Marion Dufresne (Schiff, 1995)

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Marion Dufresne
Die Marion Dufresne vor Kerguelen
Die Marion Dufresne vor Kerguelen
Schiffsdaten
Flagge Frankreich Frankreich
Schiffstyp Forschungs- und Versorgungsschiff
Rufzeichen FNIN
Heimathafen Marseille
Eigner G.I.E. MD 2
Reederei CMA CGM
Bauwerft Ateliers et Chantiers du Havre (ACH)
Baunummer 291
Kiellegung 12. Mai 1995
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 120,75 m (Lüa)
107,6 m (Lpp)
Breite 20,6 m
Seitenhöhe 7,4 m
Tiefgang (max.) 6,96 m
Verdrängung 10.380 t
Vermessung 9.403 BRZ / 2.820 NRZ
 
Besatzung 50
Maschinenanlage
Maschine Dieselelektrisch
2 × Elektromotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 6.000 kW (8.158 PS)
Höchst­geschwindigkeit 16 kn (30 km/h)
Propeller 2 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 4.871 tdw
Rauminhalt 4.600 m³
Zugelassene Passagierzahl 110
Sonstiges
Klassifizierungen Bureau Veritas
Registrier­nummern IMO 9050814

Die Marion Dufresne ist ein französisches Forschungs- und Versorgungsschiff. Sie ist nach dem französischen Entdecker Marc-Joseph Marion du Fresne (1724–1772) benannt und dient der Versorgung der französischen Süd- und Antarktisgebiete (TAAF) sowie der Meeresforschung. Sie ersetzte 1995 ein gleichnamiges Schiff mit gleicher Funktion.

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wird seit 2017 von Louis Dreyfus Armateurs betrieben,[1] nachdem zuvor CMA CGM für den Schiffsbetrieb zuständig war.[2] Das Schiff steht der TAAF und dem französischen Polarinstitut Paul Emile Victor (IPEV) zur Verfügung. 120 Tage im Jahr muss es der Versorgung der Stationen auf den Inseln Kerguelen, Crozet, Amsterdam und den Îles Éparses zur Verfügung stehen, in der restlichen Zeit wird es als Forschungsschiff genutzt. Die Marion Dufresne ist auf der Insel Réunion stationiert.

Das Schiff ist den rauen Wetterbedingungen der südlichen Meere (Roaring Forties) angepasst und hat eine hervorragende Stabilität in schwerer See. Durch die Zweitrolle als Versorger ist es für ein Forschungsschiff ungewöhnlich groß und kann daher eine große Anzahl an Wissenschaftlern an Bord nehmen und lange auf See bleiben.

Am 7. Dezember 2016 rettete die Marion Dufresne den Einhandsegler Kito de Pavant, der mit seiner IMOCA 60 im Rahmen der Vendée Globe unterwegs war.[3] Dessen Boot hatte infolge einer Kollision mit einem Pottwal[4] einen Kielbruch erlitten und befand sich 110 nautische Meilen nördlich der Crozetinseln in Seenot.[3]

Technische Daten und Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Antrieb des Schiffes erfolgt dieselelektrisch. Die Stromerzeugung für die Antriebsmotoren erfolgt durch zwei Achtzylinder-Viertakt-Dieselmotoren. Die Motoren treiben zwei Generatoren mit einer Leistung von 2880 kW (3600 kVA Scheinleistung) sowie einen Generator mit einer Leistung von 2400 kW (3000 kVA Scheinleistung) an. Die elektrischen Antriebsmotoren mit jeweils 3000 kW Leistung wirken auf zwei Festpropeller. Weiterhin steht ein Notgenerator mit einer Leistung von 300 kW (375 kVA Scheinleistung) zur Verfügung.

Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bassas da India. Geschichten eines Atolls. (OT: Le secret du trésor de Bassas da India.) Dokumentarfilm, Frankreich, 2012, 71 Min., Buch und Regie: Karel Prokop, Produktion: arte France, Constance Films, Amip, Erstsendung: 1. Juni 2013 bei arte.[5] Die Marion Dufresne auf der Suche nach dem Wrack der Santiago.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Marion Dufresne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Offizielle Schiffsseite beim Französischen Polarinstitut Paul-Émile-Victor
  • Infos auf der Website der Französischen Süd- und Antarktisgebiete

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marion Dufresne, Ship Management, Louis Dreyfus Armateurs, abgerufen am 12. Oktober 2019.
  2. CMA CGM perd l’armement du « Marion Dufresne », le marin, 24. April 2017, abgerufen am 12. Oktober 2019.
  3. a b Kito de Pavant aboard the Marion Dufresne. In: Vendée Globe. 7. Dezember 2016, abgerufen am 30. November 2020 (englisch).
  4. Lars Bolle: Kollision mit Pottwal: Der Alptraum jedes Seglers im Video. In: Yacht Magazin. 15. März 2017, abgerufen am 30. November 2020.
  5. Inhaltsangabe von ARD