere Live-Aufführungen des Stummfilmklassikers Berlin – Die Sinfonie der Großstadt in Brasilien im Rahmen des deutsch-brasilianischen Jahres.[2][3] Ferner leitete er 2018 die brasilianische Premiere von Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens in São Paulo.[4]

Von 2019 bis Mai 2020 war Falcão Dirigent des Babylon Orchesters Berlin. Mit dem Ensemble brachte er unter anderem Metropolis, Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens, Berlin – Die Sinfonie der Großstadt, Rosita und Panzerkreuzer Potemkin zur Aufführung.[5] Anlässlich des Morricone-Festivals im Kino Babylon im Sommer 2019 dirigierte er ein Filmmusikkonzert, mit dem Babylon Orchester Berlin in sinfonischer Besetzung und Chor.[6]

Neben seiner Tätigkeit als Dirigent arrangiert und komponiert Marcelo Falcão auch Stummfilmmusik. So gab er zusammen mit Hans Brandner unter anderem die Musiken zu Nosferatu und Das Cabinet des Dr. Caligari heraus.[7][8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Frauke Adrians: Live vor der Leinwand. In: Das Orchester. Band 11, 2019, S. 28.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Marcelo Falcão. In: Komponistenportrait. Verlag Ries & Erler, abgerufen am 1. März 2020.
  2. Projektkatalog zu "Deutschland + Brasilien 2013–2014". (PDF) In: Website des Honorarkonsulats von Brasilien in Düsseldorf. Claudio Struck, Juli 2012, abgerufen am 1. März 2020.
  3. Viola Noll, Christoph Mücher: „Deutschland + Brasilien 2013–2014" startet mit einem fulminanten Kulturprogramm. In: Pressemitteilung des Goethe-Instituts. Goethe-Institut, 13. Mai 2013, abgerufen am 1. März 2020.
  4. SP terá sessões inéditas de 'Nosferatu' com trilha sonora ao vivo. In: Feuilleton einer brasilianischen Zeitung. Notícias ao Minuto, 11. Juni 2018, abgerufen am 1. März 2020 (portugiesisch).
  5. Das Orchester (Kurzbeschreibung). In: Webauftritt des Babylon Orchesters Berlin. Hans Brandner, abgerufen am 25. Februar 2021.
  6. Konzert mit dem Babylon Sinfonie Orchester. In: Programmhinweis von radioeins. radioeins vom rbb, 27. Juli 2019, abgerufen am 1. März 2020.
  7. Hans Erdmann: Nosferatu – Fantastisch-Romantische Suite (Partitur #51441). Hrsg.: Hans Brandner, Marcelo Falcão. Ries & Erler, Berlin 2018.
  8. 100 Jahre "Das Cabinet des Dr. Caligari" - LIVE Babylon Orchester Berlin. In: Veranstaltungshinweis des Kinos Babylon. 27. Februar 2020, abgerufen am 1. März 2020.