Martin Reichel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
  Martin Reichel

Geburtsdatum 7. November 1973
Geburtsort Most, Tschechoslowakei
Größe 187 cm
Gewicht 86 kg

Position Center
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 1992, 2. Runde, 37. Position
Edmonton Oilers

Karrierestationen

1990–1993 EHC Freiburg
1993–1997 Starbulls Rosenheim
1997–2003 Nürnberg Ice Tigers
2003–2008 Frankfurt Lions
2008–2010 Starbulls Rosenheim

Martin Reichel (* 7. November 1973 in Most, Tschechoslowakei) ist ein ehemaliger tschechisch-deutscher Eishockeyspieler. Er ist der Bruder des tschechischen Eishockeyspielers Robert Reichel und Mitglied in der „Hall of Fame“ des deutschen Eishockeys.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Reichel begann seine Karriere 1990 beim EHC Freiburg in der 1. Bundesliga. In seinen ersten Jahren als Profi bewies er schon, dass er zwar kein herausragender, aber ein solider Scorer ist, weshalb er während des NHL Entry Draft 1992 von den Edmonton Oilers in der zweiten Runde an Position 37 ausgewählt wurde. 1993 wurde dem EHC Freiburg die Lizenz entzogen und die Mannschaft musste in die Regionalliga Süd absteigen.

Reichel wollte in der obersten deutschen Spielklasse bleiben und schloss sich den Starbulls Rosenheim an, mit denen er in der Deutschen Eishockey Liga aktiv war. In Rosenheim gehörte der Deutsch-Tscheche zu den punktbesten Stürmern seines Teams. Seine erfolgreichste Spielzeit war dabei die Saison 1995/96, als er in insgesamt 54 Ligapartien 48 Scorerpunkte erzielen konnte. Nach vier Jahren verließ er Rosenheim und ging zu den Nürnberg Ice Tigers. Mit Nürnberg konnte er 1999 bis ins Finale der Playoffs einziehen, unterlag dort jedoch den Adler Mannheim.

In den folgenden Jahren konnte er an diesen Erfolg nicht mehr anknüpfen und wechselte 2003 zu den Frankfurt Lions. In seiner ersten Saison konnte er mit den Lions nach einem 3:1-Finalsieg nach Spielen gegen die Eisbären Berlin die Deutsche Meisterschaft gewinnen. Reichel, der in der Hauptrunde in 52 absolvierten Partien 27-mal punkten konnte und in den anschließenden Play-offs in vier Spielen ein Tor erzielen konnte, hatte einen nicht unerheblichen Anteil an diesem Erfolg. 2004/05 pausierte die National Hockey League auf Grund eines Spielerstreiks, weshalb viele Spieler aus Nordamerika nach Europa kamen. Mit den NHL-Veteranen Stéphane Robidas und Doug Weight wollten die Lions den Titel verteidigen, doch sie scheiterten im Halbfinale.

In der Saison 2005/06 verpasste Reichel, mittlerweile Alternativ-Kapitän in Frankfurt, mit den Lions die Playoffs knapp. In der DEL absolvierte er seit 1994 insgesamt 638 Spiele, in denen er 361 Scorerpunkte erzielte (128 Tore/233 Vorlagen) und 431 Strafminuten sammelte. Damit lag er vor Beginn der Saison 2006/07 in der Liste der DEL-Rekordspieler auf Platz 3 hinter den ebenfalls noch aktiven Mirko Lüdemann und Andreas Renz. In der ewigen Scorerwertung lag er auf Platz 16.[1]

Im Sommer 2008 wurde sein auslaufender Vertrag von den Verantwortlichen der Lions nicht verlängert. Der Offensivspieler bekam allerdings wenig später ein Vertragsangebot der Starbulls Rosenheim, für die er bereits zwischen 1993 und 1997 aktiv war. Reichel wechselte anschließend nach Rosenheim. Mit den Starbulls erreichte er das Halbfinale der Oberliga Süd-Play-offs, welches man mit 1:3 Niederlagen gegen den ESV Kaufbeuren verlor.

