Marisa Martelli

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Marisa Martelli in David Jones’ Art Gallery, Sydney 1953

Marisa Martelli (* 1928 in Florenz) war eine australische Modeikone und Werbetexterin der 1950er Jahre.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marisa Martelli (stehend rechts) mit ihren Eltern (links neben ihr) und anderen Internierten des Lagers in Rushworth, Victoria 1945.

Marisa Martelli war die Tochter des Bildhauers[1] und Malers[2] Augusto Martelli und dessen Ehefrau Alma Martelli. Die Immigrantenfamilie war um 1945 in dem australischen Lager „Camp No. 3“[3] in Rushworth, Victoria interniert.[4] Nach der Entlassung lebte die Familie in Melbourne.[5]

1949 und 1950 bereiste Martelli Italien, wo sie für die dortige Innung der Modedesigner Centro Italiano della Moda mit Sitz in Mailand Modenschauen in Italien, Frankreich und der Schweiz organisierte.[6] Sie kehrte als Repräsentantin der Organisation zurück nach Australien.[7] 1952 nahm sie an der International Queen Competition bei der Legacy's All-Nations Fair in Sydney teil.[8]

Martelli arbeitete als Chief-Copywriter[9] für das ehemals größte Kaufhaus der Südlichen Hemisphäre,[10] Hordern Brothers in Sydney. Hier entwarf sie Anzeigenkampagnen zu der Mode, die sie bei Empfängen, Partys und Kunstausstellungen trug, anlässlich derer in der Presse Australiens auch über ihre Anwesenheit berichtet wurde.[11] Sie und ihre Kleider waren ein gern und oft gezeigtes fotogenes Beispiel für einen europäischen Modestil, an dem australische Frauen nach den Entbehrungen des Zweiten Weltkriegs zunehmend Interesse zeigten. Die Autorin Jackie Dickenson schrieb: „In den frühen 1950er Jahren war es schwer, ihr und ihren eleganten Ensembles zu entkommen.“[12]

1955 war sie als Einkäuferin der gehobenen australischen Kaufhauskette David Jones maßgeblich an der Umsetzung der Italian Fashion Parade in Sydney beteiligt.[13] Für das einhergehende Ereignis einer Ausstellung von italienischen Gemälden in der David Jones Gallery vermittelte sie Bilder des Künstlers Gaspero del Corso.[14]

1959 engagierte Morris Barda vom australischen Modeunternehmen Sportscraft Martelli und den Fotografen Helmut Newton für die filmische Umsetzung von Werbung für eine neue Produktlinie des Unternehmens, Fashion Vitality.[15]

Martelli war Mentorin der Modeautorin Marion von Adlerstein, die unter anderem für das Magazin Vogue schrieb.[16] Sie war liiert mit dem Filmproduzenten und Autor Edwin Morrisby (1924–2001).[17]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Marisa Martelli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Around the town. In: The Daily Telegraph (Sydney) vom 3. August 1950, S. 22.
  2. Women Art Enthusiasts At Blake Prize. In: The Sydney Morning Herald vom 14. März 1951, S. 10.
  3. Tatura – Rushworth, Victoria (1940–47).
  4. Tatura, Australia. 10 March 1945. Group of Italian internees at No. 3 Camp, Tatura Internment Group. Internierungslager, Victoria, Australia 1945.
  5. She Studied In Italy. In: The Daily News (Perth) vom 19. Juni 1950, S. 8.
  6. She plans tour here of Italian mannequins. In: The Mail (Adelaide) vom 27. Mai 1950, S. 41.
  7. Arrivals in Orontes. In: The Age (Melbourne) vom 30. Maiy 1950, S. 5.
  8. Legacy Fete. In: The Sun (Sydney) vom 1. Oktober 1952, S. 31.
  9. Marion von Alderstein: Opinion. There were mad women too. In: AdNews vom 6. Dezember 2011.
  10. Edwin Barnard: Emporium. Selling the Dream in Colonial Australia. National Library of Australia, 2015, ISBN 0-642-27868-7, S. 22.
  11. Auswahl von Presseartikeln:
    Artist's wife. In: The Daily Telegraph (Sydney) vom 1. Mai 1951, S. 11.
    Legation Reception. In: The Sydney Morning Herald vom 13. September 1951, S. 15.
    Women Art Enthusiasts At Blake Prize. In: The Sydney Morning Herald vom 14. März 1951, S. 10.
    For Legacy Funds. In: The Sydney Morning Herald vom 27. November 1952, S. 5.
    Queued At Dawn For Art. In: The Sydney Morning Herald vom 5. Februar 1953, S. 8.
    French Art. In: The Daily Telegraph (Sydney) vom 1. März 1953, S. 28.
  12. Jackie Dickenson: Australian Women in Advertising in the Twentieth Century. Springer, 2016, ISBN 1-137-51434-5, S. 108.
  13. Vittoria Caterina Caratozzolo: Irene Brin. Italian Style in Fashion. Marsilio, 2006, S. 45.
  14. Giovanna Motta, Antonello Biagini: Fashion through History. Costumes, Symbols, Communication. (Ausgabe 2), Cambridge Scholars Publishing, 2018, S. 597.
  15. Sportscraft: The Great Australian Classic.
  16. Leny Ann Low: Inside story. Review: The Freudian Slip. In: Sydney Morning Herald vom 3. Dezember 2011.
  17. She plans tour here of Italian mannequins. In: The Mail (Adelaide) vom 27. Mai 1950, S. 41.
    Edwin Morrisby bei IMDb