Marie-Christine Ostermann

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Marie-Christine Ostermann, 2019
Marie-Christine Ostermann mit Christian Lindner, 2012

Marie-Christine Ostermann (* 7. Januar 1978 in Hamm) ist eine deutsche Lobbyistin, Unternehmerin und ruhende Politikerin der FDP. Seit 2023 ist sie Präsidentin des Verbandes Die Familienunternehmer.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer Ausbildung zur Bankkauffrau absolvierte Ostermann ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen, das sie als Diplomkauffrau abschloss. Anschließend war sie bei dem Einzelhändler Aldi Süd als Bereichsleiterin tätig. Im Jahr 2006 stieg sie als geschäftsführende Gesellschafterin bei dem von ihrem Urgroßvater 1923 gegründeten Lebensmittelgroßhandel Rullko Großeinkauf GmbH & Co. KG[2] ein und leitet seitdem das Familienunternehmen, bis 2017 gemeinsam mit ihrem Vater[3]. Rullko beliefert Großküchen insbesondere in Krankenhäusern und Altenheimen, beschäftigt 150 Mitarbeiter und hat einen Jahresumsatz von ca. 70 Millionen Euro.[4][5][6]

Von 2010 bis 2013 gehörte sie dem Mittelstandsbeirat des Bundeswirtschaftsministeriums an. Außerdem ist sie Aufsichtsratsmitglied der Optikerkette Fielmann AG.[7] Sie ist als Lobbyistin häufig Gast in Fernseh-Talkshows und Interviewpartnerin für Fernsehen und Zeitungen, beispielsweise in den Sendungen: Das „Duell“ bei n-tv, Maybrit Illner, Morgenmagazin, ZDF nachtstudio, Forum Wirtschaft (Phoenix), Menschen bei Maischberger,[8] Tacheles und Unter den Linden.[9][10][11][12] Sie ist eine Gegnerin der Frauenquote.[13]

Im Mai 2012 untermauerte Ostermann ihre kritische Haltung zu den Euro-Rettungsschirmen mit der Gründung der „Allianz gegen den ESM“. Mit zehn Bundestagsabgeordneten von CDU und FDP ist sie der Auffassung, dass der Euro nur mit Gläubigerbeteiligung sowie Schuldenselbstverantwortung eine Zukunft hat.[14]

Ostermann war von 2009 bis 2012 Bundesvorsitzende des Verbandes Die jungen Unternehmer – BJU.[15] Der Satzung der Jungen Unternehmer folgend ließ Ostermann sich 2012 nicht erneut zur Wahl der Bundesvorsitzenden aufstellen, nachdem sie 2010 und 2011 jeweils wiedergewählt worden war. Zu ihrer Nachfolgerin wurde die Bremer Unternehmerin Lencke Wischhusen gewählt.

2014 war Ostermann treibende Kraft hinter dem Netzwerk Liberale Agenda 2025, mit welchem einzelne Unternehmen die FDP unterstützen wollten. Angedacht war für die Partei auf Veranstaltungen zu werben, Spender zu akquirieren und Inhalte in der FDP zu verankern. Ostermann sprach zu diesem Zweck gezielt Unternehmer an.[16]

Im Januar 2023 kündigte sie ihre Kandidatur für die Wahl zum Präsidium des Verbands Die Familienunternehmer als Nachfolgerin des Präsidenten Reinhold von Eben-Worlée an.[17] Am 21. April 2023 wählte der Verband sie zur ersten Präsidentin in der 74-jährigen Geschichte des Vereins.[18][19]

Ostermann ist seit 2013 Mitglied der FDP und war von April 2014 bis Mai 2015 Landesschatzmeisterin der FDP Nordrhein-Westfalen.[20] Seit ihrer Wahl zur Präsidentin des Verbands Die Familienunternehmer e.V. im April 2023 ruht ihre Mitgliedschaft bei der FDP.[21]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zukunftsrepublik : 80 Vorausdenker*innen springen in das Jahr 2030 (Mithrsg.). Campus Verlag, Frankfurt 2021, ISBN 978-3-593-51386-7.
  • Generation Verantwortung : Wenn Eigentum verpflichtet (Mitverf.). Herder, München 2021, ISBN 978-3-451-82269-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sven Astheimer, Gerald Braunberger: Die Folgen falscher Politik treffen die Wirtschaft immer stärker. In: FAZ.NET. 7. August 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 14. August 2023]).
  2. Marc Brost, Anna Marohn: Marie-Christine Ostermann : "Stopp, was sagst du?" auf: zeit.de, 10. Dezember 2011, abgerufen am 4. April 2012.
  3. Unternehmenswebsite Historie [1] abgerufen am 20. April 2023
  4. Typisch deutsch - Moderator Hajo Schumacher spricht mit Marie-Christine Ostermann über Gabelstapler, Graffiti und Generationenkonflikte.
  5. Die FDP braucht eine emotionalere Performance.
  6. Frauen brauchen keine Quote. In: Hamburger Abendblatt. 22. November 2010.
  7. sueddeutsche.de: Lobbyistin Marie-Christine Ostermann Liebling der Medien. Abgerufen am 4. April 2012.
  8. Menschen bei Maischberger. "Die Volksseele kocht" auf: fr.de. Abgerufen am 9. September 2020
  9. Marie-Christine Ostermann/Matthias Machnig : Reiche zur Kasse, Aufschwung ade. auf: n-tv.de
  10. Entlarvende Dialoge im ZDF: Polit-Kabarett: Beck wütet, Pirat blamiert sich. Auftritt bei Maybrit Illner
  11. KRITISCH gesehen Schreitherapie
  12. „Schuldenschnitt!“ - „Und wer zahlt?“ auf: faz.net
  13. Chefs betreiben Männerförderung. auf: taz.de
  14. ‘Allianz’ gegen den ESM' - Koalitionspolitiker attackieren Merkel. auf: handelsblatt.com
  15. Stimme und Gesicht des Mittelstands. In: Die Welt. 4. November 2012.
  16. Philipp Alvares de Souza Soares, manager magazin: Manager und Unternehmer wollen FDP retten. 3. Dezember 2014, abgerufen am 8. Mai 2024.
  17. Laut statt leise: Marie-Christine Ostermann soll die Familienunternehmer wieder präsenter machen auf Handelsblatt 12. Januar 2023
  18. Marie-Christine Ostermann - Das neue Gesicht der Familienunternehmer Verbandswebsite "Über uns", abgerufen am 21. April 2023
  19. Grün ist nicht ihre Farbe auf Frankfurter Allgemeine Zeitung 21. April 2023
  20. Marie-Christine Ostermann verlässt FDP-Landesvorstand auf: wa.de. Abgerufen am 9. September 2020
  21. Sven Astheimer, Gerald Braunberger: Die Folgen falscher Politik treffen die Wirtschaft immer stärker. In: FAZ.NET. 7. August 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 14. August 2023]).