Mark V. Erdmann

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Mark Van Nydeck Erdmann (* Juli 1968), häufig als Mark V. Erdmann zitiert, ist ein US-amerikanischer[1] Ichthyologe und Korallenriffökologe. Seine Arbeit konzentriert sich hauptsächlich auf das Management von Meeresschutzgebieten sowie auf die Erforschung der Biodiversität von Rifffischen und Fangschreckenkrebsen, das GPS-Tracking gefährdeter Haie und Rochen und die genetischen Netzwerke in Meeresschutzgebieten (MPA, Marine Protected Areas).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erdmann erwarb 1990 den Bachelor of Science an der Duke University. 1997 wurde er mit der Dissertation The ecology, distribution, and bioindicator potential of Indonesian coral reef stomatopod communities unter der Leitung von Roy L. Caldwell, Wayne M. Getz, Wayne P. Sousa und Donald P. Weston zum Ph.D. an der University of California, Berkeley, promoviert.

Erdmann ist stellvertretender Leiter der Asien-Pazifik-Meeresprogramme sowie Vizepräsident und leitender Berater des indonesischen Meeresprogramms von Conservation International (CI). Daneben ist er emeritierter Kurator der naturgeschichtlichen Abteilung des Royal Ontario Museum sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter der California Academy of Sciences und ist in den Vorständen mehrerer Nichtregierungsorganisationen tätig, die im Korallendreieck arbeiten, darunter Yayasan Kalabia, Reef Check Indonesia und der Manta Trust. Er war zudem wissenschaftlicher Berater bei zahlreichen naturkundlichen Dokumentarfilmen für die BBC, den National Geographic Channel und NHK.

Seine hauptsächliche Aufgabe besteht darin, die Schwerpunktprogramme von CI im asiatisch-pazifischen Raum strategisch zu leiten sowie technische und finanzielle Unterstützung zu leisten. Dazu gehören insbesondere Initiativen zur Verbesserung des Schutzes und der wissenschaftlich fundierten Bewirtschaftung der äußerst vielfältigen Küsten- und Meeresressourcen des Raja-Ampat-Korridors innerhalb der Bird’s Head Seascape in Papua-Neuguinea (ab 2004), das Rahmenprogramm Pacific Oceanscape sowie die Meeresprogramme in China, den Philippinen, Timor-Leste, Papua-Neuguinea, Neukaledonien, Samoa und die Korallendreieck-Initiative (CTI). 2014 leitete er auch ein Team von Conservation International, das mit der Regierung der Republik Indonesien zusammenarbeitete, um das weltweit größte Mantarochenschutzgebiet auszuweisen.

Erdmann erhielt 2004 ein Pew Fellowship in Marine Conservation für seine Arbeit im Bereich der Meeresschutzerziehung und -schulung für indonesische Schulkinder, Pressevertreter und Ordnungskräfte. Erdmann lebte mit seiner Frau Arnaz Mehta, die er 1997 heiratete, und seinen drei Kindern Mica, Brahm und Cruz in Indonesien, insbesondere auf Bali, und ließ sich 2014 in Auckland, Neuseeland nieder, wo er an der University of Auckland tätig ist und die Dissertationen von mehreren Masterstudenten und Doktoranden betreute.

Erdmann veröffentlichte über 240 wissenschaftliche Artikel. Er hat auch mehrere Bücher über Rifffische geschrieben, darunter das dreibändige Standardwerk Reef Fishes of the East Indies (2012) in Zusammenarbeit mit Gerald R. Allen, das 2024 in einer zweiten überarbeiteten Auflage erschien, Building effective co-management systems for decentralized protected areas management in Indonesia: Bunaken National Park case study (2004), Reef Fishes of El Nido (2009) mit Gerald R. Allen und A Rapid Marine Biological Assessment of Timor-Leste (2013) mit Candice Mohan. Daneben war er Mitautor, vor allem in Zusammenarbeit mit Allen, bei der Erstbeschreibung von über 180 Fisch- und Fangschreckenkrebsarten.

Dedikationsnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Erdmann sind die Gattung Erdmannichthys Conway et al., 2021 sowie die Arten Apogonichthyoides erdmanni Fraser & Allen, 2011, Atelomycterus erdmanni Fahmi & White, 2015, Eviota erdmanni Tornabene & Greenfield, 2016, Halichoeres erdmanni Randall & Allen, 2010, Hoplolatilus erdmanni Allen, 2007, Meiacanthus erdmanni Smith-Vaniz & Allen, 2011, Opistognathus erdmanni Smith-Vaniz, 2023, Pseudochromis erdmanni Gill & Allen, 2011 und Trimma erdmanni Winterbottom, 2011 benannt.

Erstbeschreibungen von Mark V. Erdmann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Steve Jones: Mark Erdmann – Conserving the Planet’s Heritage. In: X-Ray Magazine. Nr. 55, Juli 2013 (englisch, xray-mag.com).
  • Bo Beolens, Michael Grayson & Michael Watkins: Eponym Dictionary of Fishes. Whittles Publishing, 2023, ISBN 978-1-84995-498-3, S. 389–390 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikispecies: Mark V. Erdmann – Artenverzeichnis

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bo Beolens, Michael Grayson & Michael Watkins: Eponym Dictionary of Fishes. Whittles Publishing, 2023, ISBN 978-1-84995-498-3, S. 389–390.