2010 gewann er mit den Starbulls die Oberliga-Meisterschaft mit drei Siegen im Playoff-Finale gegen den EC Peiting. Nach Ablauf der Saison 2009/2010 beendete er seine aktive Karriere und war von 2012 bis 2015 Co-Trainer bei den Starbulls Rosenheim. Seither ist er im Nachwuchsbereich des gleichen Vereins beschäftigt.

Im März 2017 wurde Reichel in die „Hall of Fame“ des deutschen Eishockeys aufgenommen.[2]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reichel wurde 1994 erstmals für die deutsche Nationalmannschaft nominiert, mit der er im gleichen Jahr an der Weltmeisterschaft in Italien teilnahm. Es folgten acht weitere Teilnahmen an diversen Weltmeisterschaften sowie eine Nominierungen für die Olympischen Spiele 2002 in Salt Lake City. Insgesamt bestritt der Linksschütze 165 A-Länderspiele, in denen er 17 Scorerpunkte erzielen konnte.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familienangehörige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bruder Robert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Reichel wurde zwar schon an 37. Stelle im NHL Entry Draft ausgewählt, kam aber nie in der NHL zum Einsatz. Sein Bruder Robert Reichel wurde sogar nur an Position 70 gedraftet, konnte sich aber in der NHL durchsetzen. Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Brüdern ist ihre Staatsangehörigkeit. Robert wurde 1998 Olympiasieger mit Tschechien, Martin spielte 165 Mal für das deutsche Team. Eine Gemeinsamkeit haben sie dann doch. Beide spielten für die Frankfurt Lions, Robert Mitte der neunziger Jahre und Martin zwischen 2003 und 2008.

Sohn Thomas[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Reichels Sohn Thomas, geboren 1999, wurde bei den Starbulls Rosenheim zum Eishockeyspieler auf der Position eines Stürmers ausgebildet. Zwischen 2015 und 2017 war er Teil absolvierte er zehn Spiele in der U18 Auswahl des DEB. Bereits mit 17 Jahren sammelte er in der Saison 2016/17 erste Erfahrungen in der ersten Mannschaft auf dem Niveau der DEL2. Ein Wechsel nach Nordamerika kam zum Ende der Saison im Alter von 18 Jahren noch nicht zu Stande[3]. Nach dem Abstieg der Starbulls Rosenheim in die Oberliga etablierte sich Thomas Reichel dort im Laufe der Saison 2017/18 zum Leistungsträger und konnte in den ersten 28 Spielen 21 Scorerpunkte verbuchen, obwohl er parallel auch für das DNL-Team die Kuven schnürte[4]. Im Spiel gegen die Eisbären Regensburg am 22. Dezember 2017 erzielte er seinen ersten Hattrick.[5]

DEL-Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saisons Spiele Tore Assists Punkte Strafminuten
Hauptrunde 14 658 122 229 351 404
Playoffs 12 83 12 15 27 82

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. DEL Rekordbuch. Zahlen, Daten und Fakten aus zwölf Jahren DEL, in: DEL. Die 1. Bundesliga. Sonderheft Saison 06/07, Eishockey-News Folge 01/06, S. 155–178 (Stichtag 10. August 2006)
  2. Eishockey: Patrick Reimer von den Ice Tigers ist Spieler des Jahres. In: sport1.de. 4. März 2017, abgerufen am 29. Februar 2024.
  3. Christoph Schneider: Interview mit Thomas Reichel von den Starbulls Rosenheim. Abgerufen am 9. Januar 2018 (deutsch).
  4. Thomas Reichel bei Eliteprospects. Abgerufen am 9. Januar 2018.
  5. Mit Reichel-Hattrick: Starbulls siegen zweistellig! In: Rosenheim24.de. 23. Dezember 2017 (rosenheim24.de [abgerufen am 9. Januar 2018]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]