Marco Martino Spazzio

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Schloss Linz
Stiftskirche Kremsmünster, Umbauarbeiten 1614–
Linz Innenstadt Ehem. Kremsmünsterer Stiftshaus 1616
Linz Florianer Stiftshaus
Linzer Landhausturm
Landhaus Steinerner Saal heute, Raumerhöhung und Gewölbe 1615/16
Ehem. Kapuzinerkirche Wels 1629–1631
Linz ehem. Khevenhüllersches Freihaus
Schottenkirche in Wien

Marco Martino Spazzio (Marx Martin Spaz, Marco Spazio, * in Lanzo d’Intelvi, Lombardei[1]; † 1644 in Wien) war ein Architekt und Hofbaumeister.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marco Spazio war ein Mitglied der europaweit verzweigten Künstlerfamilie Spaz/Spazzio. Sein Vater, der Baumeister Hans Spaz der Jüngere, dem nach Christoph Canevales Tod 1596 die Bauleitung des Linzer Schlosses übertragen wurde.[2] Seit 1604 arbeitete Marco beim Vater am kaiserlichen Schloss.[3]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberösterreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Linzer Schloss, Kapelle und Brunnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1613 als „Baumeister des kaiserlichen Linzer Schlosses“ bezeichnet. Die Hofbaumeister Marc Martin Spaz und Giovanni Maria Philippi errichteten 1616 das unter Rudolf II. angefangene ‚Wallgebäude‘[4]. Weiters einen künstlerisch gestalteten Steinbrunnen, für den 5.800 Gulden bewilligt wurden, aber 1636 beschädigt.[5][6]

Stift Kremsmünster, Bezirk Kirchdorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vertrag von Abt Anton Wolfradt mit Baumeister Marx Martin Spaz im Jahre 1614 hat sich nicht erhalten. Er hatte die Gesambauleitung bis 1621. Es erfolgten Umbauten in der Stiftskirche Kremsmünster, wie Vergrößerung der Seitenapsiden, Stuckaturen durch Johann Baptist Spaz.[7][8]

Martinskirche am Asperg bei Kremsmünster[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Martinskirche wurde 1615 von Baumeister Spaz errichtet. und 1788 verkauft.[9]

Kremsmünster Stiftshaus in Linz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stift Kremsmünster ließ ihr Stiftshaus in der Linzer Innenstadt im Renaissancestil neu errichten. Baumeister Marc Martin Spaz gab dem Gebäude 1616 sein heutiges Aussehen, erhöhte es und brachte die Runderker mit Zwiebelhelmen an.[10][6]

Florianer Stiftshaus in Linz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zuschreibung: Propst Leopold vom Stift St. Florian ließ nach einem Grundstückserwerb 1615 bis 1618 ein neues Haus errichten.[11][6]

Landhaus in Linz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landhausturm wurde 1568 als Treppenturm errichtet, von Baumeister Spaz 1637 erhöht. Der Ständesaal, auch Steinerner Saal wurde 1615/16 erhöht und mit Gewölben ausgestattet.[6][12]

Kapuzinerkloster in Wels[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baubeginn des Welser Kapuzinerklosters erfolgte 1629 mit Baumeister Markus Martin Spaz.[13]

Schloss Lamberg in Steyr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Parkanlage von Schloss Lamberg wurde 1618 unter Aufsicht des kaiserl. Baumeisters mit einer Mauer umgeben.[14]

Stadtpfarrhof in Steyr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1630 war Baubeginn des Stadtpfarrhofes in Steyr, 1631 eingestellt. 1684 bis 1687 erfolgte der Aufbau durch Baumeister Georg Aigner nach Plänen von Marc Spaz.[15]

Ehem. Khevenhüllersches Freihaus in Linz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zuschreibung: Die Familie Thürheim erwarb 1633 in der Altstadt ein Grundstück, ein Jahr später wurde ein Neubau errichtet, vermutlich von Marx Spaz.[16][6]

