Mariä Himmelfahrt (Hundeluft)

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Mariä-Himmelfahrt-Kirche

Mariä Himmelfahrt, auch Mariä Aufnahme in den Himmel genannt, ist die römisch-katholische Kirche in Hundeluft, einem Ortsteil der Stadt Coswig (Anhalt) im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt. Die nach der Aufnahme Mariens in den Himmel benannte Kirche gehört zur Pfarrei Heilige Familie mit Sitz in Roßlau (Elbe) im Bistum Magdeburg. Das Kirchengebäude steht als Baudenkmal unter der Erfassungsnummer 094 41328 unter Denkmalschutz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die im 16. Jahrhundert durchgeführte Reformation wurde Hundeluft, das zum Bistum Brandenburg gehörte, protestantisch.

Durch die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa wuchs die Zahl der Katholiken in Hundeluft und den umliegenden Orten ab 1945 erheblich an, so dass am 1. Mai 1949 der Neupriester Engelbert Hetfeld (1917–2009) zum Vikar der Pfarrei Roßlau mit Sitz in Hundeluft ernannt wurde, womit in Hundeluft eine katholische Gemeinde gegründet wurde. Der Seelsorgebereich des Vikars umfasste den Norden der Pfarrei Roßlau mit den Ortschaften Bräsen, Hundeluft, Jeber-Bergfrieden, Krakau, Luko, Ragösen, Serno, Stackelitz, Thießen und Weiden und anfangs rund 800 Katholiken. Die katholischen Gottesdienste fanden zunächst in der evangelischen St.-Bonifatius-Kirche statt.[1] Am 1. Juni 1950 erfolgte die Erhebung der katholischen Gemeinde Hundeluft zur Kuratie der Pfarrei Roßlau.

Im Herbst 1950 begannen die Bemühungen zum Ankauf eines Grundstücks. Im September 1951 wurde an der Zerbster Straße ein 980 m² großes Grundstück mit einer Scheune erworben, die zu einer Kirche umgebaut wurde. Bereits an Weihnachten 1951 wurde das Gebäude für den Gottesdienst genutzt. Die bischöfliche Kirchweihe folgte am 3. Oktober 1952.

Bereits 1950 war Kuratus Engelbert Hetfeld nach Halle (Saale) versetzt worden.[2] Weitere Kuraten von Hundeluft waren Johannes Calderoni und Josef Muhs, der bis 1958 in Hundeluft blieb.[3] Er wurde von Meinolf Habitzky abgelöst,[4] dem 1974 Wolfgang Janotta folgte.[5] Von 1979 bis 1986 trat Kuratus Johann Georg Hofmann Dienst in Hundeluft.[6] Zur Errichtung einer Pfarrei kam es in Hundeluft nicht.

Am 8. Juli 1994 wurde das Bistum Magdeburg gegründet, und die Zugehörigkeit von Hundeluft wechselte vom Erzbistum Paderborn zum Bistum Magdeburg. Am 28. Januar 2007 wurde der Gemeindeverbund „Roßlau – Coswig – Zerbst“ errichtet,[7] zu dem außer der Hundelufter Kirche Mariä Himmelfahrt auch die Kirchen St. Michael in Coswig, Herz Jesu in Roßlau und St. Jacobus der Ältere in Zerbst gehörten. Bis zur Auflösung der Dekanatsstrukturen im Bistum Magdeburg am 1. September 2023 gehörte Hundeluft zum Dekanat Dessau.[8] Am 28. November 2010, dem 1. Sonntag im Advent, entstand aus dem Gemeindeverbund die heutige Pfarrei Heilige Familie mit Sitz in Roßlau.[9] Auch Güterglück, wo es früher eine katholische Kapelle gab, kam zur Pfarrei Heilige Familie. Heute (2023) wird die Kirche nicht mehr für Gottesdienste genutzt.

Lage, Architektur und Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die verputzte Saalkirche steht auf dem Grundstück Große Dorfstraße 11 und ist parallel zur Großen Dorfstraße ausgerichtet. Ihr teilweise eingezogener Turm, der mit einem Walmdach eingedeckt ist, wird von einem Kreuz mit einem Wetterhahn bekrönt. Das Pfarrhaus ist im Rechten Winkel an das Kirchenschiff angebaut.

Die Kirche ist mit einem Satteldach eingedeckt und wird durch ein Portal an der Nordseite erschlossen. Ihr schlichter Innenraum wird durch eine hölzerner Flachdecke abgeschlossen, der Altarraum wird durch ein Hängekeuz dominiert. An der Rückwand des Altarraumes befinden sich der Tabernakel sowie eine Darstellung von Maria mit dem Jesuskind. Das Hängekeuz und die Mariendarstellung sind Werke der Künstlerin Hildegard Hendrichs.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolf Joppen: Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg. Band 31, Teil 11, Die Zeit von der Potsdamer Konferenz bis zur Gründung der Deutschen Demokratischen Republik 1945–1949. St. Benno Verlag, Leipzig 1989, S. 406–408.
  • Engelbert Hetfeld: Ein neues Gotteshaus in Hundeluft (am Fuße des Fläming). In: Tag des Herrn, Ausgabe 19/1954 vom 8. Mai 1954, S. 80.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mariä Himmelfahrt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klemens Maria Koschig: 1. Mai. rosslau.de, abgerufen am 20. Januar 2024.
  2. Dienst zum Heil der Menschen, zur Ehre Gottes. Bistum Magdeburg, Presse-Archiv 2009, abgerufen am 20. November 2023.
  3. Nr. 43 Todesanzeige. Bistum Magdeburg, Amtsblatt 3/2012, Mitteilungen des Bischöflichen Ordinariats, abgerufen am 20. November 2023.
  4. Manfred Kania: Pfarrer Dr. Meinolf Habitzky †. In: Tag des Herrn., Ausgabe 14/1986 vom 5. Juli 1986, S. 111.
  5. Update: Ein Original ist in die Vollendung .... Bistum Magdeburg, Presse-Archiv 2012, abgerufen am 20. November 2023.
  6. Nachruf Pfarrer i. R. Johann Georg Hofmann. Bistum Magdeburg, Presse-Archiv 2020, abgerufen am 20. November 2023.
  7. Nr. 25 Errichtung von Gemeindeverbünden. Bistum Magdeburg, Amtsblatt 2/2007, Bischof, abgerufen am 20. November 2023.
  8. Nr. 136 Neuordnung der Dekanats-Ebene. Bistum Magdeburg, Amtsblatt 11/2008, Bischof, abgerufen am 14. Februar 2023.
  9. Nr. 179 Pfarreierrichtungen. Bistum Magdeburg, Amtsblatt 12/2010, Dokumente des Bischofs, abgerufen am 20. November 2023.

Koordinaten: 51° 58′ 3,4″ N, 12° 20′ 24,2″ O