Martin Van Buren National Historic Site

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Lindenwald
Martin Van Buren National Historic Site
National Register of Historic Places
National Historic Landmark
National Historic Site
Eingangsseite des Hauses
Eingangsseite des Hauses

Eingangsseite des Hauses

Martin Van Buren National Historic Site (New York)
Martin Van Buren National Historic Site (New York)
Lage Kinderhook, Columbia County, New York
Koordinaten 42° 22′ 10,9″ N, 73° 42′ 15,1″ WKoordinaten: 42° 22′ 10,9″ N, 73° 42′ 15,1″ W
Fläche 0,16 km²
Erbaut 1841
Architekt Richard Upjohn
Baustil Federal; Neugotik
Besucherzahl 13.617 (2004)
NRHP-Nummer 66000510
Daten
Ins NRHP aufgenommen 15. Oktober 1966[2]
Als NHL deklariert 4. Juli 1961[1]
Als NHS deklariert 26. Oktober 1974[3]

Die Martin Van Buren National Historic Site ist ein historisches Denkmal unter der Verwaltung des National Park Service der Vereinigten Staaten. Das Areal liegt im Columbia County, New York, direkt südlich des Ortes Kinderhook und ungefähr 30 km südlich der Stadt Albany. Es umfasst den Landsitz Lindenwald des achten Präsidenten der Vereinigten Staaten, Martin Van Buren, den dieser noch während seiner Amtszeit im Jahre 1839 erwarb und der ihm nach dem Ende seiner Amtszeit bis zu seinem Tod im Jahre 1862 als Wohnsitz diente.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das erste Gebäude auf dem Gelände und der Kern des heutigen Hauses, war das Wohnhaus für die Familie Peter Van Ness[4] das am Ende des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. Es ist heute noch als ein im Kern georgianisches Haus mit zwei Geschossen, Vollkeller und Dachgeschoss erkennbar. Einen eindeutigen Hinweis auf die Bauzeit stellt die Jahreszahl „1797“ auf dem Knauf der Eingangstür dar.[5] Die symmetrische Fassadengestaltung der Eingangsseite zeigt ein zentrales venezianisches Fenster und einen aufwendig gestalteten Eingangsbereich. Das Gebäude verfügte wahrscheinlich noch über zwei rückwärtige Flügel, von denen sich heute aber keine nennenswerten Spuren mehr finden. Der Sohn von Peter Van Ness veränderte 1810 die Raumaufteilung im Obergeschoss und ließ die Anzahl der Räume deutlich vergrößern.

1824 verkaufte die Familie Van Ness das Gebäude, 1839 erwarb es Martin Van Buren zusammen mit 137 Acre[6] landwirtschaftlicher Nutzfläche. Nach seiner Niederlage in der Präsidentschaftswahl von 1840 verlegte er seinen Wohnsitz nach Lindenwald und begann damit, das Anwesen nach seinen Vorstellungen umzugestalten. Die Treppen im Inneren wurden verändert, ein Speisesaal für bis zu 30 Personen sowie Anlagen zur Verbesserung des Wohnkomforts (Heizung, Bad, Klingeln) eingebaut. Ab 1849 erfolgte der größte Umbau, der den heutigen Zustand des Hauses bestimmte. Smith Thompson Van Buren, einer der Söhne Martin Van Burens, beauftragte Richard Upjohn mit einer Erweiterung der Anlage, damit er mit seiner Familie ebenfalls dort wohnen konnte. Upjohn ergänzte einen einstöckigen, voll unterkellerten Anbau auf der Südwestseite des Hauses sowie den Turm in einem Stil, der sich an Wohngebäuden der italienischen Renaissance orientierte. Gleichzeitig erfolgten Umbauten im Inneren und eine Erweiterung der Haustechnik,[7] bei der unter anderem eine der ersten Zentralheizungen der Umgebung[6] installiert wurde.

Der von Martin Van Buren für das Anwesen geprägte Name „Lindenwald“[8] orientiert sich an der Lindenallee der alten Poststraße,[9] die direkt vor dem Haus entlangführt. Bis zu seinem Rückzug aus der aktiven Politik in den 1850er-Jahren bildete Lindenwald das Zentrum der Tätigkeit Martin Van Burens. Von hier aus leitete er seine politischen Kampagnen für die Präsidentschaftswahlen von 1844 und 1848.[6] Während dieser Zeit erweiterte Van Buren seinen Gesamtbesitz auf über 225 Acre, von denen über 190 Acre landwirtschaftliche Fläche waren, um deren Bewirtschaftung er sich intensiv persönlich kümmerte.[6][8] Das Anwesen diente ihm hauptsächlich zu repräsentativen Zwecken, sollte dabei den von ihm propagierten Lebensstil symbolisieren und gleichzeitig eine angemessene Rendite abwerfen. Im Laufe der Jahre verbesserte und modernisierte er die eingesetzten landwirtschaftlichen Methoden beständig. Für seine politische Arbeit nutzte Martin Van Buren die für ein Haus der Gegend ungewöhnlich umfangreich ausgestattete Bibliothek.

