Mario Oehlschläger

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Mario Oehlschläger (* 11. Dezember 1895 in Mailand; † 5. September 1978 in Ihlienworth)[1] war ein deutscher Maler. Er ist vor allem bekannt für seine Landschaftsgemälde mit Motiven aus der Region um die Wingst, wo er den größten Teil seines Lebens verbrachte.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeindesaal der Wingst mit Gemälden von Mario Oehlschläger
Altar im Bugenhagenhaus mit einem Gemälde von Mario Oehlschläger
Die Oehlschläger Stube im Hotel Peters, Wingst

Mario Oehlschläger wurde 1895 als Sohn des Tänzers Mario Mariano und der Apothekerstochter und weltweit bekannten Primaballerina Edwiga Gantenberg in Mailand geboren.[2] Nachdem seine Mutter als Tänzerin durch Europa gereist war, zog sie mit ihm nach Hamburg, wo sie als Ballettlehrerin tätig war. Dort heiratete sie den Ballettmeister Hermann Oehlschläger, der Mario adoptierte und ihm seinen Namen gab.[3]

In Hamburg erlernte er klassischen Tanz. Hier lernte er auch seine spätere Frau Mia Behrens kennen. Mit ihr trat er in den 1920er Jahren in Revuen und Varietés auf[3].

1927 trennte er sich von seiner Frau und gab seine Bühnentätigkeit auf. Er zog mit seiner Mutter, bekannt auch als Oma Gantenberg, die 1957 im Alter von 82 Jahren verstarb,[4] in die Wingst in eine abgeschieden im Wald gelegene Holzhütte ohne Wasser- und Stromanschluss.[2] Hier widmete er sich ganz der Malerei. In den nächsten 50 Jahren entstanden etwa 4000 Werke vorwiegend Landschaftsgemälde, in denen sich viele Motive aus dem Wingster Wald und vom Balksee wiederfinden. Da er mit seinen Bildern nur wenig Geld verdiente, entstanden diese häufig auf Materialien, die ihm gerade zur Verfügung standen, wie Sperrholz, Leinwand oder auch Pappe. Den Bildern ist auch anzusehen, dass er teils auch mit der Farbe sparsam umgehen musste. Hieraus entwickelte sich sein teils karger aber trotzdem ausdrucksstarker Stil.[3]

Mit einem Buchsbaum überdecktes Grab von Mario Oehlschläger und dem Bugenhagenhaus im Hintergrund

Sein Haus im Wald, in Nachbarschaft des ehemaligen Gasthauses Heidekrug, war bei den Wingster Schulklassen ein beliebtes Ausflugsziel. Sie waren durch die dort aufgestellten Kunstwerke sehr beeindruckte. Bei diesen Gelegenheiten erzählte er ihnen dann aus seinem Leben. Auch heute noch wird auf seine Wirkstätte gerne hingewiesen.[5]

Im Frühjahr 1978 zog Mario Oehlschläger in ein Altenheim in Ihlienworth. Dort verstarb er 82-jährig im September desselben Jahres. Er wurde auf dem Friedhof in Wingst-Westerhamm beigesetzt, in dessen Kapelle, dem Bugenhagenhaus, er sich schon als Kirchenmaler betätigt hatte.[2] Das Grab hat keinen Grabstein.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mario Oehlschläger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sterbeurkunde Mario Oehlschläger. Ihlienworth 6. September 1978, 43, Sterberegister im Kreisarchiv Otterndorf.
  2. a b c Mario Oehlschläger. Nachruf. In: Cuxhaven-Niederelbe Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG (Hrsg.): Niederelbe-Zeitung. 9. September 1978.
  3. a b c Joachim Tonn: Seine Bilder sollten es einmal besser haben. In: Cuxhaven-Niederelbe Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG (Hrsg.): CUX Journal. Sommer 2021, S. 22,23 (cnv-medien.de [PDF; 12,8 MB; abgerufen am 20. September 2021]).
  4. Eine große Künstlerin ging dahin. Nachruf auf Edwiga Oehlschläger-Gantenberg. In: Cuxhaven-Niederelbe Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG (Hrsg.): Niederelbe-Zeitung. 30. März 1957.
  5. Erste "Tour de Wingst 2020". (PDF) In: Hadler Kurier. Cuxhaven-Niederelbe Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, 8. August 2020, S. 2, abgerufen am 18. September 2021.