Margot Büttner

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Margot Büttner (* 3. September 1900; † 11. September 1987 in Berlin)[1][2] war eine deutsche Geologin, Naturschützerin und Mitbegründerin des Vereins Volksbund Naturschutz.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Margot Büttner studierte Geologie und interessierte sich während des Studiums schon für den Schutz der Natur. Neben Hans Klose, Elisabeth Rudorff, Magdalena Heinroth[3] und Greta Conwentz (Ehefrau von Hugo Conwentz) war sie 1922 in Berlin Gründungsmitglied des Vereins Volksbund Naturschutz.[4] Im Verein war sie zuerst stellvertretende, später Erste Schriftführerin (bis 1977). Zwischen 1926 und 1945 war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Sekretärin Kloses in der Brandenburgischen Provinzialkommission für Naturdenkmalpflege und der Reichsstelle für Naturschutz (ab 1936) tätig. Von 1949 bis 1952 arbeitete sie in der Berliner Naturschutzstelle.

Margot Büttner engagierte sich besonders in der Öffentlichkeitsarbeit des Vereins. Sie schrieb Beiträge für die Vereinszeitschrift Berliner Naturschutzblätter und organisierte Tagungen und Exkursionen, insbesondere war sie maßgeblich an der Entstehung und Durchführung der seit 1924 stattfindenden Märkischen Naturschutztage beteiligt. Das Weiterbestehen des Vereins nach 1945 ist ihren Verhandlungen mit den Alliierten zu verdanken. Eine offizielle Position als Vorsitzende wollte sie danach nicht übernehmen, aber sie leitete die Vereinsgeschäfte als Schriftführerin wie zuvor weiter.

Über die familiären Verhältnisse von Margot Büttner ist nichts bekannt, unverheiratet hat sie sich unermüdlich um „ihren“ Verein und den Naturschutz gekümmert.[3]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterlagen des Volksbundes, Akten, Protokolle, Schriftwechsel usw., die Margot Büttner in ihrem Alterswohnsitz lagerte, sind mit ihrem Tod 1987 verschwunden.[5][6] Ein Archiv der Unterlagen des Vereins vor 1977 ist somit nicht mehr vorhanden.[7] Insofern lässt sich auch nicht recherchieren, welchen Anteil Margot Büttner an der Manipulation der Geschichte des Volksbunds in der Zeit des Nationalsozialismus hatte, insbesondere an der Eliminierung der Leistungen und Verdienste von Max Hilzheimer für den Volksbund.[8] In einer ausführlichen Chronik, die von Margot Büttner zusammengestellt wurde, werden seine Mitgliedschaften und Ämter verschwiegen. Auch mit dem Nachfolger von Hans Klose, Victor Wendland – in der Zeit des Nationalsozialismus Oberregierungs- und Ministerialrat im Oberkommando der Wehrmacht und Leiter der Ortsgruppe Berlin des Reichsbunds für Vogelschutz – ändert sich diese Art der Geschichtsschreibung nicht.[9]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Margot-Büttner-Weg in Hannover-Wettbergen.
  • 1985 erhielt Margot Büttner das Bundesverdienstkreuz am Bande für ihre „über mehr als ein halbes Jahrhundert hinweg geleistete Arbeit im Naturschutz“.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günter Queißer: Frauen im Naturschutz. Ausstellung in Potsdam. In: Neues Deutschland. 19. Mai 2003, ISSN 0323-3375 (nd-aktuell.de [abgerufen am 24. April 2021]).
  • Margot Büttner – ausgezeichnet und vergessen? Institut für Umweltplanung an der Fakultät für Architektur und Landschaft der Leibniz Universität Hannover, abgerufen am 24. April 2021.
  • Dagmar Krüger; Marlies Dittberner; Roswitha Kirsch-Stracke: Frauen in den Anfängen des Naturschutzes – Spurensuche 1900–1933. Texte einer Ausstellung. In: Stephanie Bock; Heidrun Hubenthal (Hrsg.): Zurück oder Vor? 1978–1998. Dokumentation der 4. Planerinnentagung in Kassel (Arbeitsberichte des Fachbereichs Stadtplanung Landschaftsplanung der Universität Gesamthochschule Kassel). Nr. 135, 1999, ISBN 978-3-89117-112-7, S. 198–211.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Edith Irmgard Margot Büttner laut: Standesamt Berlin-Zehlendorf (Hrsg.): Namensverzeichnis zum Sterberegister. (landesarchiv-berlin.de [PDF; abgerufen am 26. April 2021]).
  2. a b Margot Büttner – ausgezeichnet und vergessen? Institut für Umweltplanung an der Fakultät für Architektur und Landschaft der Leibniz Universität Hannover, abgerufen am 24. April 2021.
  3. a b Beate Ahr: Engagement von Frauen im frühen Naturschutz – eine kollektiv-biografische Annäherung. Hrsg.: Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung (= Ariadne. Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte. Nr. 64). 2013, ISSN 0178-1073, S. 6–15 (academia.edu [abgerufen am 25. April 2021]).
  4. Birgit Seitz: Die Rolle der Frauen im Botanischen Verein von Berlin und Brandenburg. In: Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Naturschutz und Biologische Vielfalt. Nr. 123, Januar 2012, S. 283 (researchgate.net [abgerufen am 26. April 2021]).
  5. Bernd Schütze: Verdrängte Geschichte: Juden im Naturschutz. In: Indymedia. 12. Januar 2005, abgerufen am 24. April 2021.
  6. Friedhart Knolle, Bernd Schütze: Dr. Benno Wolf, sein Umfeld und seine interdisziplinäre Wirkung – eine Klammer zwischen den deutschen Höhlenforscherverbänden. Hrsg.: Verband der Deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V (= Mitteilungen des Verbandes. Band 51, Nr. 2). 2005, S. 48–55 (researchgate.net [abgerufen am 25. April 2021]).
  7. Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (Hrsg.): Max Hilzheimer (1877-1946). Eine ‚deutsche‘ Naturschutzbiografie. Mai 2020 (berlin.de [PDF; abgerufen am 25. April 2021]).
  8. Hermann Behrens: Hans Klose und der Nationalsozialismus – preußischer Beamter? Mitläufer? Mittäter? Hrsg.: Institut für Umweltgeschichte und Regionalentwicklung e.V. (= Studienarchiv Umweltgeschichte. Nr. 10). 2005, ISSN 0949-7366 (hs-nb.de [PDF; abgerufen am 25. April 2021]).
  9. Bernd Schütze: Erinnerungspolitik im Naturschutz – das Beispiel Hilzheimer. Hrsg.: Institut für Umweltgeschichte und Regionalentwicklung e.V. (= Studienarchiv Umweltgeschichte. Nr. 9). 2004, ISSN 0949-7366 (hs-nb.de [PDF; abgerufen am 25. April 2021]).
  10. Landeshauptstadt Hannover - Zentrale Angelegenheiten Kultur (Hrsg.): Abschlussbericht des Projekts „Wissenschaftliche Betrachtung von namensgebenden Persönlichkeiten“. 2018 (hannover.de [PDF; abgerufen am 23. April 2021]).
  11. Bundesamt für Naturschutz würdigt die Rolle von Frauen im Naturschutz. Abgerufen am 26. April 2021