Nach dem Tod Martin Van Burens 1862 nutzte sein Sohn John Van Buren das Haus für kurze Zeit,[10] danach wechselte es innerhalb eines Jahrzehntes vier Mal den Besitzer. 1874 kam es für längere Zeit in den Besitz der Familie Wagoner, die es renovieren und umbauen ließ. Die letzten großen Veränderungen erfuhr das Gebäude als es 1957 im Besitz von Kenneth Campbell war, der eine sehr große Veranda auf der Ostseite anbauen ließ[11] und die komplette Haustechnik auf einen zeitgemäßen Stand brachte.

Schutzstatus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lindenwald wurde 1961 zunächst zu einer National Historic Landmark[1][12] und am 26. Oktober 1974 zu einer National Historic Site erklärt.

Moderner Zustand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gelände liegt unmittelbar an der New York State Route 9H am Ostufer des Kinderhook Creek auf einem ungefähr 5,2 ha großen parkähnlichen[5] Grundstück. Es gibt ein Besucherzentrum, das verschiedene Programme für Interessierte bietet. Das Haupthaus wurde restauriert und zeigt heute den Zustand zur Zeit Martin Van Burens.[8] Zugang zum Gebäude selber ist nur im Rahmen von geführten Touren des National Park Service möglich, der Turm ist nicht mehr öffentlich zugänglich. Ursprünglich gab es auf dem Gelände noch zwei „Torhäuser“ in der Nähe der beiden Zufahrten[5] auf das Gelände. Das südliche wurde in den 1950er-Jahren abgerissen, sein Standort ist noch durch die Reste des Fundamentes erkennbar.[12][13] Im Inneren des Gebäudes haben sich noch Teile der Heizungs- und Sanitäranlagen von Mitte des 19. Jahrhunderts sowie Teile der Innenausstattung erhalten.[12]

Fotografien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Martin Van Buren Home (Lindenwald). In: National Historic Landmark summary listing. National Park Service, 15. September 2007, archiviert vom Original am 6. Juni 2011; abgerufen am 4. Dezember 2019.
  2. Suche nach "Martin Van Buren" in der Datenbank des National Register of Historic Places. Abgerufen am 10. Dezember 2019.
  3. State of the Park Report for Martin Van Buren National Historic Site 2016. In: US Department of the Interior (Hrsg.): State of the Park Series. Band 32, 2016 (npshistory.com [PDF; abgerufen am 11. Dezember 2019]).
  4. In William Raymond: Bibliographical sketches of the distinguished men of Columbia County. Weed, Parsons & Co, Albany 1851, S. 32 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 6. Dezember 2019]). wird Peter Van Ness als Vertreter der einflussreichen Familie Van Ness sowie als Vater von Cornelius P. Van Ness und John Peter Van Ness und Onkel von William W. Van Ness genannt.
  5. a b c Kurze Beschreibung auf historic-structures.com. Abgerufen am 13. Dezember 2019.
  6. a b c d Informationen zur Martin Van Buren NHS auf der Internetseite des National Park Service. Abgerufen am 13. Dezember 2019.
  7. Beispielbilder für die Haustechnik des 19. Jahrhunderts auf historic-structures.com. Abgerufen am 13. Dezember 2019.
  8. a b c Martin Van Buren's "Return to the Soil", a National Park Service Teaching with Historic Places (TwHP) lesson plan, auf der Internetseite des National Park Service. Abgerufen am 16. Dezember 2019.
  9. Die Straße ist an dieser Stelle von Amerikanischen Linden gesäumt.
  10. Es halten sich bis heute Gerüchte, dass John Van Buren das Gebäude beim Glücksspiel verloren hat. Siehe: Überblick zur Geschichte von Kinderhook.
  11. Siehe Foto des Gebäudes aus dem Jahr 1961.
  12. a b c Bronwyn Krog et al.: National Register of Historic Places Inventory-Nomination: Lindenwald. 1979.
  13. Fotos der Anlage (unter anderem von den Resten des abgerissenen Torhauses) auf der Internetseite Ryan's Presidential Quest. Abgerufen am 4. Dezember 2019.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Middleton Dwyer, Mark Rockefeller: Great Houses of the Hudson River. Little, Brown and Company, Boston, MA 2001, ISBN 0-8212-2767-X, S. 26–33.
  • William W. Howell: Martin Van Buren National Historic Site. In: US Department of the Interior (Hrsg.): Historic Structure Report. Band 1, 1985 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 6. Dezember 2019]).
  • Bronwyn Krog et al.: National Register of Historic Places Inventory-Nomination: Lindenwald. With accompanying material. Hrsg.: US Department of the Interior. 1979 (archives.gov [abgerufen am 10. Dezember 2019]).
  • Leonard L. Richards, Marla R. Miller, Erik Gilg: A return to his native town: Martin Van Buren's Life at Lindenwald, 1839-1862. Hrsg.: US Department of the Interior. CreateSpace Independent Publishing Platform, 2013, ISBN 978-1-4840-4594-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lindenwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Homepage der Martin Van Buren National Historic Site