Massaker von Banja Luka

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Die Gedenktafel mit den Namen der ermordeten Serben des Massakers 1942.

Das Massaker von Banja Luka war ein Kriegsverbrechen während des Zweiten Weltkriegs. In der Gegend von Banja Luka wurden 2.300 Serben – meist Frauen und alte Männer sowie 500 Kinder – am 7. Februar 1942 getötet.[1][2] Das Massaker wurde von Einheiten der faschistischen Ustascha unter Führung von Josip Mišlov und des römisch-katholischen Priesters, Militärgeistlichen und Franziskaners Miroslav Filipović verübt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im April 1941 wurde Banja Luka von Streitkräften des Unabhängigen Staates Kroatien (NDH) besetzt. Bald darauf begann der Völkermord an den Serben im Unabhängigen Staat Kroatien. Zum größten Massaker in der Region kam es am 7. Februar 1942, als Einheiten der Ustascha unter Führung von Josip Mišlov und Miroslav Filipović 2.300 Serben mit blanken Waffen ermordeten.

Filipovic trat im Januar 1942 als Priester der Ustascha bei und wurde deren Militärgeistlicher.[3][4] Aufgrund der Beteiligung an diesem Massaker wurde er am 28. April 1942 vom Franziskaner-Orden ausgeschlossen.[3][5][6] Danach wurde er von einem deutschen Kriegsgericht wegen „übertriebener Verbrechen“, die einen Aufstand auslösten, angeklagt. Ustascha-General Vjekoslav Luburić erreichte jedoch seine Freilassung.[3][6] Nach dem Krieg wurde Filipović in Zagreb wegen Kriegsverbrechen angeklagt und zum Tode durch Hängen verurteilt, dabei trug er den Habit des Franziskaner-Ordens.[7][8][9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lazar Lukajić: Fratri i ustaše kolju. Belgrad 2005. Liste der ermordeten Serben auf den Seiten 341 bis 402.
  2. Viktor Bezruchenko: The Civil War in Bosnia and Herzegovina (1992-95): Political, Military, and Diplomatic History. Strategic Book Publishing, 2022, ISBN 978-1-68235-712-5, S. 73 (google.com [abgerufen am 29. Juni 2023]).
  3. a b c Vladimir Dedijer: Jasenovac - Das jugoslawische Auschwitz und der Vatikan. Ahriman, 1988, S. 166.
  4. Jure Krišto: Katolička crkva i Nezavisna Država Hrvatska 1941–1945. 1998, S. 223.
  5. Sabrina P. Ramet: The three Yugoslavias: state-building and legitimation, 1918-2005. Indiana University Press, Bloomington 2006. Seite 122 ff.
  6. a b Zeev Milo: Im Satellitenstaat Kroatien: eine Odyssee des Überlebens 1941–1945. Hartung-Gorre, Konstanz 2002. Seite 71
  7. Randall Meadow, Giuseppe Grillo: The 15th City. 2011. Seite 127 f.
  8. Ladislaus Hory, Martin Broszat: Der kroatische Ustascha-Staat, 1941–1945. Deutsche Verlags-Anstalt, 1964. Seite 173
  9. Edmond Paris: Genocide in satellite Croatia, 1941–1945:a record of racial and religious persecutions and massacres, American Institute for Balkan Affairs, 1961, S. 190