Kapuzinerkirche in Gmunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kapuzinerkirche (Gmunden) 1636

Stift Schlägl, Bezirk Rohrbach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stift Schlägl erhielt unter Abt Martin III. Greysing (1626–1665) durch Baumeister Marx Spaz seine heutige Form.[17]

Schloss Salaberg bei Stadt Haag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bauvertrag vom 3. Februar 1637 des Georg Siegmund von Salburg mit dem Hofbaumeister Markus Martin Spatz wurden neue Trakte des Schlosses festgelegt.[18]

Loretokapelle an der Pfarrkirche Schörfling am Attersee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1638 baute Markus Spaz eine Loretokapelle an die Pfarrkirche Schörfling am Attersee. Schörfling wurde ein Marienwallfahrtsort. Ein Großbrand im Jahr 1787 zerstörte die Kapelle.[19]

Wien, Innere Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schottenkirche auf der Freyung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Bauschäden erfolgte ein Neubau der Schottenkirche. Die Baumeister Spaz und Antonio Carlone schlossen am 11. Juli 1638 einen Vertrag mit dem Schottenstift über umfangreiche bauliche Veränderungen ab. Beide scheinen als Bauführer auf und Meister Marco erhielt für seine Arbeit 1642 eine Zahlung.[20] Sämtliche Steinmetzarbeiten wurden Peter Concorz, kaiserlicher Kammerbildhauer und Hofsteinmetz, übertragen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Max Pfister, Bernard Anderes: Spazzi Hans (II.) und Spazzi/Spazzio Marco Martino. In: Repertorium Tessiner Künstler. Der vergessene größte Kulturbeitrag der Schweiz an Europa. Band 2. (alphabetisch) 1994.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Martino Spazzi, Liste von Persönlichkeiten aus Lanzo d’Intelvi
  2. OÖGeschichte Hans Spaz d. J.[1]
  3. Stadtgeschichte Linz Marx Martin Spaz[2]
  4. Beim Brand von 1800 zerstörter Stall- und Dienerschaftstrakt
  5. Lothar Schultes: Das Linzer Schloss von den Anfängen bis zum Ende der Monarchie. Führer 2016 1979, S. 30 f. Marc Martin Spaz (zobodat.at [PDF])
  6. a b c d e Dehio Linz 2009
  7. Bernhard Peter, Stift Kremsmünster und seine Äbte. Die Gebäude: Stiftskirche.Abt Anton Wolfradt
  8. Stift Kremsmünster, Stiftskirche. In: Herbert Schindler: Barockreisen in Österreich, An der Donau entlang. S. 125 f. Verlag München Prestel 1966.
  9. Gemeinderat Kremsmünster 2019
  10. Linz - Kremsmünsterer Stiftshaus. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl;
  11. Stadtgeschichte Linz Freihaus des Klosters St. Florian 1615–1618[3]
  12. Der Linzer Landhausturm. In: Euro–Journal 2005/1 S. 6.
  13. Neues Archiv. Geschichte der Diözese Linz. 1984/85.[4]
  14. Schloss Lamberg
  15. Josef Ofner: Der Stadtpfarrhof (Brucknerplatz 4 – Stadtpfarrpfründe). In: steyr.at, abgerufen am 27. September 2012.
  16. Stadtgeschichte Linz Freihaus Khevenhüller
  17. Stift Schlägl, Stiftsgebäude. In: Reclams Kunstführer Österreich. I = Wien, Ober- und Niederösterreich, Burgenland, 1961. S. 405 (Spazio Marco).
  18. Schloss Salaberg
  19. Franco Cavarocchi: Künstler aus dem Valle Intelvi in Salzburg und Österreich. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Jahrgang 119, 1979, S. 298 Marco Martino Spazzi [5]
  20. Schottenkirche. In: Dehio Wien: 1. Bezirk-Innere Stadt. 2003, ISBN 3-85028-366-6, S. 147 (Spazzio Marco (Bm)).