Marjata (Schiff, 2016)

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Flagge
Marjata
Übersicht
Typ Aufklärungsschiff
Bauwerft

Vard Langsten, Tomrefjord

Indienststellung 2016
Heimathafen Kirkenes
Technische Daten
Verdrängung

21.040 t

Länge

125

Breite

23

Tiefgang

7,7 m

Bewaffnung

unbewaffnet

Rufzeichen

LBHD

IMO-Nummer

9648659

Die Marjata ist ein Aufklärungsschiff des norwegischen Nachrichtendienstes. Sie ist das vierte Aufklärungsschiff mit dem Namen Marjata und seit 2016 in Dienst. Heimathafen des Schiffes ist Kirkenes an der Ostküste der Finnmark. Das Projekt des neuen Aufklärungsschiffes kostete 1,5 Milliarden NOK (160 Millionen Euro) und war damit eine der teuersten militärischen Entwicklungen Norwegens nach der Jahrtausendwende.

Schiff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff ist das vierte Aufklärungsschiff Norwegens. Alle Schiffe tragen bzw. trugen den Namen Marjata.[1]

Die Marjata IV sollte die zu diesem Zeitpunkt über 25 Jahre alte Marjata III ablösen. Nach einer Planungsphase wurde 2013 mit der Umsetzung begonnen. Das Projekt wurde kontinuierlich teurer und kostete schließlich 1,5 Milliarden NOK (160 Millionen Euro) und war damit eine der teuersten militärischen Entwicklungen Norwegens nach der Jahrtausendwende.

Die Marjata wurde im Dezember 2014 von der norwegischen Premierministerin Erna Solberg in ihrer Bauwerft Vard Langsten in Tomrefjord getauft.[2][3] Der Rumpf des Schiffes wurde in der zur Vard-Gruppe gehörenden Werft im rumänischen Tulcea gebaut.[4]

Das Schiff gehört dem Forschungsinstitut der Verteidigung (Forsvarets forskningsinstitutt), das dem norwegischen Nachrichtendienst unterstellt ist. Offizieller Status ist der eines Forschungsschiffes.

Wie bei ihren Vorgängerinnen befindet sich der Maschinenraum der Marjata im vorderen Bereich des Schiffes. Damit sollen möglichst wenig Lärm und Erschütterungen in den weiter achtern liegenden Bereich der Sensortechnik gelangen.[4]

Ausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die an Bord befindlichen Systeme ist nichts bekannt. Sichtbar sind vier größere Radome. Unter ihnen befindet sich Antennen und Sensortechnik für HF- und Satellitenkommunikation und -überwachung.

Technisch ausgerüstet wurde die Marjata im April 2016 mit SIGINT-Systemen in der U.S. Naval Weapons Station Yorktown in Hampton Roads Area, Virginia. Unterstützt wurde die Ausrüstung von der CIA-Station im Camp Peary.[5]

Auftrag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine der Hauptaufgaben ist die Überwachung der Schiffe der russischen Nordflotte in der Barentssee und dem atlantischen Teil der Arktis. Dabei werden auch die auf den mobilen Plattformen installierten russischen Interkontinentalraketen überwacht.[6] Es ist Teil der NATO-Überwachungskapazitäten an der Ostgrenze des Bündnisses. Das russische Centre for Analysis of World Arms Trade (CAWAT) schreibt, einige Beobachter gingen davon aus, die Marjata sei Teil des amerikanischen Frühwarnsystems für Interkontinentalraketen.[7]

Das Schiff kann weltweit eingesetzt werden. Bei seinen Missionen operiert das Schiff meist in internationalen Gewässern.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Marjata – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. New intelligence vessel for Barents Sea makes port call to Kirkenes. In: The Independent Barents Observer. (thebarentsobserver.com [abgerufen am 23. Oktober 2016]).
  2. New Norwegian Intelligence Service ELINT vessel "Marjata" Christened. In: www.navyrecognition.com. Abgerufen am 23. Oktober 2016.
  3. Forsvaret: Solberg døpte «Marjata». (forsvaret.no [abgerufen am 24. Oktober 2016]).
  4. a b Marjata IV. In: Globalsecurity.org. Abgerufen am 23. Oktober 2016.
  5. Los Angeles Times: U.S. builds up Arctic spy network as Russia and China increase presence. In: latimes.com. Abgerufen am 23. Oktober 2016.
  6. Norway ready for spying of its own. In: www.newsinenglish.no. Abgerufen am 23. Oktober 2016.
  7. Norway orders new spy ship for the High North. In: Barentsobserver. (barentsobserver.com [abgerufen am 24. Oktober 2016]).