Martin Herche

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Martin Herche (* 21. Februar 1953 in Wriezen) ist ein deutscher evangelischer Theologe und ehemaliger Generalsuperintendent für den Sprengel Görlitz der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO).

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Herche wuchs als ältestes von acht Kindern des Forster Pfarrers Georg Herche auf. Maria Nooke ist eine seiner Schwestern. Sein Abitur legte er am Evangelischen Gymnasium Hermannswerder in Potsdam ab. Er verweigerte den Wehrdienst. Am Sprachenkonvikt in Ost-Berlin und am Katechetischen Oberseminar, der späteren Kirchlichen Hochschule Naumburg (Saale), studierte er Evangelische Theologie. Nach dem ersten theologischen Examen wurde er Vikar in Freyburg an der Unstrut. Im Anschluss daran war er Repetent und Assistent im Fach Kirchengeschichte am Katechetischen Oberseminar in Naumburg. 1982 übernahm er die Pfarrstelle in Heringen/Helme, gefolgt von der Pfarrstelle in Heiligenstadt. Später wurde er Superintendent des Kirchenkreises Eichsfeld in Thüringen. 2001 wurde Herche zum Propst des Sprengels Halle-Naumburg mit Sitz in Halle (Saale) berufen. Im Kontext der Fusion von Evangelischer Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und Evangelisch-Lutherischer Kirche in Thüringen zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland zum 1. Januar 2009 änderte sich die Amtsbezeichnung zu „Regionalbischof“.

Martin Herche war langjähriger Vorsitzender des Finanzausschusses seiner Synode und gehörte zahlreichen Kuratorien an, darunter denen des Diakoniewerks Halle und der Franckeschen Stiftungen. Außerdem war er langjähriger Vorsitzender des Gustav-Adolf-Werks der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen. 2010 wurde er in das Domkapitel der Vereinigten Domstifter berufen.[1] Im Ruhestand engagiert sich Herche für die Stadtmission und ist Bundesvorsitzender der "Gemeinschaft evangelischer Schlesier", sowie Vorsitzender im Konvent der ehemaligen evangelischen Ostkirchen.

Im Herbst 2010 wählte ihn die Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz zum Generalsuperintendenten für den 206.000 Gemeindeglieder zählenden Sprengel Görlitz. Am 1. Januar 2011 trat er das Amt in der Nachfolge von Regionalbischof Hans-Wilhelm Pietz an und wurde am 22. Januar 2011 in der Kreuzkirche zu Görlitz durch den Berliner Bischof Markus Dröge in sein Amt eingeführt.[2] Seine Amtszeit endete mit Erreichen der Pensionsgrenze am 30. September 2018. Seine Nachfolgerin als Generalsuperintendentin des Sprengels Görlitz ist seit dem 1. Oktober 2018 Theresa Rinecker.[3]

Martin Herche ist verheiratet mit der Pfarrerin Sylvia Herche und Vater dreier Söhne und lebt im Ruhestand in Göttingen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bettina Bertram: Segensreiche Spuren. Am 21. Februar feiert der ehemalige Generalsuperintendent für den Sprgengel Görlitz, Martin Herche, seinen 70. Geburtstag. In: Die Kirche. Evangelische Wochenzeitung für Berlin, Brandenburg und die Schlesische Oberlausitz 29. Jahrgang Nr. 8 vom 19. Februar 2023 S. 16

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stifterbrief Nr. 6, 2010.
  2. Volker Jastrzembski: Einführungsgottesdienst für den Generalsuperintendenten im Sprengel Görlitz. 18. Januar 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. Juni 2014.@1@2Vorlage:Toter Link/www.kkvsol.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Benjamin Lassiwe: Letzter Arbeitstag für den Lausitzer Kirchenmann. Lausitzer Rundschau, abgerufen am 8. Oktober 2018.
VorgängerAmtNachfolger
Waldemar SchewePropst von Halle-Naumburg
20012010
(ab Fusion zur EKM 2009 als Regionalbischof tituliert)
Siegfried Kasparick
(kommissarisch)
Hans-Wilhelm Pietz
(Regionalbischof des Sprengels Görlitz)
Generalsuperintendent des
Sprengels Görlitz

seit 2011
Theresa Rinecker (ab 24. Oktober 2018)