Martin Spiess

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Martin Spiess (2011)

Martin Spiess (* 11. Oktober 1955 in Zürich) ist ein Schweizer Biochemiker und war Professor am Biozentrum der Universität Basel.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Spiess studierte und promovierte an der ETH Zürich in Biochemie. 1983 forschte er als Postdoc am Massachusetts Institute of Technology und am Whitehead Institute in Cambridge, USA, 1985 kehrte er wieder an die ETH Zürich zurück. 1986 wurde er an das Biozentrum der Universität Basel berufen, wo er zunächst als Assistant, und ab 2004 bis zu seiner Emeritierug im 2021 als Ordinarius für Biochemie forschte und lehrte.[2] Von 2010 bis 2012 und von 2017 bis 2021 war er Dekan der Philosophisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät.[3]

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Spiess erforschte die Topogenese und den intrazellulären Transport von Membranproteinen in eukaryotischen Zellen. Er untersuchte die Funktionsweise des Translocons und wie Proteine in der Zelle sortiert und zu den für sie vorgesehenen Organellen transportiert werden. So fand Spiess heraus, dass das Translocon, insbesondere die asymmetrische Polarität entlang der Pore, das thermodynamische Gleichgewicht zwischen Einbau und Weitertransport einzelner Proteinabschnitte in die Membran bestimmt. Weitere Studien zeigten, dass die Orientierung von Transmembransegmenten definiert wird durch flankierende Ladungen, die Faltung benachbarter Segmente sowie die Hydrophobizität der Sequenz selbst.[4]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Komplette Publikationsliste[6]

  • H.P. Wessels, M. Spiess: Insertion of a multi-spanning membrane protein occurs sequentially and requires only one signal sequence. In: Cell, 1988, 55, S. 61–70, PMID 2844410.
  • V. Goder, M. Spiess: Molecular mechanism of signal sequence orientation in the endoplasmic reticulum. In: EMBO J., 2003, 22, S. 3645–3653, PMID 12853479.
  • J. Birk, M.A. Friberg, C. Prescianotto-Baschong, M. Spiess, J. Rutishauser: Dominant pro-vasopressin mutants causing diabetes insipidus form disulfide-linked fibrillar aggregates in the endoplasmic reticulum. In: J. Cell Sci., 2009, 122, S. 3994–4002, PMID 19825939.
  • E. Demirci, T. Junne, S. Baday, S. Bernèche, M. Spiess: Functional asymmetry within the Sec61p translocon. In: Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 2013, 110(47), PMID 24191046.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Prof. Martin Spiess nimmt Abschied biozentrum.unibas.ch, abgerufen am 5. September 2023.
  2. Datenbankeintrag (Memento vom 17. Dezember 2013 im Internet Archive) in Proff.ch; abgerufen am 17. Dezember 2013
  3. Prof. Dr. Martin Spiess, Emeritus,biozentrum.unibas.ch, abgerufen am 5. September 2023.
  4. Datenbankeintrag (Memento vom 15. Juni 2016 im Internet Archive) Forschungsgruppe Martin Spiess in biozentrum.unibas.ch; abgerufen am 15. Juni 2016
  5. EMBO Membership (PDF; 430 kB) abgerufen am 17. Dezember 2013.
  6. Datenbankeintrag (Memento vom 19. Mai 2016 im Internet Archive) Publikationsliste in biozentrum.unibas.ch; abgerufen am 19. Mai 2016